Union Investment - Rückblick Aktienmärkte
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An den internationalen Kapitalmärkten zogen die Aktienkurse in der vergangenen Woche wieder deutlich an. Positive Impulse kamen insbesondere von der US-Konjunktur, die weltweit die Börsenplätze stimulierten. Gleichzeitig erreichte der Euro gegenüber dem US-Dollar ein neues Rekordniveau, ohne dass sich dies aber an den europäischen Börsen besonders negativ bemerkbar gemacht hätte.
Die US-Aktienmärkte boten in den letzten Tagen ein rundum freundliches Bild. Nach dem Memorial Day starteten die amerikanischen Leitbörsen am Dienstag mit Aufschlägen in die Handelswoche. Vor allem Technologieaktien wie Hewlett-Packard und Texas Instruments notierten fester. Angekurbelt wurde die Kauflaune der Anleger von guten Konjunkturdaten. Vor allem der in die Zukunft gerichtete Teilindikator des Verbrauchervertrauens hat sich positiv entwickelt. Die freundliche Stimmung an den Börsen wurde auch durch den unerwarteten Anstieg beim Verkauf bestehender Eigenheime im April unterstützt. Darüber hinaus wuchs die US-Wirtschaft revidierten Zahlen zufolge im ersten Quartal etwas stärker als in der Erstschätzung angenommen, was insbesondere auf höhere Konsumausgaben zurückzuführen war. Allerdings hatte am Mittwoch die enttäuschende Zahl an Auftragseingängen für langlebige Güter den Optimismus auf eine baldige Konjunkturerholung etwas gedämpft, ehe am Freitag der starke Anstieg beim Chicago Einkaufsmanagerindex die Kurse wieder nach oben schnellen ließ. Von Unternehmensseite lieferten Microsoft und AOL Time Warner unterstützende Impulse. Die beiden Unternehmen haben vereinbart, dass AOL vom Softwarehersteller eine einmalige Zahlung in Höhe von 750 Millionen Dollar erhält. Dies ist Teil eines Vergleichs zur Beilegung der schon lange schwelenden Netscape-Kartellrechtsklage und wurde von Analysten daher positiv beurteilt. Zudem soll sich AOL-Gründer Steven Case für eine Loslösung des Internet-Anbieters von dem Medienkonzern ausgesprochen haben. Wie unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet wurde, wird auch in der Führungsspitze von AOL Time Warner über eine Trennung von der Online-Sparte nachgedacht, sollte AOL nicht weiter auf dem Wachstumspfad vorankommen. An der technologielastigen Nasdaq ging es noch stärker als bei den Standardtiteln nach oben. Der Nasdaq Composite beendete die Woche mit einem kräftigen Zuwachs von rund 5,7 Prozent.
Auch die Papiere an der japanischen Börse zeigten sich in einer freundlichen Verfassung. Angeführt von steigenden Technologie- und Exportwerten zog der Nikkei auf breiter Front an. Als Markttreiber erwiesen sich die amerikanischen Leitbörsen. Zudem hat sich der Dollar gegenüber dem Yen erholt und dadurch wieder das Niveau erreicht, welches er vor den Verbalinterventionen des US-Finanzministers John Snow zu Lasten des US-Dollars aufwies. Von Unternehmensseite hat Sony am Mittwoch seine Umbaupläne vorgestellt, mit denen der weltgrößte Unterhaltungselektronikhersteller bis zum Ende des Geschäftsjahres 2007 seine operative Gewinnspanne auf zehn Prozent steigern möchte. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen eine neue Version seines Zugpferdes PlayStation an.
Die europäischen Aktienmärkte konnten sich nach der schwächeren Phase der vorangegangenen Woche wieder einer besseren Stimmung erfreuen. Für das günstigere Börsenklima waren hauptsächlich die Vorgaben aus den USA und die dortigen Konjunkturmeldungen verantwortlich, die unter den Anlegern die Hoffnungen auf eine baldige Konjunkturbelebung schürten. In Deutschland sorgte darüber hinaus auch der unerwartete Anstieg beim Ifo-Geschäftsklimaindex für höhere Kurse. Die Entwicklung des Euro, der am Dienstag ein Rekordhoch von über 1,19$ erreichte, wirkte sich nicht stärker negativ aus, zumal am Freitag die Gemeinschaftswährung dann sogar wieder etwas zurückfiel. Zulegen konnte beispielsweise die Aktien des deutschen Pharmakonzerns Bayer. Das Unternehmen kam der Zulassung seines Potenzmittels Levitra in den USA näher. Ein Beratungsausschuss der Gesundheitsbehörde FDA ist zu dem Ergebnis gelangt, dass Levitra keine Herzrhythmusstörungen verursacht. Bayer hofft nun auf eine baldige Genehmigung durch die Behörde, da die FDA üblicherweise den Empfehlungen ihrer Berater folgt. Ursprünglich war die Markteinführung für das zweite Halbjahr 2003 geplant. In Europa erfolgte die Zulassung des Medikaments bereits Anfang März und ist inzwischen in über 20 Ländern zugelassen. Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone erfüllte mit seinem Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr trotz eines Milliardenverlustes die Analystenerwartungen. Der Fehlbetrag verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von ca.16 Mrd. auf unter 10 Mrd. Pfund. Der weitere Ausblick fiel jedoch recht verhalten aus. Der TecDAX tendierte per saldo um 5,5 Prozent fester.
In dieser Woche richtet sich der Blick der Anleger insbesondere auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Nach den Meldungen über eine mögliche Deflation rechnen viele Marktteilnehmer mit einer Senkung der Leitzinsen. Zudem stehen diesseits des Atlantiks die Zahlen zum Verbrauchervertrauen in Frankreich und die deutschen Arbeitslosenzahlen auf dem Programm. Aus den USA erwarten wir neben den Arbeitsmarktdaten Zahlen zu den Bauausgaben sowie den Industrieaufträgen. Zudem dürfte der ISM-Index einige Beachtung finden und zusammen mit den Unternehmensmeldungen für eine spannende Handelswoche sorgen.
Quelle: Union Investment
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