Union Investment - Rückblick Aktienmärkte
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
An den meisten der internationalen Aktienmärkte verlief die Handelswoche ohne klare Richtung. Die positiven Meldungen von der US-Konjunktur verpufften wirkungslos in der sommerlichen Hitze. An der Nasdaq gerieten jedoch die Technologietitel nach schwachen Äußerungen des Netzwerkausrüsters Cisco unter Druck. In Deutschland sorgten hingegen enttäuschende Quartalsberichte aus dem Chemiebereich für sinkende Kurse.
An den US-Aktienmärkten entwickelten sich die Standardwerte letzte Woche erneut seitwärts. Gegen die aktuelle Lustlosigkeit an den Börsen halfen auch die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zur Auftragslage in der Industrie nicht. Wie das Handelsministerium am Montag mitteilte, war der Auftragseingang im Juni im Vormonatsvergleich um 1,7 Prozent gestiegen. Die weiteren Konjunkturdaten fielen ebenfalls freundlich aus, doch ließen sich die Anleger davon nicht begeistern. Der ISM-Service-Index stieg unerwartet auf 65,1 Zähler - das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Juli 1997. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die vergangene Woche waren zudem von 393.000 auf 390.000 zurückgegangen und die Produktivität stieg auf den höchsten Stand seit 50 Jahren. Immerhin konnte ein unerwartet gutes Ergebnis bei der Auktion der US-Staatsanleihen am Mittwoch die Renditen an den Kreditmärkten drücken und somit für etwas Schwung sorgen. Auf Unternehmensseite stand die Aktie des Einzelhändlers Wal-Mart im Fokus des Anlegerinteresses, der seine Gewinnprognose für das laufende Quartal erhöht hat. Das Unternehmen hatte ferner im Juli seinen flächenbereinigten Umsatz in den USA um 4,6 Prozent gesteigert. Andere Einzelhandelsgesellschaften erhöhten gleichfalls ihre Prognosen, sodass diese Branche insgesamt freundlich tendierte. Positiven Anklang fanden ebenfalls die Quartalszahlen von McDonalds. Der Fast-Food-Konzern präsentierte vor allem in seinem USA-Geschäft eine stabiles Wachstum. An der technologieorientierten Computerbörse Nasdaq ging es stärker nach unten. Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco Systems hatte nach Quartalszahlen deutlich zu kämpfen. Insbesondere der Ausblick enttäuschte die Anleger und zog auch andere Technologiewerte nach unten. Ähnlich erging es dem Graphikchiphersteller NVIDIA, der sich über die Entwicklung der Geschäftsmarge bis Jahresende pessimistisch äußerte.
Die Aktien an der Tokioter Börse entwickelten sich in den letzten Tagen eher verhalten. Dabei hatten die Nachrichten zu Cisco Systems bei den japanischen Technologiewerten zur Wochenmitte für Kursverluste gesorgt. Besser lief es bei Toyota. Der größte japanische Autobauer hat seine Prognose für den Halbjahresgewinn nach der Vorlage seiner Quartalszahlen erhöht. Die Aktien des größten japanischen Mobilfunkbetreibers NTT DoCoMo gehörten am Freitag nach gut aufgenommenen Quartalszahlen zu den Gewinnern im Markt.
Europas Aktienmärkten ging im Wochenverlauf etwas die Luft aus. Insbesondere der deutsche Aktienindex DAX schloss nach dem Jahreshoch der Vorwoche per saldo deutlich im Minus. Die freundlichen US-Konjunkturdaten fanden dabei auch diesseits des Atlantiks keinen stärkeren Widerhall. Bei den Quartalsberichten setzte die irische Billigfluglinie Ryanair ihren Erfolgsflug fort. Trotz geringerer Flugpreise konnte die Gesellschaft im abgelaufenen Quartal einen höheren Gewinn erzielt worden. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen davon aus, dass die Preise wegen des anhaltenden Wettbewerbs der Billigflugbranche weiter zurückgehen werden. Die Ausweitung des Streckennetzes wird zunächst allerdings etwas auf das Gewinnwachstum drücken. Bei den Finanzdienstleistern legten Commerzbank, HSBC und Credit Suisse positive Unternehmenszahlen vor. Unter anderem wegen der Dollarentwicklung zeigten sich hingegen die Quartalsberichte der Chemietitel Bayer und BASF belastet. Zudem fielen die Prognosen der beiden Gesellschaften eher getrübt aus. Bei den Technologiewerten wirkten die Cisco-Zahlen nach. Für ProSiebenSat.1 ging es dagegen bergauf. Der US-Investor Haim Saban hat ein neuerliches Übernahmeangebot vorgelegt. Nachdem im Frühjahr ein entsprechender Deal im letzten Moment gescheitert war, soll es diesmal nicht zu solchen Problemen kommen. Der Gläubigerausschuss hat dem Angebot bereits zugestimmt. Im TecDAX meldete das Biotechunternehmen Qiagen mit seinen Quartalszahlen eine Fortsetzung seine Umsatz- und Gewinnwachstums. Insgesamt beendeten die Technologiewerten hier die vergangene Woche kaum verändert.
In den nächsten Tagen setzt sich der Reigen an Quartalsberichten weiter fort, wobei europäische Gesellschaften deutlich stärker vertreten sind. Von Konjunkturseite werden am Montag die Zahlen der deutschen Leistungsbilanz im Juni veröffentlicht. Einen Tag später kommen dann aktuelle Daten zur französischen Industrieproduktion. Aus den USA sind Einzelhandelsumsätze, Lagerbestände und Erzeugerpreise zu erwarten. Ferner erscheinen dort noch Verbraucherpreise, Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für Juli sowie der Vertrauensindex der Universität Michigan.
Quelle: Union Investment
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.