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06:48 Uhr, 19.12.2023

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DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

COMMERZBANK - Die Commerzbank muss wegen des demografischen Wandels und einer steigenden Fluktuation in den kommenden zehn Jahren mehr als die Hälfte ihrer Belegschaft austauschen. Bis 2034 brauche das Institut "etwas weniger als 20.000 neue Mitarbeiter", sagte Personalvorständin Sabine Mlnarsky dem Handelsblatt. "In den nächsten zehn Jahren werden viele Babyboomer bei der Commerzbank in Ruhestand gehen." Hinzu komme die natürliche Fluktuation, die tendenziell steigen werde. "Um nicht zu schrumpfen, müssen wir pro Jahr rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu einstellen - davon etwa die Hälfte in Deutschland und die andere Hälfte an Auslandsstandorten wie Lodz, Prag, Sofia und Kuala Lumpur", sagte Mlnarsky. "Nur so können wir die Zahl an Vollzeitstellen wie anvisiert bei etwa 36.000 im Konzern konstant halten." (Handelsblatt)

VOLKSWAGEN - Nach der Veröffentlichung des Audits im umstrittenen VW-Werk in China brodelt es im Unternehmen. Mitarbeiter und Politiker halten die Ergebnisse für unglaubwürdig. "Das Ergebnis", so klagt eine Führungskraft bei VW, "stand doch schon vorher fest". Auch andere Mitarbeiter kritisierten gegenüber dem Handelsblatt die Ergebnisse der Untersuchung. Volkswagen hatte Anfang des Monats mitgeteilt, der externe Auditor Löning habe keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in dem Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang gefunden. Investoren hatten schon länger eine unabhängige Untersuchung des Werks von VW gefordert. Auch innerhalb der Auditfirma ist die Untersuchung offenbar umstritten. (Handelsblatt)

HEIDELBERG MATERIALS - Der Vorstandschef von Heidelberg Materials glaubt an eine vollständige Dekarbonisierung der Zementindustrie. "Wir fokussieren uns darauf, den seit Jahrtausenden existierenden Kleber im Beton, den Zement, von dem heute etwa 4,5 Milliarden Tonnen auf der Welt verbaut werden, zu dekarbonisieren. Damit fühlen wir uns ausreichend beschäftigt", sagte Dominik von Achten im Interview mit der FAZ. "Wenn wir beweisen, dass wir diese Industrie vollständig dekarbonisieren können, warum sollten wir Zement dann ersetzen?" Eine wichtige Stellschraube sei etwa die Reduzierung des Klinkeranteils im Zement. Der Konzern rechne bis 2030 mit staatlicher Unterstützung der Transformation von etwa 1,5 Milliarden Euro für seine CCUS-Projekte - also dem Auffangen, Speichern oder Weiterverarbeiten von CO2. "Aber es muss mittel- und langfristig unser Ziel sein, von Subventionen wegzukommen", sagte er. (FAZ)

LUFTHANSA - Lufthansa-CEO Carsten Spohr lehnt eine innerdeutsche Kerosinsteuer ab. "Erst im Jahr 2020 wurde die Luftverkehrsabgabe drastisch erhöht, und letzten Freitag wurde beschlossen, ab 2025 die Luftsicherheitsgebühren um bis zu 50 Prozent anzuheben", sagte der Manager der Süddeutschen Zeitung. Dazu kämen künftig noch gravierende Belastungen durch die EU-Klimaschutzpolitik. "Schon jetzt sehen wir Effekte: Während der Luftverkehr in anderen Ländern Europas, wie Frankreich, Spanien oder Italien wieder auf oder sogar über dem Niveau von 2019 liegt, erreichen wir in Deutschland aufgrund der höchsten Standortbelastungen gerade einmal 80 Prozent", so Spohr. Eine zusätzliche innerdeutsche Besteuerung wirke dann wie ein Konjunkturprogramm für das Umsteigen außerhalb Deutschlands. (SZ)

EUROWINGS - Der Chef der Lufthansa-Tochter Eurowings, Jens Bischof, rechnet nicht damit, dass Fliegen wieder billiger wird. "Die Zeit der irrwitzig billigen Tickets ist vorbei, und das ist auch richtig", sagte Bischof dem Tagesspiegel. "Jeder weiß doch, dass Flüge für 9 oder 19 Euro ökonomisch und ökologisch nicht zu verantworten sind", betonte der Airline-Chef. Bischof rechnet damit, dass Eurowings in diesem Jahr erstmals nach 2017 wieder einen Gewinn machen wird. "Und ich bin auch für 2024 optimistisch", betonte er. Am Berliner Flughafen BER will Eurowings das Angebot weiter ausbauen. (Tagesspiegel)

