Union Investment - Umfassender Marktüberblick
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Deutschland/Europa: Die europäischen Aktienmärkte tendierten im Juli unter Schwankungen aufwärts. Wieder einmal hatte der DAX die Nase vorn. Der deutsche Blue-Chip-Index, welcher zuletzt bei rund 3.488 Punkten notierte, konnte mit Kurssteigerungen von über acht Prozent aufwarten, während beispielsweise der britische FTSE 100 lediglich einen Zuwachs von gut drei Prozent und der französische CAC 40 von rund vier Prozent zeigte. Auch der technologieorientierte TecDax präsentierte sich mit einem Plus von knapp acht Prozent in fester Verfassung.
Neben positiven Vorgaben aus den USA waren es vor allem die zur Veröffentlichung anstehenden Quartalsergebnisse der Unternehmen, welche das Marktgeschehen bestimmten. Positive und negative Nachrichten hielten sich hier in etwa die Waage. Vom Markt begrüßt wurden beispielsweise die ermutigenden Geschäftszahlen von Ericsson. Der schwedische Telekomausrüster hatte im zweiten Quartal den Verlust überraschend deutlich verringert und für das Gesamtjahr schwarze Zahlen prognostiziert. Ebenfalls besser als erwartete Ergebnisse meldeten die französische Software-Firma Business Objects sowie der britische Pharmariese GlaxoSmithKline, welcher zudem sein Gewinnziel anhob. Auch die Zahlen einer Reihe von Finanzwerten zeigten Anzeichen einer Ertragswende. Die HypoVereinsbank etwa, welche nach wie vor stark mit dem eigenen Konzernumbau beschäftigt ist, erwirtschaftete einen Gewinn vor Steuern, und auch die Deutsche Bank meldete für das zweite Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone. Diese Entwicklung war insbesondere auf eine verbesserte Situation im Eigenhandel sowie gesunkene Verwaltungskosten zurückzuführen. Von der Börse wurde das Ergebnis allerdings nicht honoriert, da sich Marktteilnehmer immer noch in ihren Erwartungen enttäuscht sahen. Im Versicherungssektor lagen im Berichtsmonat vor allem Ergebnisse von britischen Instituten vor, wie etwa Friends Provident, die mit ihren Zahlen überzeugen konnte. Die Berichte der deutschen Versicherer sind erst ab August zu erwarten. Für sie wirkte sich im Juli positiv aus, dass angesichts der Absicht, den gesetzlichen Garantiesatz für neue Lebensversicherungen zum Jahreswechsel auf 2,75 Prozent zu senken, für dieses Jahr noch mit einer verstärkten Nachfrage von Kunden zu rechnen ist, die sich die bisherigen Konditionen sichern wollen. Weniger erfreulich verlief die Entwicklung bei den Automobiltiteln. Hier fielen die Zahlen durchweg schwächer aus als in den Vorquartalen und zudem mussten die Aussichten für das zweite Halbjahr 2003 kräftig nach unten korrigiert werden. Allerdings hatten Marktteilnehmer teilweise mit noch schlechteren Ergebnissen gerechnet. Zeitweilige Gerüchte, dass VW die Nutzfahrzeugsparte von MAN übernehmen wird, gaben dem Markt vorübergehend Impulse. Für herbe Enttäuschungen sorgte das schwache Lizenzgeschäft bei dem deutschen Softwareanbieter SAP, welcher ansonsten die Analystenerwartungen erfüllen konnte und seine Gewinnprognose für 2003 anhob. Ebenfalls mit Unmut wurde der unbefriedigende Geschäftsausblick des finnischen Handyproduzenten Nokia aufgenommen, der für das dritte Quartal einen Gewinnrückgang ankündigte. Auch der deutsche Pharmakonzern Schering geriet zeitweise unter Verkaufsdruck. Hier machte sich die Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro negativ bemerkbar, sodass ein Umsatz- und Gewinnrückgang ausgewiesen werden musste. Darüber hinaus lasteten die Diskussionen um die geplante Gesundheitsreform auf dem Wert.
Von konjunktureller Seite blieben die Signale zwar insgesamt gedämpft, doch gaben vereinzelt positive Meldungen sowie der gegenüber dem US-Dollar schwächer tendierende Euro, welcher den Exportsektor stützte, dem Markt letztendlich Zuversicht. Zu den ermutigenden Wirtschaftsnachrichten gehörten etwa der leichte Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes in Deutschland, welcher im Juli auf 89,2 nach 88,8 Punkten im Vormonat gestiegen ist. Auch die moderate Zunahme im Reuters-Einkaufsmanagerindex um 0,3 auf 48,2 Punkte im Juni stimmte zuversichtlich, obwohl weiterhin die kritische Marke von 50, welche den konjunkturellen Aufschwung vom Abschwung trennt, unterschritten wird. Weniger erfreulich war hingegen das für Mai veröffentlichte deutliche Absinken der Industrieproduktion in der Eurozone sowie der überraschend starke Einbruch der Auftragseingänge in Deutschland, die sich um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat abschwächten.
