Nachricht
06:58 Uhr, 25.10.2024

Lane: Service-Inflation dürfte in nächsten Monaten sinken

DJ EZB/Lane: Service-Inflation dürfte in nächsten Monaten sinken

Von Hans Bentzien

FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones) - Eine wichtige Einflussgröße der Inflation im Euroraum dürfte nach Aussage von Philip Lane, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), in den nächsten Monaten sinken. "Die PCCI für Dienstleistungen zeigt, dass derzeit eine beträchtliche Lücke zwischen der Dienstleistungsinflation und ihrem mittelfristigen Basistrend besteht, was darauf hindeutet, dass in den kommenden Monaten Spielraum für eine Abwärtskorrektur der Dienstleistungsinflation vorhanden ist", sagte Lane laut veröffentlichtem Redetext in einer Veranstaltung der Cleveland-Fed unter Verweis auf die "Persistent and Common Component of Inflation".

Lane zufolge liegt die PCCI für Dienstleistungen seit Ende vergangenen Jahres bei etwa 2,4 Prozent und damit deutlich unter der aktuellen Jahresrate für Dienstleistungen (von 3,9 Prozent). Dieser Unterschied deutet nach seiner Aussage darauf hin, dass idiosynkratische, nicht-dauerhafte Faktoren derzeit die Inflation im Dienstleistungssektor antreiben. "Beispiele für solche idiosynkratischen Faktoren sind der Basiseffekt im Zusammenhang mit der Einführung des billigen Deutschland-Tickets in Deutschland im Mai 2023, die Mietinflation in den Niederlanden und Posten, die seltener neu bepreist werden, wie Versicherungen oder andere administrierte Preise (wie Krankenhausleistungen) in einigen Ländern", erläuterte Lane.

Die EZB beobachtet die Inflation im Dienstleistungssektor besonders aufmerksam, weil sie stark von der Lohnentwicklung abhängt und Zweitrundeneffekte nach sich ziehen könnte. Analysten erwarten, dass die EZB ihre Zinsen im Dezember erneut senken wird.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/jhe

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.