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16:09 Uhr, 14.02.2011

Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern im Aufwind

München (BoerseGo.de) - Während in den vergangenen Jahren an den Rentenmärkten der Schwellenländer Staatsanleihen das Geschehen am Primärmarkt dominierten, liefen ihnen Unternehmensanleihen in harter Währung nun zum ersten Mal seit 2005 deutlich den Rang ab, konstatiert Western Asset Management, eine Tochtergesellschaft von Legg Mason, in ihrem aktuellen Marktkommentar. Unternehmensanleihen erreichten demnach ein Rekord-Emissionsvolumen, wobei die meisten Titel ein Investment Grade-Rating hatten. Mike Zelouf, Leiter internationales Geschäft bei Western Asset Management, geht davon aus, dass auch zukünftig auch verstärkt Hochzins-Unternehmensanleihen in den Schwellenländern begeben werden.

Aber nicht nur die Unternehmen nutzten 2010 ihre Chancen am Kapitalmarkt, stellt Zelouf klar. Die höheren Spreads, die zunehmend günstigeren Fundamentaldaten und die immer höhere Liquidität sorgten auch für eine hohe Nachfrage internationaler Anleger, so der Experte. In den Industriestaaten begebene Anleihen vergleichbarer Bonität lieferten geringere Renditen. "Das machte den Sektor für traditionelle Schwellenländer-Anleger attraktiv, die ihre staatsanleihenlastigen Portfolios diversifizieren wollten", so Zelouf.

Daneben zog der Marktlaut Zelouf auch Teilnehmer an, die bisher nicht an Schwellenländerengagements interessiert waren und vornehmlich Investment Grade-Anleihen kauften, die sich für die Aufnahme in globale Anleihenindizes qualifiziert hatten. Dank der breiten Diversifizierung dieser Indizes konnten sowohl höhere Emissionsvolumina als auch unterschiedliche Tranchen ein und desselben Schwellenländer-Anleihenemittenten aufgenommen werden. 2010 lag die typische "Benchmarkgröße" für Schwellenländer-Unternehmensanleihen zwischen 500 Millionen und einer Milliarde US-Dollar und entsprach damit den Anforderungen an Anleihen aus den Industriestaaten, erläutert Zelouf.

Neben den Volumina und den handelbaren Emissionsgrößen verbesserte sich seiner Ansicht nach auch die Liquidität im Sektor für Schwellenländer-Unternehmensanleihen dramatisch. Ein Ende dieser Entwicklung sei vorläufig nicht absehbar. Zudem erwartet Zelouf, dass Anleger auch im Jahr 2011 wohl wieder aus einem gut diversifizierten Neuangebot wählen können.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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