Weiteres Aufwärtspotenzial im späteren Jahresverlauf: Ähnlich wie in den USA stehen wir der weiteren Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten durchaus konstruktiv gegenüber, wobei wir allerdings auch diesseits des Atlantiks technisch bedingte Korrekturgefahren derzeit nicht ausschließen würden. Gerade mit Blick auf den DAX, welcher sich in den letzten Monaten an die Spitze der Erholungsbewegungen setzte, könnte durchaus Rückschlagpotenzial gegeben sein. Darüber hinaus jedoch scheint der Weg für weitere Aufwärtsbewegungen frei. Vor allem die in den USA zunehmenden Konjunkturhoffnungen, welche mittlerweile durch eine Reihe von positiven Wirtschaftsdaten gestützt werden, dürften auch die europäischen Börsen stimulieren. Mit fundamentalen Besserungstendenzen in den USA steigen in Europa die Chancen für einen konjunkturellen Aufschwung. Darüber hinaus mehren sich hier mittlerweile ebenfalls die Anzeichen, dass die wirtschaftliche Talsohle, wenn auch langsam, durchschritten wird, was zuletzt durch Steigerungen im Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sowie im Einkaufsmanagerindex für den Euroraum untermauert wurde. In Deutschland sorgen zudem die intensiver werdenden Debatten um Strukturreformen am Arbeitsmarkt und in den Sozialversicherungen sowie ein Vorziehen der Steuerreform für eine freundlichere Stimmung. Alles in allem zwar noch kein sehr ermutigendes Bild, doch nehmen die Märkte bereits frühzeitig erwartete Besserungstendenzen vorweg, sodass schon erste Anzeichen einer Wirtschaftsbelebung oder auch Erwartungen hinsichtlich eines kommenden Konjunkturaufschwungs für gewöhnlich honoriert werden. Aufgrund von Bewertungsaspekten rangieren deutsche Aktien innerhalb des Euro-Verbundes in unserem Hause an erster Stelle. Darüber hinaus sehen wir aus diesen Gründen auch eine relative Stärke der europäischen gegenüber den US-Aktienbörsen.
Osteuropa: Die osteuropäischen Aktienmärkte präsentierten sich im Juli zumeist in fester Verfassung. Eine Ausnahme bildete die russische Börse, welche im Berichtsmonat, gemessen am RTS-Index, Kursrückschläge von gut neun Prozent hinnehmen musste. Ursache für die Talfahrt war das Vorgehen der russischen Justiz gegen Yukos, den größten Ölkonzern des Landes. Hier hatte die Staatsanwaltschaft Beschuldigungen im Zusammenhang mit der 1994 erfolgten Teilprivatisierung des Unternehmens erhoben und gleichzeitig Ermittlungen gegen den Hauptaktionär Platon Lebedjew eingeleitet. Während die Yukos-Aktie unter starken Verkaufsdruck geriet, zog sie den Gesamtmarkt mit nach unten. Investoren hatten vor allem Befürchtungen, dass die Trennung zwischen Unternehmens- und Regierungspolitik, die unter Putin vorangetrieben wurde, nun doch nicht so strikt gehandhabt wird wie bislang erhofft. In der Presse wurde das Vorgehen gegen Yukos als Versuch gewertet, den mächtigen Yukos-Chef und Milliardär Michail Chodorkowskij vor den anstehenden Wahlen - im Dezember finden Duma-Wahlen statt, 2004 dann die Präsidentenwahl - unter Druck zu setzen. Auch wir sind der Meinung, dass das Vorgehen gegen Yukos und seinen Vorstand einen rein politischen Charakter und keinesfalls einen unternehmensspezifischen Hintergrund hat. Das sehr freie und selbstbewusste Auftreten Chodorkowskijs, dem man auch politische Ambitionen nachsagt, könnte einigen Regierungsmitgliedern unerwünscht geworden sein. Abgesehen von diesem Konflikt blieben die Rahmenbedingungen für die russische Börse positiv. So ergab sich etwa bei der Berechnung des Vorsteuergewinns aller größeren und mittelständischen Unternehmen Russlands ein Zuwachs von 64 Prozent, der sich mit einem Plus von 63,3 Prozent in den ersten fünf Monaten 2002 gegen 2001 vergleicht. Hieran wird deutlich, dass sich die Wachstumtendenzen in den russischen Firmen fortsetzen. Zu den größten Gewinnern in diesem Jahr zählten die Sektoren Handel, Elektrizität sowie die exportorientierten Bereiche Öl und Transport. Ebenfalls positiv zu werten sind die Überlegungen der Ratingagentur Moodys, Russland auf die Überprüfungsliste für ein Upgrade zu setzen und dies trotz der Ereignisse um Yukos.
