Union - Rückblick Aktienmärkte
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Die Meldungen über die Einnahme der irakischen Hauptstadt Bagdad und der offensichtliche Zusammenbruch des Regimes von Saddam Hussein haben in der vergangenen Woche für Zuwächse an den europäischen Börsen gesorgt. Gleichzeitig wendeten die Investoren ihre Blicke wieder vermehrt den Konjunkturmeldungen zu, die insgesamt recht erfreulich ausfielen. Dennoch hielten sich die Investoren in den USA vor der neuen Berichtssaison mit Engagements zurück. In Japan gaben die Kurse wegen der zahlreichen Schwierigkeiten deutlich nach.
An den US-Börsen tendierten die Aktienkurse im Wochenvergleich leicht im Minus. Die Fortschritte der Alliierten wurden von den Investoren zwar positiv aufgenommen, doch bleibt die wirtschaftliche Situation angespannt. Das Interesse wendete sich von den Kriegsgeschehnissen wieder den Unternehmensmeldungen und anstehenden Quartalsberichten zu. Von dem Aluminiumproduzenten Alcoa, der traditionell die neue Berichtssaison eröffnet, kamen zufriedenstellende Zahlen. Die weltgrößte Fast-Food-Kette McDonald`s gab dagegen bekannt, dass sie im März einen Umsatzrückgang um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbuchen musste. Der dreizehnte Monatsrückgang im Folge wird auf die anhaltend schwache Konjunktur und einen erhöhten Wettbewerb in den USA zurückgeführt. Die aktuellen Konjunkturdaten boten überwiegend ein freundliches Bild. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zurückgegangen und sowohl die Einzelhandelsumsätze im März wie auch das Verbrauchervertrauen waren besser als erwartet ausgefallen. Jedoch setzten die Anleger vor der anstehenden Berichtssaison offenbar auf Sicherheit, denn die Meldungen lösten an den Märkten keine Aufwärtsbewegung aus. Bei den Technologietiteln an der Computerbörse Nasdaq überwogen ebenfalls die Minuszeichen. Die Anleger fürchten, dass sich in der anstehenden Berichtssaison die Nebenwirkungen des Irak-Konflikts in zahlreichen Enttäuschungen niederschlagen werden. Nach dem Softwarebereich kam es auch schon im Chipsektor zu Gewinnwarnungen. Positiv überraschten die Quartalszahlen von Yahoo. Die Internetgesellschaft ist im ersten Quartal vor allem dank Erfolgen bei Bezahldiensten wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.
An der Tokioter Börse trübte sich die Stimmung in den vergangenen Tagen zunehmend ein. Die weiterhin düsteren Aussichten der heimischen Wirtschaft, die nicht abschätzbaren Auswirkungen der Lungenkrankheit SARS und die unklare globale wirtschaftliche Entwicklung nach dem Ende des Irak-Krieges haben für Kursverluste bei den japanischen Unternehmen gesorgt. Insbesondere am Feitag drückten die trüben Wirtschaftsaussichten und die Verkäufe von Pensionsfonds die Märkte nach unten. Betroffen waren dabei vor allem japanische Blue Chips wie Toyota und Sony.
Die europäischen Aktienmärkte verbuchten zu Wochenanfang kräftige Zugewinne, die auf die Kriegsmeldungen und die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Weltwirtschaft zurückzuführen war. Im weiteren Verlauf sorgten Gewinnmitnahmen und die schwachen Vorgaben aus Amerika für ein leichtes Abbröckeln der vorherigen Kurszuwächse. Zum Wochenausklang wurden die unerwartet guten US-Konjunkturdaten erneut mit Kursaufschlägen quittiert. Unerfreuliche Meldungen kamen dagegen von Lufthansa, die wegen des schlechten Umfelds durch Irak-Krieg, Konjunkturschwäche und der Lungenkrankheit SARS für das erste Quartal mit einem deutlichen Verlust rechnet. Der Vorstand hat inzwischen die Notbremse gezogen und die Anwendung der im Tarifvertrag vereinbarte Krisenklausel angekündigt. Dies bedeutet für das Personal u.a. eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Die Aktie der Kranichlinie konnte in der zweiten Wochenhälfte jedoch wieder zulegen. Der finnische Telekomausrüster Nokia kündigte Entlassungen an und auch von Analysten kamen skeptische Stimmen, sodass der Titel nachgab. Überwiegend positiv wurden die Äußerungen von DaimlerChrysler-Chef Schrempp aufgenommen, der auf der Hauptversammlung am Mittwoch an dem Ziel festhielt, trotz schwieriger Rahmenbedingungen das operative Konzernergebnis in diesem Jahr zu steigern. Versicherer waren auch wieder stärker gesucht. Doch von Konjunkturseite bleibt die Lage angespannt. So hat sich der Internationale Währungsfond besorgt über die wirtschaftliche Lage in Deutschland geäußert und wenig Besserung in Aussicht gestellt. Mit einem Anstieg von über 6 Prozent erlebte der TecDAX einen fulminanten Wochenauftakt. Auslöser waren auch hier die Erfolgsmeldungen aus dem Irak. Im weiteren Wochenverlauf gingen die Kurse wegen Gewinnmitnahmen allerdings wieder etwas zurück.
Quelle: Union Investment
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