Union Investment - Wochenrückblick
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Nach einem freundlichen Wochenauftakt fielen die Kurse an den internationalen Börsen wieder etwas zurück. Auslöser für den Dämpfer waren die unverändert gebliebenen Leitzinsen in den USA und Europa, welche insbesondere den Finanztiteln zu schaffen machten. Zahlreiche Investoren nahmen nach der Entscheidung von Fed und EZB einen Teil der vorangegangenen Gewinne zunächst einmal mit. Der Euro setzte vor allem wegen des hierzulande höheren Zinsniveaus seine Aufwärtsbewegung gegenüber dem US-Dollar weiter fort und überschritt die Marke von 1,15$. Am Freitagnachmittag ließen gute Nachrichten vom Chiphersteller NVIDIA vor allem die Technologiewerte deutlich anziehen.
Die US-Aktienmärkte zeigten sich per saldo nur wenig verändert. Die vorgelegten Quartalsberichte konnten überwiegend überzeugen und die Papiere von Coca-Cola verbuchten aufgrund von Analystenheraufstufungen ein stärkeres Plus. Allerdings meldete der zweitgrößte US-Lebensversicherer Prudential Financial nach niedrigeren Erträgen im Lebensversicherungsgeschäft einen rückläufigen Quartalsgewinn. Auch Boeing-Aktien gaben etwas nach. Der US-Flugzeughersteller muss sich Untersuchungen von Seiten des US-Justizministeriums im Zusammenhang mit einem staatlichen Auftrag für Satelliten stellen. Technologiewerte tendierten wegen des verhaltenen Ausblicks von Cisco Systems und der schwachen Quartalszahlen von EDS zunächst etwas leichter, ehe positive Äußerungen von Intel zum Halbleitermarkt wieder für Auftrieb sorgten. Positive US-Konjunkturdaten konnten laut Händlern nur für kurze Zeit Kursgewinne auslösen. Der Einkaufsmanager-Index für das US-Dienstleistungsgewerbe kletterte im April nach dem starken Rückgang im Vormonat wieder über die Expansionsmarke und übertraf dabei die Erwartungen der Analysten. Die Fed beließ den Leitzins wie erwartet bei 1,25 Prozent. Die Notenbank zeigte sich dennoch mit der Wirtschaftsentwicklung - insbesondere mit der Situation am Arbeitsmarkt - seit dem Ende des Irakkriegs unzufrieden. Der für die Zinsentscheidung zuständige Offenmarktausschuss wollte sich nicht festlegen, ob daraus eine weitere Abkühlung oder ein Konjunkturaufschwung abzuleiten sei. Beobachter schließen neuerliche Zinssenkungen daher nicht aus. An der Nasdaq gaben die Technologietitel ein gemischtes Bild ab. Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco hat zwar positive Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Allerdings blieb der Ausblick für das laufende Quartal eher verhalten. Überraschend stark fielen am Freitag die Zahlen beim Chiphersteller NVIDIA aus und gaben damit dem Technologiemarkt neuen Schwung.
Die Tokioter Börse verzeichnete in der letzten Woche wieder Zuwächse. Auslöser waren insbesondere Berichte über Pläne der Regierung für ein wirtschaftliches Stimulierungspaket, um den gebeutelten Aktienmarkt anzukurbeln. Dazu gehört der Vorschlag, verstärkt Sparguthaben und Pensionsgelder der Post in Aktien zu pumpen. Der Nikkei konnte daraufhin die 8.000-Punkte-Marke wieder überspringen. Gefragt waren unter anderem Bankentitel, während Exportwerte unter dem schwachen US-Dollar litten.
Freundlich gestimmt starteten die europäischen Börsen in die vergangene Handelswoche. Der DAX kletterte wieder über die Marke von 3.000 Punkten und auch die anderen Indizes tendierten fester. Diese positive Laune der Anleger hielt jedoch nur bis Donnerstag. Dann zeigten sich einige Investoren darüber enttäuscht, dass die Leitzinsen von der EZB nicht gesenkt wurden. Die Kurse gaben auf breiter Front nach und insbesondere Finanztitel hatten mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen. Erfreuliche Quartalszahlen verliehen dem Kurs des Pharmakonzerns Altana regelrecht Flügel: Dank des Magen-Darm-Medikaments Pantoprazol konnte das Unternehmen Umsatz und Gewinn im ersten Quartal kräftig steigern und der Kurs legte nach der Bekanntgabe um über 10 Prozent zu. Von guten Geschäftszahlen konnten ebenfalls die Aktien des Leverkusener Chemiekonzerns Bayer profitieren, wohingegen dessen schweizerischer Konkurrent Clariant aufgrund von Rückstellungen in den USA Federn lassen musste. Telekomwerte und Fluggesellschaften zeigten sich ebenfalls belastet. Die hiesigen Konjunkturmeldungen gaben auch keinen Anlass zur Freude. Turbulent ging es in den letzten Tagen beim TecDAX zu. Nach einer freundlichen ersten Wochenhälfte rutschten hier die Kurse am Donnerstag ab. Verursacht wurde dies von überraschend schwachen Geschäftszahlen bei Wedeco, die den Wert um mehr als ein Drittel einbrechen ließen. Nicht ganz so dramatisch wirkten sich die Negativschlagzeilen von IXOS Software aus. Der Anbieter von Dokumentenverwaltungssoftware hatte zu Wochenbeginn Fehlbuchungen in der Bilanz eingeräumt, die auf Fälschungen durch einen Mitarbeiter zurückgingen.
Der Schwerpunkt der Berichtssaison verlagert sich in dieser Woche weiter nach Europa. Von Konjunkturseite erscheint hierzulande der ZEW-Index und in Frankreich werden die Industrieaufträge für März veröffentlicht. Aus den USA kommen vor allem am Donnerstag zahlreiche Konjunkturdaten. So stehen dann die Kapazitätsauslastung, die Industrieproduktion und die Lagerbestände sowie der Erzeugerpreisindex und der Philadelphia Fed Index auf dem Programm. Abgerundet wird das Spektrum mit Zahlen zum Verbrauchervertrauen, zur Handelsbilanz und den Einzelhandelsumsätzen.
Quelle: Union Investment / Fonds-Reporter.de
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