Russland und Ungarn bleiben Anlagefavoriten: Die osteuropäischen Aktienmärkte dürften sich ähnlich wie im Vorjahr auch in 2003 erfreulich entwickeln. Neben Ungarn favorisieren wir weiterhin den russischen Aktienmarkt. Gegenüber anderen Emerging-Market-Regionen und vor dem Hintergrund der weltweit schwierigen Konjunkturlage stellt sich die Makrosituation in Russland überdurchschnittlich stabil dar. Nachdem in 2002 ein BIP-Wachstum von 4,3 Prozent erzielt wurde, wird für das laufende Jahr ein ähnlicher Zuwachs von 4,2 Prozent bei einer geschätzten Inflationsrate von 11,5 Prozent prognostiziert. Damit kann sich das Land durchaus sehen lassen. Hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen hat der gegenwärtige Konflikt um Yukos zu einigen Verunsicherungen geführt. Allerdings gehen wir davon aus, dass in diesem Zusammenhang ein Kompromiss gefunden wird und sich die Situation wieder beruhigt. Dafür spricht auch die Absicht Putins, in fünf Jahren eine Verdoppelung des Bruttoinlandsprodukts zu erreichen. Da Russland gerade in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft Fachkräfte fehlen, aber nur die Oligarchen über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, entsprechend ausgebildete Leute zu gewinnen, muss die russische Regierung darauf bedacht sein, das Investitionsklima nicht zu vergiften. Dies würde aber geschehen, wenn sich Politiker in unternehmerische Belange einmischen. Insofern erwarten wir eine baldige Lösung des Konflikts. Weitere Störfeuer sind von politischer Seite nicht zu erwarten, zumal Putin bei der nächsten Präsidentenwahl in seinem Amt bestätigt werden dürfte und die Duma das begonnene Reformprogramm fortsetzen wird. Alles in allem kann Russland im nächsten Jahr eine Höherstufung auf Investment Grade erwarten, wobei die Börse in den letzten Monaten schon den kommenden Investmentstatus honorierte. Hinsichtlich des Ölpreises gehen wir davon aus, dass das Umfeld volatil bleiben wird, doch rechnen wir nicht damit, dass sich Notierungen unterhalb von 18 - 20 USD pro Barrel in absehbarer Zeit einstellen werden (selbst mit 18 Dollar kann die russische Wirtschaft noch gut leben). Insofern dürften vom Ölpreis per saldo positive Impulse ausgehen, zumal er mittlerweile wieder bei rund 30 USD pro Barrel notiert. Mit Blick auf den russischen Aktienmarkt finden sich hier im internationalen Vergleich - gerade auch nach den Kursrückschlägen - noch recht günstige Bewertungen. Westliche Akquisitionen in russische Ölfirmen sowie steigende Ölförderkapazitäten dürften das Bewertungsniveau jedoch im weiteren Verlauf den anderen Emerging-Markets angleichen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass der russische Aktienmarkt auch in Zukunft noch über attraktives Kurspotenzial verfügen wird. Gegenwärtig allerdings muss angesichts der Yukos-Vorkommnisse mit hohen Volatilitäten gerechnet werden, sodass eine gewisse Vorsicht angebracht erscheint. Darüber hinaus jedoch sind wir für die Marktentwicklung zuversichtlich gestimmt. Die reichlich vorhandene Liquidität dürfte das Geschehen auch in Zukunft stützen und ein reger News-Flow etwa mit Reformprogrammen auf Wirtschafts- und Unternehmensseite sollte auch weiterhin einen positiven Einfluss auf das Marktgeschehen ausüben.
