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Investoren: Die Post verdirbt die Stimmung
Keine Fusionen, keine steigende Kurse. So lautet heute offenbar die Devise am deutschen Aktienmarkt. Weil es im Moment keine spektakulären Nachrichten über Mega-Zusammenschlüsse gibt, die die Investoren aus der Reserve locken, halten sich die Käufer zurück. Immerhin sind die Ängste über eine mögliche Ausweitung der Hypothekenkrise in den USA, die sogar zu einer Rezession führen könnte, noch längst nicht vom Tisch. Offenbar möchte sich auch kein Anleger vor der morgen um 19:15 Uhr anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank zu weit aus dem Fenster lehnen.
Der DAX verliert zur Mittagsstunde um 0,4% auf 6,647 Punkte.
Die Stimmung wird zusätzlich durch die Deutsche Post verdorben, die derzeit 5% abgibt. Der Briefzusteller hat heute einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Gesamtjahr abgeben, der von einigen Marktteilnehmer als Gewinnwarnung verstanden wird.
Näheres erfahren die Investoren auf der heutigen Analystenkonferenz, die für 14.00 Uhr anberaumt ist. Die Privatbank Merck, Finck & Co. belässt ihre Empfehlung vorerst auf "Halten". Die HypoVereinsbank hält dagegen an ihrer Kaufempfehlung fest.
Im MDAX rutschen heute die Papiere der Südzucker AG um 7%. Der Süßmittelhersteller gab heute eine Gewinnwarnung ab. Die HypoVereinsbank rät "Untergewichten".
Rohstoffe: Konjunkturelle Verunsicherung belastet Stimmung
Auch bei den Rohstoffen ist im Moment abwarten angesagt. Die Verunsicherung über die aktuelle Konjunkturentwicklung in den USA belastet auch hier die Stimmung. Daher bewegen sich die Preise wenig.
Zinsen von der Deutschen Telekom
Sicher ist Sicher, denken sich offenbar viele Investoren und legen sich vorsichtshalber Puts auf den DAX zu. Zu den Umsatzspitzenreitern gehört heute daher ein DAX-Put der Deutschen Bank mit der WKN "DB232W". Der Put ist bereits am 2.4.2007 fällig, also schon in zwei Wochen. Der Hebel des Scheins ist extrem hoch - aktuell: 73.
Vorsichtige Anleger setzen auf Aktienanleihen auf der Basis von Deutsche Telekom-Anteilen. Zu den Umsatzspitzenreitern zählt jedenfalls eine entsprechende Aktienanleihe der Landesbank Baden-Württemberg (WKN: LBW7UU). Das Papier hat einen Zinssatz von 10% und ist am 20.6.2008 fällig. Die ausgebombten Aktien der Deutschen Telekom werden offenbar als wenig riskant eingeschätzt. Außerdem gilt der Telekommunikations-Versorger als wenig konjunkturabhängig.
Wetten gegen die Bremspolitik in China
Aber nicht alle Investoren sind pessimistisch. Einige setzen weiter auf China, obwohl die Regierung in Peking das Wachstum bremsen will. Zuletzt lagen aber die Zuwachsraten im Reich der Mitte hartnäckig über den Prognosen. Daher wird heute wieder ein Open End Index Zertifikat auf den China Shenzhen B Index (WKN: ABN5RP) stark gehandelt. Das Derivat wird von der ABN AMRO emittiert. Das Papier hat keine Fälligkeit und bewegt sich im Gleichschritt mit einem der drei wichtigen chinesischen Börsenindizes, nämlich dem Index der Börse Shenzhen, das ist ein rasant wachsendes Ballungsgebiet vor den Toren Hongkongs.
Ausblick Termine USA: Warten auf die Notenbank
Eilmeldung: Die Baubeginne lagen im Februar bei 1,525 (Prognose Bloomberg: 1,44 Mio.). Die Baugenehmigungen erreichten den Wert 1,532 (Prognose Bloomberg: 1,55 Mio.). Die Futures in den USA reagieren positiv auf diese Daten.
Nach Börsenschluss um 21.00 Uhr legen Oracle und Adobe ihre Quartalszahlen vor. Bei Oracle erwartet der Konsens 23 cents Gewinn je Aktie, bei Adobe 29 cents.
Auf wesentlich größeres Interesse stößt allerdings die zweitägige Sitzung der US-Notenbank, die heute beginnt. Der Markt geht von unveränderten Zinsen aus. Gespannt sind die Investoren aber, welchen Kommentar die Notenbanker morgen zur Preisentwicklung abgeben. Die zuletzt gemeldeten Inflationsraten lagen weiterhin über der Schmerzgrenze. Möglicherweise äußert sich die Fed auch zur Krise auf dem US-Hypothekenmarkt, die auch von dem aktuellen Zinsniveau ausgelöst wurde.
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