DZ HYP - Die DZ Hyp hat zwei kleinere Finanzierungen in Signa-Objekte investiert. Das Finanzierungsvolumen liegt nach Angaben der DZ-Hyp-Chefin Sabine Barthauer im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Hinsichtlich des Gewerbeimmobilienmarktes erwartet die Managerin, dass die Talsohle in Deutschland demnächst erreicht sein könnte. "Der Abschwung folgt der geldpolitischen Wende und dem starken Anstieg der Zinsen seit Mitte vergangenen Jahres", so Barthauer. Äußerungen der EZB deuteten darauf hin, dass der Zinsgipfel erreicht sei. (Börsen-Zeitung)

BNP PARIBAS - Der deutsche Bankenmarkt für die Betreuung von reichen Kunden ist hart umkämpft. BNP Paribas Wealth Management, die Private-Banking-Tochter der französischen Großbank, setzt bei ihrer Wachstumsstrategie in Deutschland auf die Unternehmerfamilien des Mittelstands. "Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 17 Milliarden Euro gehören wir inzwischen zu den Top Ten der Privatbanken in Deutschland", sagte Sparten-CEO Vincent Lecomte dem Handelsblatt. Zum Kundenstamm zählen dem Manager zufolge 20 Prozent der 200 reichsten Familien sowie ein "erheblicher Teil" der 30 größten Milliardärsfamilien der Bundesrepublik. (Handelsblatt)

CLARK - Mitten in der Corona-Krise war der digitale Versicherungsmakler in Österreich gestartet. Mit hohen Erwartungen ging das Frankfurter Start-up im April 2020 in seinen ersten Auslandsmarkt. Doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Daher stellt die Clark-Gruppe ihr Produkt und ihren Service in der Alpenrepublik zum Ende des Jahres ein. Das hat das Handelsblatt vorab erfahren. Der Rückzug aus Österreich erfolgt im Rahmen eines sogenannten Management Buy-outs. Dabei übernimmt Philip Steiner, bisher Geschäftsführer von Clark Austria, die Betreuung der mehr als 30.000 österreichischen Kundinnen und Kunden. Fortgeführt wird das Geschäft unter dem Namen "Franz findets". (Handelsblatt)

KLIMA-START-UPS - Deutsche Klima-Start-ups haben in diesem Jahr erstmals weniger Geld erhalten. Die Investitionen in grüne Technologien in Deutschland gingen um rund 17 Prozent auf nur noch 1,4 Milliarden Euro zurück. Das geht aus einer exklusiven Erhebung des Datendienstes Pitchbook für das Handelsblatt hervor. Es ist das erste Mal, dass Greentechs im Jahresvergleich weniger und nicht mehr Geld bekommen. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Stattdessen könnte sich das Investitionsklima wegen Unsicherheiten bei Förderprogrammen noch verschlechtern. (Handelsblatt)

MICROSOFT/OPENAI - Nachdem die britischen Wettbewerbsbehörden vergangene Woche angekündigt haben, dass sie eine Untersuchung der milliardenschweren Allianz zwischen Microsoft und OpenAI vorbereiten, hat das in San Francisco ansässige Start-up eine Änderung auf seiner Website vorgenommen. Nachdem der Tech-Gigant zuvor als "Minderheitseigentümer" von OpenAI bezeichnet worden war, wurde die Formulierung am Wochenende dahingehend geändert, dass Microsoft nur eine "wirtschaftliche Minderheitsbeteiligung" hält. Diese Unterscheidung könnte sich als entscheidend erweisen, da die Kartellbehörden versuchen, die meistbeachtete - und doch am wenigsten verstandene - Partnerschaft des Silicon Valley zu beleuchten. (Financial Times)

YUNEX - Im ersten Jahr unter dem Dach der italienischen Holding Mundys ist Yunex Traffic ein Rekord gelungen: Erstmals kletterte der Umsatz der ehemaligen Siemens-Tochter über die Marke von 700 Millionen Euro. Damit war es das beste Geschäftsjahr der Geschichte. Die gut 3.300 Mitarbeiter von Yunex Traffic entwickeln intelligente Verkehrssysteme und optimieren Verkehrsflüsse auf der ganzen Welt. Im Sommer 2022 hatte Mundys, die Infrastrukturholding der Pullover-Dynastie Benetton, das Unternehmen übernommen. Knapp eine Milliarde Euro zahlten die Italiener, die damals noch unter dem alten Namen Atlantia firmierten. (Handelsblatt)

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Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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