Trotz der jüngsten Währungsturbulenzen stehen wir dem ungarischen Aktienmarkt weiterhin konstruktiv gegenüber, den wir - wie auch die russische Börse - mit übergewichten einstufen. Sobald sich der Forint eindeutig stabilisiert hat, sind kräftige Leitzinssenkungen seitens der ungarischen Notenbank zu erwarten, die sich günstig auf die allgemeine Wirtschaftssituation des Landes auswirken dürften. Insgesamt ist die Konjunkturentwicklung in Ungarn relativ zu den Nachbarländern mit einem erwarteten BIP-Anstieg von etwas über drei Prozent ansprechend. Weitere Verbesserungen sind angesichts eines geringer werdenden Haushaltsdefizits und niedriger Inflationsraten zu erwarten. Die am Aktienmarkt im osteuropäischen Durchschnitt günstigen Bewertungen sowie erfreuliche Ertragsperspektiven auf Unternehmensseite eröffnen nach wie vor viel versprechende Anlagechancen. Insofern stehen wir dem ungarischen Aktienmarkt gerade auf längere Sicht nach wie vor positiv gegenüber. Aufgrund der Währungsunsicherheiten können wir allerdings kurzfristig erneute Belastungsmomente nicht ausschließen, sodass wir unsere in Ungarn gefahrene Übergewichtung leicht zurückgenommen haben. In Polen hingegen bleiben wir derzeit noch untergewichtet, auch wenn es hier vor dem Hintergrund der moderaten wirtschaftlichen Besserungstendenzen zu leichten Positionsaufstockungen kam. So dürfte sich das Wirtschaftswachstum durch eine Erhöhung des privaten Konsums beleben - was allerdings größtenteils in den Kursen eingepreist sein sollte -, doch bleibt die Situation mit einem für 2003 prognostizierten BIP-Zuwachs von 2,7 Prozent zunächst noch verhalten. Auch sind die Bewertungen am Markt sehr hoch, was gegen nennenswertes Aufwärtspotenzial spricht. Mit Blick auf die politische Situation wird die SLD-Minderheitsregierung unpopuläre Reformen nur schwer durchsetzen können. Zudem sind Unsicherheiten im Vorfeld der für das zweite Halbjahr zu erwartenden Wahlen nicht auszuschließen.
USA: Volatil, per saldo jedoch positiv: Die US-Aktienmärkte präsentierten sich im Juli in einer äußerst volatilen Verfassung, doch fiel die Monatsbilanz letztendlich positiv aus. Das Augenmerk der Marktteilnehmer war vor allem auf die Unternehmensergebnisse für das zweite Quartal 2003 gerichtet, die im Berichtsmonat zur Veröffentlichung anstanden. Insgesamt ergab sich hier ein gemischtes Bild, d.h. positive und negative Überraschungen hielten sich in etwa die Waage. Seitens der Konjunktur erhielt der Markt zwischenzeitlich positive Impulse. Vor allem der gestiegene Optimismus bei den Einkaufsmanagern weckte Hoffnungen auf ein sich langsam besserndes wirtschaftliches Umfeld. Auch der leichte Anstieg der Industrieproduktion stimmte zuversichtlich. In dieses Bild passte die von Alan Greenspan vor beiden Häusern des Kongresses gehaltene Rede, in welcher der FED-Chairman die Wachstumsaussichten für 2004 auf 3,75 bis 4,75 Prozent nach oben schraubte und die Deflationsrisiken mittlerweile als gering einstufte. Für einen Wermutstropfen sorgte allerdings der gegen Monatsende veröffentlichte überraschende Rückgang im Konsumentenvertrauensindex. Er fiel im Juli auf 76,6 von 83,5 im Vormonat bei Erwartungen von 85,0. Die hierdurch hervorgerufenen leichten Verunsicherungen konnten jedoch die allgemein verbesserte Stimmungslage nicht nachhaltig eintrüben. Per saldo verbuchte der US-Aktienmarkt im Berichtszeitraum Kurssteigerungen. Im Dow-Jones-Industrial-Average spiegelten sie sich in einem Anstieg von knapp drei Prozent wider, während der technologieorientierte NASDAQ-Index sogar ein Plus von nahezu sieben Prozent verzeichnen konnte.
Nach möglicher Korrektur Aufwärtspotenzial: Die weiteren Perspektiven an den US-Aktienmärkten beurteilen wir durchaus mit Zuversicht, auch wenn wir derzeit technisch bedingte Korrekturgefahren sehen. Unsere Kurshoffnungen basieren vor allem auf den sich inzwischen mehrenden Signalen einer für das zweite Halbjahr zu erwartenden moderaten Konjunkturerholung, die durch die jüngste Rede von Alan Greenspan untermauert wurden. Auch der mit 2,4 Prozent wesentlich kräftiger als prognostizierte BIP-Anstieg im zweiten Quartal sowie der jüngste Rückgang in den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung, die im gleitenden 4-Wochendurchschnitt nunmehr unterhalb der 400.000er Marke liegen und damit möglicherweise erste Anzeichen einer Situationsbesserung am US-Arbeitsmarkt darstellen, deuten in diese Richtung. Ein weiteres Indiz ist das jüngste Beige Book der FED, wo darauf hingewiesen wird, dass Belebungstendenzen innerhalb der US-Wirtschaft zu sehen sind, selbst in dem lange Zeit angeschlagenen Verarbeitenden Gewerbe. Allerdings merkt die US-Notenbank gleichzeitig an, dass die Konsumausgaben in den letzten beiden Monaten verhalten waren. Alles in allem scheint die US-Konjunktur aber auf dem Wege der Besserung, doch sollte übertriebener Optimismus vermieden werden, gerade auch wenn man sich den für Juli veröffentlichten Rückgang im Verbrauchervertrauen vor Augen hält. Für die US-Börsen bedeuten die wirtschaftlichen Erholungsansätze insbesondere mit Blick auf die Gewinnentwicklung amerikanischer Gesellschaften eine beachtliche Stütze. Bislang beruhten die Ertragssteigerungen im Unternehmenssektor vornehmlich auf Kosteneinsparmaßnahmen, doch wollen die Märkte nun echte Wachstumstendenzen sehen. Weitere positive Makrodaten sind von Nöten, um den Erholungsprozess zu untermauern und damit die Kurssteigerungen an den US-Börsen auf fundierte Füße zu stellen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass mittlerweile ein Großteil der positiven Erwartungen am Markt eingepreist ist. Angesichts der in den letzten Monaten gesehenen kräftigen Kurssteigerungen und des mittlerweile erreichten vergleichsweise hohen Bewertungsniveaus würden wir deshalb vorübergehende Kurskorrekturen nicht ausschließen. Für den späteren Jahresverlauf, mit weiteren Hinweisen auf eine Wirtschaftsbelebung, sind wir jedoch durchaus konstruktiv gestimmt.
