UNITEDHEALTH - Schwaches Quartal, Kosten bleiben im Fokus
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Erwähnte Instrumente
- UnitedHealth Group Inc.Kursstand: 282,120 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- UnitedHealth Group Inc. - WKN: 869561 - ISIN: US91324P1021 - Kurs: 282,120 $ (NYSE)
Der bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) von UnitedHealth lag mit 4,08 USD rund 40 Cent unter den Analystenerwartungen (4,48 USD) und 25 % niedriger als im Vorjahr. Der Umsatz übertraf mit 111,6 Mrd. USD die Erwartungen dagegen marginal (+0,1 %). Der Elefant im Raum sind allerdings die explodierenden Gesundheitskosten im Medicare-Bereich und ein deutlich reduzierter Jahresausblick.
Wichtig für Anleger: UnitedHealth hat außerdem die Jahresprognose angepasst auf ein bereinigtes EPS von mindestens 16 USD für 2025. Dies liegt weit unter der ursprünglichen Erwartung von 26 USD, dürfte aber von vielen Analysten und Marktteilnehmern bereits erwartet worden sein. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde auf 445 bis 448 Mrd. USD angehoben.
Die finanzielle Belastung im operativen Bereich liegt, wie schon im ersten Quartal, bei der Medical-Care-Ratio, die auf 89,4 % angestiegen ist. Hinter der Medical-Care-Ration verbirgt sich der Anteil der Prämieneinnahmen, der für medizinische Leistungen aufgewendet wurde. Die höheren Ausgaben für ambulante Versorgung, chronische Erkrankungen und andere Therapien setzen die Margen klar unter Druck - so bröckelt auch der Gewinn.

Zum US-Opening notiert UnitedHealth in der Tiefe bis 261 USD, prallt aber um das 78,6%-Retracement wieder ab. Solange das heutige Tief gehalten werden kann, ist eine technische Gegenbewegung bis 383 USD durchaus möglich. Fällt allerdings die Marke um 248 USD, kann UnitedHealth bis zu einem langfristigen Fibonacci-Level um 216 USD (61,8%-Retracement) fallen.
Ein Stop-Loss zum Absichern könnte beispielsweise das Mai-Tief bei 248,88 USD darstellen.
Für prozyklische Trader ergibt sich dagegen erst eine Einstiegsmöglichkeit, sollte die grüne Marke um 324 USD nachhaltig überschritten werden.
Weitere News aus dem Earnings Call
CFO John Rex konkretisierte im Earnings Call, dass Fehlkalkulationen bei neuen Medicare-Mitgliedern sowie eine steigende Nutzung im Medicare Advantage die Hauptgründe für den Margenrückgang seien. Diese neuen Erkenntnisse fließen nun direkt in die Kapazitätsplanung und Preisgestaltung für 2026 ein. Weiter wird betont dass sich die hohen Nutzungskosten des Frühjahrs sich in den Sommermonaten nicht weiter verschärft hätten. Ob dies ein Wendepunkt für die zukünftige Kostenstruktur darstellt, bleibt abzuwarten - auf jeden Fall markiert es einen Anfang.
Zusätzlich kündigte CEO Stephen Hemsley an, Optum Health strategisch neu auszurichten , um operative Effizienz zu stärken und Risiken im Medicare-Bereich besser zu kontrollieren. Die langfristige Wachstumsstrategie bleibt auf einem Korridor von 13 bis 16 % beim EPS-Wachstum angesetzt.
Nach der Unsicherheit im Frühjahr liefert das Management nun wieder eine klare Prognose. Die EPS-Untergrenze von 16 USD wird dabei als konservativ beschrieben und basiert auf den aktuellen Erkenntnissen zur Kostenentwicklung. Analysten werten diese neue Zielmarke als wichtiges Signal für mehr Planungssicherheit – auch wenn sie weit unter dem Vorjahresniveau liegt.
Ist die Aktie jetzt für Anleger interessant?
Solange die kurzfristigen Fibo-Levels und der Support bei 248 USD halten, und UnitedHealth sein operatives Geschäft wieder auf Kurs bringt, ist die Aktie für antizyklische Investoren durchaus interessant. Falls man den Healthcare-Sektor in der USA weiter für zukunftsfähig hält und mit einem langfristigen Hintergrund investiert, kann man hier einen Free-Cashflow-Giganten "billig" einkaufen.
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WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
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es muß korrekt heißen " ein ernüchterndes Ergebnis", nicht "ein nüchternes Ergebnis".
Das Ergebnis ist immer nüchtern, denn es säuft ja nicht....