Union - Rückblick/Ausblick Wachstumsmärkte
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Neue Märkte:
In den vergangenen drei Monaten gerieten europäische Wachstumswerte teilweise unter deutlichen Abgabedruck. Neben einer weiterhin labilen Konjunktursituation und verhaltenen Unternehmensaussichten sorgten jedoch vor allem die Unsicherheiten vor einem bevorstehenden Irak-Krieg für deutliche Kursverluste. Erst in Folge des Kriegsausbruchs in der zweiten Märzhälfte waren teilweise kräftige Erholungsbewegungen zu beobachten, welche jedoch zum Quartalsende wieder abflauten. Trotz allem verzeichnen Wachstumstitel seit Jahresbeginn eine deutlich bessere Performance als Standardwerte. Dennoch ist vorerst mit einem nachhaltigen Aufschwung nicht zu rechnen, vor allem aufgrund der gedämpften Geschäftsaussichten im Technologiesektor. Wir behalten daher unsere vorsichtige Haltung gegenüber Wachstumswerten vorerst bei.
Zukunftsmärkte
Irak-Krieg bleibt marktbeherrschendes Thema - Der März bescherte den Aktien der Zukunftsbranchen kräftige Kursgewinne, womit sie sich insgesamt besser entwickelten als der breite Markt. Während der MSCI Welt-Index um fast 1 Prozent nachgab, stieg der Uni21.Jahrhundert -net- im gleichen Zeitraum um rund 2 Prozent. Noch zu Beginn des Monats setzten die internationalen Aktienmärkte ihren seit Dezember anhaltenden Abwärtstrend fort, weil die anhaltende weltweite Konjunkturschwäche sowie die Ängste über den Fortgang des Irak-Konflikts auf die Stimmung drückten. Erst seit Mitte März, als sich schließlich eine konkrete Entscheidung der USA zum Waffengang im Irak abzeichnete, wich die Unsicherheit der Anleger. Daraufhin setzten die internationalen Börsen zu einer deutlichen Erholung an, die auch nach Kriegsbeginn weiter anhielt, als die Alliierten zunächst rasche Erfolge im Irak vermelden konnten. Doch schon bald ist die Hoffnung auf ein allzu schnelles Ende des Krieges der Einsicht gewichen, dass sich die Kämpfe doch über mehrere Monate hinziehen könnten, da die irakische Armee zunächst unerwartet heftigen Widerstand leistete. Folglich gaben die Aktienmärkte in der letzten Märzwoche wieder etwas nach. Auch in nächster Zukunft dürfte die Börsenentwicklung hauptsächlich vom Verlauf des Irak-Kriegs abhängen, während fundamentale Daten von Seiten der Unternehmen eher eine untergeordnete Rolle spielen. Der Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik entwickelte sich im März erfreulicher als der Gesamtmarkt. Die jüngste Kursentwicklung verdeutlicht einmal mehr die überdurchschnittlich hohe Schwankungsanfälligkeit dieser Branche. Die Computermesse Cebit, die im Berichtsmonat stattfand, gab neuen Aufschluss über den Geschäftsverlauf der Branche. So hat beispielsweise Nokia von einer relativ stabilen fundamentalen Geschäftssituation berichtet und den optimistischen Ausblick für die kommenden Monate nochmals bestätigt. Hierauf legte der Aktienkurs von Nokia kräftig zu und zog ebenfalls andere Titel aus dem Telekommunikationsbereich mit nach oben. Ein weiteres Highlight stellte die zur Monatsmitte bekannt gegebene Fusion von Telecom Italia und Olivetti dar. Auf die Meldung brach der Aktienkurs von Telecom Italia zunächst ein, konnte sich aber später wieder deutlich erholen. Analysten zufolge wird der Zusammenschluss für mehr Transparenz in dem unübersichtlichen Konzerngeflecht sorgen und neue Investoren insbesondere aus dem Ausland anlocken. Im vergangenen Monat standen die Werte der Energietechnologie-Branche wieder einmal ganz im Zeichen des Irak-Kriegs. Der MSCI Erdöl & Erdgas-Index stagnierte mit einem Plus von 0,1 Prozent. Mit dem Beginn der militärischen Auseinandersetzungen im Irak stürzte der Ölpreise zunächst ab, doch