Fernost: Überwiegend kräftige Aufwärtsbewegungen: Die fernöstlichen Aktienmärkte präsentierten sich im Juli in überwiegend fester Verfassung. Zunehmende Konjunkturhoffnungen in den USA, die teilweise bereits durch ermutigende Daten untermauert wurden, verbunden mit Kurssteigerungen an den amerikanischen Börsen stimulierten dabei das Geschehen. Auch die von Alan Greenspan vor beiden Häusern des Kongresses gehaltene Rede, in welcher der FED-Chairman die US-Wachstumsaussichten für 2004 auf 3,75 bis 4,75 Prozent nach oben schraubte und die Deflationsrisiken mittlerweile als gering einstufte, passte in das sich aufhellende Gesamtbild.
Im Berichtsmonat konnten die sogenannten China-Werte oder Red-Chips entgegen den Erwartungen weitere erfreuliche Kurssteigerungen vorweisen. Insbesondere die in Hong Kong gelisteten H-Aktien zeigten kräftige Aufwärtstendenzen. Einige dieser Titel sind auch als A-Shares an der chinesischen Börse notiert, dort jedoch mit einem weitaus höheren Kurs, sodass Anleger einen Erwerb in Hong Kong vorziehen. Insgesamt wurden Value-Titel mit relativ günstiger Bewertung präferiert, die mit guten Geschäftsperspektiven und attraktiven Dividendenzahlungen aufwarten können. Sie wurden gerade auch von institutionellen Anlegern bevorzugt nachgefragt. Angesichts der positiven Vorgaben der technologieorientierten NASDAQ waren im Betrachtungszeitraum zudem High-Techs gesucht, wovon besonders die Börse in Taiwan profitierte, welche im Juli zu den großen Kursgewinnern in Asien gehörte. Mit Blick auf die Märkte in Thailand und Malaysia fanden vor allem kleinere Werte Beachtung, die kräftige Kurssteigerungen verbuchen konnten. Höher kapitalisierte Titel hingegen zogen in nur geringem Umfang das Augenmerk der Anleger auf sich, was sich auch in den eher verhaltenen Zuwachsraten der entsprechenden großen Marktindizes widerspiegelte. Small Caps waren ebenfalls am Aktienmarkt in Singapur gesucht, wobei vor allem Unternehmen mit einem Standbein im Chinageschäft bevorzugt wurden. Diese Titel legten eine rasante Aufwärtsbewegung vor und zogen den Gesamtmarkt nach oben. Als gegen Monatsende der Bankensektor enttäuschende Ergebnisse präsentierte, kam es jedoch über die gesamte Marktbreite zu Kursrückschlägen. Trotz dieser Einbußen fiel die Julibilanz in Singapur deutlich positiv aus. Ebenfalls per saldo erfreulich verlief die Entwicklung in Süd-Korea. Hier waren es vor allem Zulieferer für Handsets, die mit ihren deutlichen Kurssteigerungen dem Gesamtmarkt Impulse gaben. Hingegen fielen die Zuwachsraten am philippinischen Aktienmarkt insgesamt moderat aus. Zwar war hier die Tendenz über weite Strecken deutlich nach oben gerichtet, doch zehrte gegen Monatsende ein letztendlich misslungener Putschversuch von Teilen des Militärs einen Großteil der Gewinne wieder auf. Zu den Schlusslichtern in Asien zählte im Berichtsmonat die indonesische Börse, welche nach den kräftigen Aufwärtstendenzen der vergangenen Monate ihre Verschnaufpause fortsetzte. Ein in den letzten Julitagen kräftiger Kursanstieg der Immobilienwerte, welcher den Gesamtmarkt beflügelte, konnte die dürftige Monatsbilanz nicht wesentlich aufhellen.
