Union Investment - Rückblick Aktienmärkte
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An den weltweiten Börsenplätze herrschte vergangene Woche lange Zeit ein freundliches Klima, was auf die verbreitete Hoffnung weiter fallender Leitzinsen und erwartungsgemäß ausgefallener Konjunkturdaten zurückzuführen war. Erst am Freitag erhielten die Aktienkurse durch den Rückgang beim US-Verbrauchervertrauensindex einen merklichen Dämpfer. Von Unternehmensseite zog das Übernahmeangebot von Oracle für seinen Konkurrenten PeopleSoft einige Aufmerksamkeit auf sich.
Die US-Aktienmärkte entwickelten sich in den vergangenen Tagen weiter freundlich. Von Seiten der Investoren wurden die Aussagen im Beige Book der US-Notenbank positiv aufgenommen, nach denen die Fed die allgemeine Wirtschaftslage etwas besser als noch vor drei Monaten sieht. In der zweiten Wochenhälfte setzte dann jedoch eine Verschnaufpause ein. Die Konjunkturdaten sind zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, doch konnten sie die Investoren nicht zu zusätzlichen Käufen animieren. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist etwas gefallen, allerdings blieb sie weiter deutlich über der psychologisch wichtigen Marke von 400.000. Der unerwartete Rückgang beim Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan von 92,1 Punkten im Mai auf 87,2 Punkte ließ die Märkte am Freitag dann aber zusammenzucken. Offenbar sind die amerikanischen Konsumenten doch noch sehr vorsichtig gestimmt. Der Dow Jones gab daher einen Teil seiner vorherigen Gewinne wieder ab. Ähnlich verlief die Woche bei den Technologiewerten. Unterstützung kam u.a. von den Nokia-Zahlen, die nach der schwachen Prognose des Konkurrenten Motorola positiv aufgenommen wurden. Im Blickpunkt der Anleger standen jedoch die Aktien der Softwarehersteller. Das vorgelegte Übernahmeangebot von Oracle an die Aktionäre des Konkurrenten PeopleSoft wird insgesamt zwar als zu niedrig angesehen, sorgte aber dennoch für Aufsehen. Marktbeobachter rechnen daher noch mit einer höheren Offerte. Die Führung von PeopleSoft hat zudem die Ablehnung der Übernahme mit erheblichen kartellrechtlichen Problemen in den USA und Europa begründet. Außerdem wurden Oracle-Äußerungen kritisiert, nach denen Produkte von PeopleSoft auslaufen sollen. Zugleich legte Oracle am Donnerstag erstaunlich positive Geschäftszahlen vor. Adobe Systems gaben aufgrund einer schwächeren Gewinnprognose dagegen ab. Die Werte aus der Chipbranche standen etwas unter Druck. Der weltgrößte Handychip-Hersteller Texas Instruments hatte wegen eines Nachfragerückgangs bei Handy-Chips in Asien - in Folge der Lungenkrankheit Sars - seine Gewinn- und Umsatzerwartung für das zweite Quartal reduziert.
Am japanischen Aktienmarkt ging es in der vergangenen Woche weiter nach oben und der Nikkei schaffte es zwischenzeitlich über die 9.000-Punkte-Marke. Insbesondere zur Wochenmitte konnte die Tokioter Börse vor dem Hintergrund der sich allmählich aufhellenden wirtschaftlichen Lage im Plus schließen. Die ausgelassene Stimmung wurde u.a. durch eine positive Geschäftsprognose des US-Chipherstellers Micron Technology hervorgerufen. Zugleich gab die Regierung bekannt, dass die japanische Wirtschaft im ersten Quartal ein leichtes Wachstum verzeichnen konnte. Ferner hat die japanische Notenbank ihre lockere Geldpolitik nach zweitägigen Beratungen bestätigt. Am heutigen Montag musste die Börse wegen der negativen Vorgaben Kursrückgänge verbuchen.
Europas Aktienmärkten tendierten bis Donnerstag ebenfalls sehr freundlich. Händler erklärten die Kursgewinne vor allem mit Zinssenkungsspekulationen. EZB-Präsident Wim Duisenberg hatte am Mittwoch zunächst die Bereitschaft zu weiteren Leitzinssenkungen signalisiert, ehe er dies später relativierte. Gerüchte über mögliche Übernahmeofferten ausländischer Banken sorgten gleichzeitig bei den deutschen Finanzinstituten für kräftig gestiegene Kurse. Der DAX schaffte es vor diesem Hintergrund auf ein neues Jahreshoch von über 3.250 Punkten. In der zweiten Wochenhälfte wirkten sich auch die Spekulationen über ein Vorziehen der Steuerreform beflügelnd aus, doch waren hier - wie an den anderen internationalen Aktienmärkten - am Freitag wegen Gewinnmitnahmen und des Rückgangs beim US-Verbrauchervertrauen nachgebende Kurse zu verzeichnen. Automobilwerte präsentierten sich zudem wegen der Mitteilung über rückläufige Absatzzahlen in Europa in leicht schwächerer Form. Der Mai zählt für die Branche im Hinblick auf die Absatzmengen eigentlich zu den stärksten Monaten des Jahres. Technologie- und Telekomtitel verbuchten überwiegend Gewinne, nachdem die mit Spannung erwarteten Daten des finnischen Telekomausrüsters Nokia zum laufenden zweiten Quartal keine negative Überraschung enthielten. Die Walldorfer Softwarefirma SAP profitierte zudem von dem Kleinkrieg der US-Konkurrenten Oracle und PeopleSoft. Beim TecDax ging es am Freitag besonders deutlich nach unten, nachdem er am Mittwoch noch mit über 441 Punkten seinen bislang höchsten Stand aufgewiesen hatte.
Freundlich entwickelten sich unsere Aktienfonds:UniGlobal und UniEuropa tendierten um 1,5 bzw. 1,6 Prozent fester, während UniJapan um 2,4 Prozent und UniEuroAktien um 2,6 Prozent zulegten. Den stärksten Zuwachs verzeichnete jedoch UniFonds, der ein Plus von 3,5 Prozent aufwies.
In den nächsten Tagen erscheint von Konjunkturseite für Deutschland die ZEW-Konjunkturerwartung und in Brüssel werden die Industrieproduktion der Eurozone für April sowie die EU-Inflationsrate im Mai bekannt gegeben. Aus den USA kommen am Dienstag Zahlen zu Industrieproduktion, der Kapazitätsauslastung sowie den Verbraucherpreisen. Zwei Tage später folgen dann der Philly Fed Index sowie das Handelsbilanzdefizit für das erste Quartal. Wie jede Woche stehen außerdem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Blickfeld der Investoren. Am Freitag kann zudem der große Verfallstermin, der so genannte ,,Hexensabbat", die Kurse stärker beeinflussen.
Quelle: Union Investment
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