Kommentar
06:49 Uhr, 21.01.2008

Unterstützung oder Widerstand

Oft werden diese zwei Begriffe verwechselt. Deshalb möchte ich noch einmal darauf eingehen.

Fangen wir aber dazu von vorne an. Wir sprechen immer von Währungspaaren. Z. B. EUR/USD, die Basiswährung steht immer am Anfang. Auf diese beziehen sich die Begriffe. Steigt der Kurs der Basiswährung und wird von einem oder mehreren Indikatoren aufgehalten, so spricht man von einem Widerstand. Anderes herum, fällt die Basiswährung und wird aufgefangen, dann ist dies eine Unterstützung.

Betrachtet man dagegen die zweite Währung, dann drehen sich die Begriffe um. Es gibt 2 Arten von Unterstützungen und Widerständen, die psychologischen und die technischen. Die psychologischen sind meist an den „Big Figures“ zu finden. Wenn sich die 100er Stelle ändert. 1,2900 oder 1,2800. Selten werden diese Marken in einem Rutsch durchschritten. Selbst in einem Trend hält hier der Kursverlauf erst einmal an und zögert. Auch alte „Highs“ und „Lows“ gelten als noralgische Punkte. Meist werden diese ein zweites Mal getestet. Ein Überbieten oder Unterschreiten dieser Marken gilt als Signal für ein Fortlaufen der Tendenz.

Die technischen Punkte ergeben sich aufgrund von technischen Indikatoren. Diese sind nicht allgemeingültig. Indikatoren werden von Menschen geschaffen. Je mehr Menschen diese benutzen, desto mehr Gültigkeit bekommen diese. Eine Art künstliche Natur. Es gibt aber auch natürliche Gesetzmäßigkeiten an die sich der Markt hält. Nur sind diese nicht immer leicht anzuwenden. Ich denke hier an Fibonacci, der schon vor hunderten von Jahren die Mathematik neu erklärt hat.

Was unterscheidet den Devisenmarkt von anderen Finanzmärkten. Es gibt keinerlei Möglichkeit zur Einschätzung des wirklichen Wertes. Keiner kann Ihnen sagen, ob EUR/USD bei 1,2756 hoch oder niedrig ist. Bei Aktien ist das leicht. Es gibt fundamentale Daten. Den Auftragseingang, das KGV (Kurs-Gewinnverhältnis), usw. Dies fällt alles weg bei der Bestimmung des Wertes einer Währung. Daher haben Analysten versucht durch technische Indikatoren Gesetzmäßigkeiten für den Markt herauszufinden. Die technische Analyse funktioniert in normalen Börsenzeiten hervorragend. Erst wenn der Markt durch Politik, Ereignisse und Emotionen geführt wird, werden diese Gesetzmäßigkeiten zum Teil aufgehoben.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Fehring
Godmode Devisen Trader
http://www.godmode-trader.de/premium/devisentrader

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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