Weiterhin konstruktive Haltung: Während die konjunkturellen Probleme in den USA auch die fernöstlichen Aktienmärkte belastet haben, sorgen nunmehr zunehmende Hoffnungen auf eine im späteren Jahresverlauf einsetzende Belebung der US-Wirtschaft für eine deutliche Stimmungsbesserung. Obwohl sich die fernöstlichen Länder in den letzten Jahren dank struktureller Reformen ein besseres wirtschaftliches Umfeld aufbauen konnten, das sich zunehmend auf die Binnennachfrage stützt, sind die USA doch ein sehr wichtiger Handelspartner der Region. Er erhält gerade in diesem Jahr, wo sich Asien zusätzlichen makroökonomischen Belastungen gegenübersieht, große Bedeutung. So wird etwa der zwischenzeitlich kräftige Anstieg des Ölpreises den BIP-Zuwachs in Asien als Nettoimporteur dieses Rohstoffes tendenziell geschmälert haben, wobei Länder wie Korea und Thailand besonders betroffen sind. Allerdings werden etwa im Vergleich zu Europa, wo die Wirtschaft bislang immer noch kränkelt, die Auswirkungen weit weniger negativ sein. Darüber hinaus hat sich SARS zu einem stärker als zunächst erwarteten Belastungsfaktor für die Konjunktur entwickelt und dürfte in der gesamten Region das BIP-Wachstum ein wenig dämpfen. Mit Blick auf die Währungssituation ist festzustellen, dass die asiatischen Länder aufgrund von Wettbewerbsüberlegungen darum bemüht sind, Aufwertungstendenzen zu vermeiden. Durch die oftmals enge Anbindung an den US-Dollar werden Devisenreserven - sie werden in Asien auf etwa 1,6 Billionen USD geschätzt - dazu benutzt, US-Treasuries zu kaufen, um so Dollar geben zu können. Würden diese Mittel wenigstens zum Teil dazu genutzt, den inländischen Konsum zu stimulieren, könnte sich dies wachstumsfördernd auswirken. In Thailand sind entsprechende Ansätze seitens der Regierung zu beobachten, was sich bereits positiv in der konjunkturellen Entwicklung des Landes bemerkbar gemacht hat und sich auch in der festen Tendenz des Aktienmarktes widerspiegelt.
Abgesehen von einigen negativen, teilweise vom Markt bereits eingepreisten Einflussfaktoren, stehen wir den fernöstlichen Aktienmärkten jedoch per saldo positiv gegenüber. Auf längere Sicht gesehen gehören Indonesien und Thailand neben Indien nach wie vor zu unseren Anlagefavoriten. Während der thailändische Markt weiterhin von einer unternehmensfreundlichen Regierung, sinkenden Zinsen und guten Gewinnausweisen profitieren sollte, dürften in Indonesien günstige Bewertungen, erfreuliche Unternehmensergebnisse und feste Währungsverhältnisse noch attraktive Investitionsmöglichkeiten eröffnen. Außerdem ist das Land als eine der wenigen asiatischen Ausnahmen ein Ölexporteur, was ihm in Zeiten eines relativ hohen Ölpreises zugute kommt. Allerdings sollte man nicht gewisse potenzielle Gefahrenherde aus dem Auge verlieren, wie etwa die hartnäckigen Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz Aceh oder die im nächsten Jahr anstehenden Wahlen, welche mit Blick auf die moslemische Bevölkerung für Unruhe sorgen könnten. Ebenfalls positiv beurteilen wir die chinesische Börse, die nicht zuletzt durch das Wachstumspotenzial des Landes gestützt wird. In Malaysia könnte es im Vorfeld der anstehenden Wahlen zu einer Rallye unter anderem in den Small- und Mid-Caps kommen, zumal ausländische Investoren in Malaysia insgesamt untergewichtet sind und bei freundlicher Markttendenz auf den fahrenden Zug aufspringen müssten. Für Taiwan sind wir optimistisch gestimmt, insbesondere da der Markt aufgrund der SARS-Epidemie, die in Taiwan vergleichsweise lange angedauert hat, zurückgeblieben ist und so noch Nachholpotenzial besitzt. Darüber hinaus profitiert er aufgrund seiner Technologielastigkeit von den Erholungstendenzen im High-Tech-Bereich. Wir favorisieren hier unter anderem Gesellschaften, die über ein geschäftliches Standbein in China verfügen (China-Plays). Mit Blick auf Südkorea sind zwar die Fundamentaldaten wenig erfreulich, doch gibt es Bereiche wie beispielsweise Handy-Zulieferer oder Internet-Titel, welche die Gunst der Anleger besitzen. Überhaupt spielen High-Tech-Werte an der koreanischen Börse eine große Rolle, sodass hier die Erholungstendenzen an der NASDAQ in besonderem Maße honoriert werden. Darüber hinaus scheint sich die Kreditkartenkrise ihrem Ende zu nähern, was den Markt ebenfalls entlasten würde. Allerdings stehen im Zusammenhang mit Corporate Governance immer wieder Untersuchungen bei den großen Unternehmen des Landes, den Chaebols an, welche das Marktpotenzial zwischenzeitlich dämpfen könnten.
