Union - Marktüberblick Fernost
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Die asiatischen Aktienmärkte tendierten im März äußerst volatil, wobei die Monatsbilanz überwiegend negativ ausfiel. Hauptbelastungsfaktoren waren Irak-Krieg, Nordkorea-Krise sowie die hochinfektiöse Lungenentzündung SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome), welche in Asien und hier insbesondere in Hongkong grassiert und bereits eine erhebliche Anzahl an Todesopfern forderte. Insbesondere die südkoreanische Börse präsentierte sich in geschwächter Verfassung. Neben den zunehmenden Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn waren es vor allem Corporate Governance Probleme sowie unter den Erwartungen liegende Unternehmensgewinne, welche die Stimmung eintrübten. Aber auch die sich mit den kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak verschärfenden Sorgen bezüglich der weiteren Entwicklung der US-Konjunktur und damit inländischen Wirtschaft beeinträchtigten das Geschehen. Nachdem die BIP-Prognosen für 2003 bereits zurückgenommen wurden, werden jetzt Spekulationen darüber angestellt, ob die südkoreanische Regierung ein Konjunkturprogramm auflegen wird. Mit einem Minus von gut fünf Prozent im Hang-Seng-Index tendierte auch die Börse in Hongkong deutlich rückläufig. Hier war es vor allem SARS, das die Kurse nach unten trieb. Malaysia litt ebenfalls unter der Infektionskrankheit, die insbesondere der Tourismusbranche und den Airlines schweren Schaden zufügte. Leichte Verluste musste darüber hinaus der chinesische Aktienmarkt hinnehmen, wobei B-Shares leicht schwächer tendierten. Gleichermaßen rückläufig war zudem die Entwicklung in Indonesien, obwohl sinkende Zinsen, stabile Währungsverhältnisse und gute Unternehmensergebnisse für ein ansprechendes fundamentales Umfeld sorgten. Eine positive Ausnahme bildete im Berichtsmonat hingegen der thailändische Aktienmarkt, welcher von erfreulichen Gewinnausweisen profitierte und den anstehenden Dividendenauszahlungen erwartungsvoll entgegensah.
Obwohl die konjunkturellen Probleme in den USA auch die fernöstlichen Aktienmärkte belasten, konnte sich Asien dank der in den letzten drei Jahren in vielen Ländern durchgeführten strukturellen Reformen ein besseres wirtschaftliches Umfeld aufbauen. So weist die Region weiterhin ein robustes Wirtschaftswachstum auf, das sich zunehmend auf die Binnennachfrage stützt. Allerdings ist davon auszugehen, dass der im Vorfeld des Irak-Krieges gesehene Anstieg des Ölpreises den BIP-Zuwachs in Asien als Nettoimporteur dieses Rohstoffes tendenziell geschmälert hat, wobei Länder wie Korea und Thailand besonders betroffen sind. Im Vergleich etwa zu Europa, wo die Wirtschaft bislang immer noch kränkelt, werden die Auswirkungen jedoch weit weniger negativ sein. Insofern stehen wir den fernöstlichen Aktienmärkten trotz der gegenwärtigen geopolitischen Spannungen konstruktiv gegenüber. Im einzelnen bewerten wir den Markt in China weiterhin positiv, obwohl wir hier zwischenzeitlich nach kräftigen Kurssteigerungen Gewinne realisiert haben. Auch Indonesien und Thailand, wo die Börse nach wie vor von einer unternehmensfreundlichen Regierung profitiert, sehen wir als Outperformer an. Den indonesischen Markt zeichnen günstige Bewertungen und recht gute Unternehmensergebnisse aus. Bei stabilen Währungsverhältnissen dürften sich hier noch attraktive Anlagemöglichkeiten ergeben, zumal das Land als eines der wenigen asiatischen Ausnahmen ein Ölexporteur ist und so von den relativ hohen Ölpreisen profitierte. In Taiwan sind wir vorsichtig optimistisch für Unternehmen, die über ein geschäftliches Standbein in China verfügen (,,China Plays") und in Süd-Korea scheint nach den immensen Kursverlusten der letzten Monate das ,,Schlimmste" überstanden zu sein. Hier würden wir trotz der Unsicherheiten bezüglich der weiteren Atomwaffenpolitik Nord-Koreas generell nicht mehr zu Bestandsminderungen raten.
Quelle: Union Investment
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