haben sich die Notierungen für Brent seitdem bei einer Marke um 25 Dollar stabilisiert. Noch Anfang März hatte der Preis je Barrel fast 35 Dollar betragen. Relativ zum Ölpreis kamen folglich auch die Aktien der großen Ölkonzerne unter Druck. Entgegen dem Trend tendierten die südeuropäischen Energieversorgungsunternehmen Suez und Endesa im März freundlich. Hintergrund war die Aussagen der Unternehmensführungen, dass erste Erfolge bei der Verbesserung der Bilanzqualität verzeichnet werden konnten. Vor allem der voranschreitende Verkauf von Beteiligungen führte zu einer besseren Bewertung durch die internationalen Ratingagenturen. Per Saldo wenig verändert präsentierte sich die Aktie des deutschen Energiekonzerns E.ON, wo der neue Vorstandsvorsitzende Wulf Bernotat inzwischen seinen Posten angetreten hat. Positiv wirkte sich hier das langsame Abebben von Zwangsverkäufen durch Langfristanleger aus der Finanzbranche aus. Im Laufe des März tendierten die Aktien der Biotech- und Pharmabranche insgesamt freundlich. Alles in allem gab es im März wenig Neues zu berichten. Der Markt wurde in den vergangenen Wochen hauptsächlich von dem neu aufgeflammten Rechtsstreit um Lipobay in Atem gehalten. Dieses von Bayer entwickelte Medikament zur Senkung der Blutfettwerte hatte bei einigen Patienten eine Muskelkrankheit ausgelöst und soll in rund hundert Fällen zum Tod geführt haben. Deshalb haben in den USA inzwischen gut 8.400 Personen Klage gegen den deutschen Pharmakonzern eingereicht. Überraschend wurde Bayer am 18. März bei dem ersten wichtigen Lipobay-Prozess in den USA freigesprochen. Dies gab der Aktie deutlichen Auftrieb, nachdem sie seit Jahresbeginn immerhin gut 50 Prozent an Wert verloren hatte. Neben den erfreulichen Meldungen von Bayer reagierten die Anleger positiv auf die Aktienrückkaufprogramme, welche die beiden britischen Pharmakonzerne GlaxoSmithKline und AstraZeneca bekannt gaben.
Anhaltend uneinheitliche Börsentendenz erwartet: Gegenwärtig sind die Börsen hauptsächlich mit der Beobachtung der anhaltenden Kampfhandlungen im Irak beschäftigt. In Hinblick auf die künftige Marktentwicklung lässt sich jedoch feststellen, dass schon bald die weiterhin schwache Wirtschaftslage und die angespannte Gewinnsituation der meisten Unternehmen wieder in den Vordergrund treten werden, sobald im Irak wieder Ruhe eingekehrt ist. Da die demnächst anstehenden Quartalsergebnisse ein beachtliches Enttäuschungspotenzial bergen, bleiben wir zunächst vorsichtig gestimmt. So dürften die Aktienbörsen von hohen Volatilitäten geprägt bleiben. Alles in allem sollten sich die Perspektiven aber ab dem zweiten Halbjahr verbessern. Angesichts der nach wie vor höheren Bewertungen amerikanischer gegenüber europäischer Unternehmen erscheint uns jedoch eine Anlage in Europa weiterhin aussichtsreicher.
Anlagepolitik: Im März wurden im Portfolio des Uni21.Jahrhundert -net- einige Umschichtungen vorgenommen. So haben wir die vorübergehende Kursschwäche von Suez zum Ausbau der bestehenden Position genutzt. Bei diesem Unternehmen kam es zwischenzeitlich zu Irritationen bezüglich seiner Bilanzqualität sowie zu Gerüchten über eine angebliche Kürzung der Dividendenzahlungen, welche sich aber als unwahr herausstellten. Selektiv wurden ebenfalls mehrere Werte aus der Telekommunikationsbranche wie z.B. Vodafone Group, Telecom Italia, BT Group und Deutsche Telekom erworben. Nachdem Ölaktien in letzter Zeit im Fonds nur untergewichtet repräsentiert waren, haben wir diese auf dem erniedrigten Kursniveau wieder aufgestockt. Hier erscheinen uns das Bewertungsniveau und die Dividendenrenditen wieder recht attraktiv.
Quelle: Union Investment
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