Japan: Unter Schwankungen per saldo aufwärts: Der japanische Aktienmarkt musste im Juli nach anfänglich kräftigen Kurssteigerungen im späteren Verlauf wieder Einbußen hinnehmen, konnte jedoch im Monatsvergleich eine positive Bilanz ziehen. Zunehmende Konjunkturhoffnungen in den USA, unterlegt durch erste Anzeichen einer im zweiten Halbjahr anstehenden Wirtschaftsbelebung, beflügelten das Geschehen. Auch die Rede Alan Greenspans, der die Wachstumsaussichten der USA für 2004 deutlich anhob, schürte die Erwartungen, dass mit einer Besserung der fundamentalen Situation in den USA gleichzeitig die japanische Wirtschaft wieder Fuß fassen kann. Darüber hinaus atmete die Börse auf, dass die Lungenseuche SARS nun endgültig gebannt war. Gefragt waren vor allem Unternehmen mit einem soliden Standbein im China-Geschäft wie etwa Fanuc, ein Hersteller von CNC-Robotern, sowie Firmen, die über solide Gewinnperspektiven verfügen. Hierzu zählte etwa Advantest, ein Chipausrüster, der im abgelaufenen Quartal erstmals wieder seit den letzten acht Quartalen einen Gewinn ausweisen konnte und zudem die Auftragseingangserwartungen für das Gesamtjahr nach oben revidierte. Käufe ausländischer Investoren stützten zusätzlich die rasante Aufwärtsbewegung, in deren Verlauf der Nikkei-Index die 10.000er Marke streifte, im Tagesverlauf sogar kurzfristig überschreiten konnte. Die dann einsetzende Korrekturbewegung war durch Gewinnmitnahmen, zeitweilige Unsicherheiten bezüglich der konjunkturellen Entwicklung in den USA, aber auch vorübergehend negative Vorgaben der NASDAQ initiiert worden. Letztendlich jedoch konnte der Nikkei-Index bei einem Schlussstand von rund 9.563 Punkten einen Zuwachs von gut fünf Prozent im Monatsvergleich verbuchen.
Neben den Quartalsergebnissen der US-Unternehmen, die auch am Kabutocho eine Resonanz fanden, waren es die Geschäftsberichte japanischer Firmen, welche das Marktgeschehen prägten. Während beispielsweise Canon, Matsushita Electric und Toyota mit erfreulichen Gewinnausweisen überzeugen konnten, gerieten Toshiba und Fujitsu (PC, Halbleiter) sowie Tayo Yuden, ein Hersteller elektronischer Komponenten, aufgrund ihrer unbefriedigenden Ertragszahlen unter Verkaufsdruck. Generell war festzustellen, dass Firmen, welche für die Endnachfrage in Asien produzieren bzw. durch den gegenüber dem Yen starken Euro ihre Konkurrenzfähigkeit steigern konnten - wie etwa Canon und Toyota -, eine positive Geschäftsentwicklung vorwiesen. Dabei kam ihnen auch zugute, dass die Konsumneigung in Japan robust ist und insbesondere Produkte wie etwa Digitalkameras zu den besonders populären Angeboten gehören und deshalb verstärkt nachgefragt werden. Hingegen mussten Unternehmen, welche ihre Erzeugnisse vornehmlich für andere Gesellschaften produzieren, Gewinneinbußen und damit Kursrückschläge hinnehmen.
Nach Überwindung der Korrekturphase Zuversicht: Der japanische Aktienmarkt hat sich seit seinem Ende April erreichten Tiefstand von rund 7.608 Punkten im Nikkei-Index kräftig bis auf nahezu 10.000 Zähler Anfang Juli erholt. Danach kam es zu Korrekturbewegungen, welche unseres Erachtens noch anhalten, jedoch in ihrem Ausmaß begrenzt sein werden. Einen Test der alten Tiefstände erachten wir für wenig wahrscheinlich. Vielmehr gehen wir davon aus, dass sich die Konsolidierung innerhalb einer Trading Range von etwas unter 9.000 bis rund 10.000 Punkten abspielen wird. Für Belastungen könnten beispielsweise Bestandsauflösungen der Pensionsfonds sorgen, welche bereits im Vorfeld sicherstellen wollen, dass sie ihren später im Jahr anfallenden Verpflichtungen gegenüber dem Staat nachkommen können. Ende September müssen diese Verkäufe allerdings abgeschlossen sein. Hat der Markt die Korrekturphase überwunden, dürften im weiteren Verlauf wieder robuste Aufwärtsbewegungen zu erwarten sein. Mit Blick auf die japanische Konjunktur scheint die Situation des Landes, wenn auch insgesamt noch labil, so doch besser als von vielen Marktteilnehmern zunächst befürchtet, was auch der jüngste Tankan verdeutlicht hat. Möglicherweise deutet sich eine zyklische Erholung an, was sich als äußerst positive Überraschung erweisen könnte, da Investoren bei weitem noch nicht die Möglichkeit ins Auge gefasst haben, dass die japanische Wirtschaft vielleicht früher als ihr europäisches Pendant Zeichen der Belebung zeigt. Auch aus dem Bankensektor sind derzeit keine Störfeuer zu erwarten, nachdem der Resona-Schock überwunden ist und Investoren die Maßnahmen der Regierung zur Bewältigung des Problems gutheißen. Darüber hinaus wirken sich die angekündigten Aktienrückkaufprogramme der Unternehmen positiv auf die Stimmungslage aus. Wir bevorzugen mit Blick auf eine zu erwartende wirtschaftliche Erholung weiterhin zyklische Werte, während defensive Titel und zinssensitive Unternehmen eher gemieden werden. Allgemein liegt das Augenmerk auf Aktien von Unternehmen, die über Gewinnerholungen bzw. solide Ertragsperspektiven berichten können. Nach wie vor raten wir von einem zu aggressiven Vorgehen ab. So ist das Umfeld für japanische Aktien weiterhin von zahlreichen Schwierigkeiten, allen voran den noch bestehenden konjunkturellen Problemen, den deflationären Tendenzen sowie der Bankenmisere gekennzeichnet.
Die Rentenmärkte
b>USA und Eurozone: Renditesteigerungen auf breiter Front: Kräftige Renditesteigerungen kennzeichneten im Juli das Geschehen an den Rentenmärkten in den USA und im Euroraum. Vor allem zunehmende Konjunkturhoffnungen, die mittlerweile durch erste ermutigende Daten gestützt werden - etwa der in Folge dritte Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland oder ein überraschend starker Zuwachs der Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA -, veranlassten Investoren den sicheren Hafen der festverzinslichen Wertpapiere zu verlassen und ihr Kapital in Aktien anzulegen. Besonders kräftige Verspannungen ergaben sich am US-Bondmarkt, wo die jüngste Rede von Alan Greenspan verstimmte. Obwohl der FED-Chef keinen Zweifel daran ließ, dass die Leitzinsen bis auf weiteres niedrig bleiben werden, waren seine optimistischen Wachstumsprognosen für 2004 sowie ein angekündigter Verzicht auf Anleiherückkaufprogramme Gift für die Rentenkursentwicklung. Im Bereich der 10-jährigen US-Treasuries kam es im Berichtszeitraum zu Renditesteigerungen von nahezu 80 Basispunkten, während beispielsweise 10-jährige Bundesanleihen zuletzt nur um 30 Basispunkte gegenüber dem Vormonatsultimo höher rentierten. Beiderseits des Atlantiks jedoch eine deutlich negative Bilanz, die sich mit Blick auf den Mitte Juni erreichten Renditetiefstand auf 110 Basispunkte für US-Bonds und rund 60 Basispunkte für Bundesanleihen erhöht. Da es trotz einer noch bestehenden generellen Konjunkturschwäche mittlerweile erste Anzeichen für ein langsames Durchschreiten der wirtschaftliche Talsohle gibt, gehen wir davon aus, dass wir mit den Juni-Niveaus das Zinstief in diesem Wirtschaftszyklus gesehen haben.
Übriges Europa: Ungarn und Polen leiden immer noch unter den Nachwirkungen der jüngsten Währungsturbulenzen. Zwar hat sich die Situation mittlerweile beruhigt, eine Erholung ist an den lokalen Rentenmärkten bislang jedoch noch nicht eingetreten. Mittelfristig sollte sich die Situation jedoch wieder entspannen, da die Makrodaten der beiden Länder weitgehend intakt sind und der Euro-Beitritt bis 2010 nicht gefährdet erscheint. In Anbetracht der geringsten Wachstumsrate Großbritanniens seit zehn Jahren hat die Bank of England am 10. Juli die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf jetzt 3,5 Prozent gesenkt. Der Zinssenkungszyklus dürfte damit jedoch noch nicht beendet sein. Kurschancen bestehen insbesondere bei kurzen und mittleren Laufzeiten. Erwartungsgemäß hat auch die Schwedische Riksbank im Juli die Zinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Möglich wurde dieser Schritt insbesondere wegen des nachlassenden Preisdrucks. In Umfragen für das im September stattfindende Referendum zum Euro-Beitritt liegen nach wie vor die Gegner in Front, sodass aus heutiger Sicht die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung immer größer wird.
Quelle: Union Investment
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