Union Investment - Rententicker
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Nur sehr vorsichtig äußerte sich die FED im Hinblick auf eine Straffung der Geldpolitik im kommenden Jahr. In der Folge gab es an den internationalen Rentenmärkten moderate Renditeanstiege. Der Euro kletterte zwischenzeitlich auf 1,23 US-Dollar. Die Festnahme Saddam Husseins, das Scheitern des EU-Gipfels und die Einigung im Vermittlungsausschuss über ein teilweises Vorziehen der Steuerreform haben sich an den Renten- und Devisenmärkten bislang kaum bemerkbar gemacht.
Wie erwartet beließ die amerikanische Notenbank (FED) die Leitzinsen trotz anspringender Konjunktur unverändert bei 1,0 Prozent. In ihrer Argumentation hat sie allerdings einen etwas forscheren Ton als zuletzt angeschlagen. Dies spricht dafür, dass sie in 2004 ihren expansiven Kurs modifizieren und vermutlich erste Zinserhöhungen vornehmen wird. Allerdings heißt das nicht, dass bereits im ersten Quartal 2004 ein solcher Schritt erfolgen muss. Die FED wird vor dem Hintergrund der Inflations- als auch die Konjunkturentwicklung ihre geldpolitischen Entscheidungen treffen. Zwar überwiegen auf Konjunkturseite weiterhin die positiven Meldungen, wie beispielsweise der in der letzten Woche bekannt gewordene kräftige Anstieg der Einzelhandelsumsätze. Eine entscheidende Rolle wird jedoch dem Arbeitsmarkt zukommen. Und hier ist, wie die jüngsten Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigen, noch keine durchgreifende Entspannung in Sicht. Die amerikanischen Notenbanker dürften mit Zinserhöhungen jedenfalls solange warten, bis bei der Beschäftigung spürbare Fortschritte zu beobachten sind. Höhere Beschäftigtenzahlen sind die Voraussetzung dafür, dass nach Auslaufen der Steuersenkungen der private Konsum die Konjunktur weiter stützt. Diese abwartende Haltung wird der Fed durch den geringen Inflationsdruck erleichtert. Angesichts einer bereits sehr steilen Zinskurve die Folge starker Renditeunterschiede zwischen kurz- und Langläufern sind deshalb am langen Ende vorerst nur überschaubare Renditesteigerungen zu erwarten. Für hiesige Anleger besteht neben dem Zinsänderungsrisiko, dem wir zum Beispiel in unserem internationalen Rentenfonds UniRenta mit einer verkürzten Duration Rechnung tragen, jedoch zusätzlich noch ein erhebliches Währungsrisiko. Auch das Scheitern des EU-Stabilitätspaktes und die Festnahme Saddam Husseins scheinen der US-Währung bislang keinen Rückenwind zu verleihen, sodass der Euro seine Aufwärtsbewegung fortsetzen konnte.
In der Eurozone gaben die Renditen in der Vorwoche leicht nach. Zehnjährige Bundesanleihen schlossen um vier Basispunkte tiefer, die durchschnittliche Umlaufrendite um zehn Basispunkte niedriger als in der Vorwoche. Dies überraschte um so mehr, als beispielsweise der ZEW-Index, der als guter Frühindikator gilt, auf 73,4 Punkte und damit auf das höchste Niveau seit drei Jahren kletterte. Gute US-Konjunkturvorgaben sowie Fortschritte bei den hiesigen Auftragseingängen waren die Hauptgründe für die verbesserte Stimmung unter Analysten und institutionellen Investoren. Der Dezember-Monatsbericht der EZB lieferte keine Anhaltspunkte für eine baldige Änderung in der Zinspolitik. Die Währungshüter erwarten im kommenden Jahr einen Anstieg der harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI) in einem Korridor von 1,3 bis 2,3 Prozent bei einem realen BIP-Wachstum zwischen 1,1 und 2,1 Prozent. Vor diesem Hintergrund behalten wir in unseren europäischen Rentenfonds die vorsichtige Ausrichtung mit verkürzter Duration bei. Die Empfehlung gilt weiterhin Kurzläuferprodukten (UniEuroKapital, UniKapital, UniEuroKapital Corporates), die durch die Zinspolitik der EZB gut geschützt bleiben sollten.
Japan setzt seine Konjunkturerholung fort. Mit dem Tankan-Index ist der wichtigste Stimmungsindikator im Dezember im Vergleich zum Vorquartal um 10 Punkte auf jetzt 11 Indexpunkte gestiegen und lag damit deutlich über den Erwatungen der Marktteilnehmer. Insbesondere von den großen exportorientierten Unternehmen ging eine optimistische Grundstimmung aus. Dagegen bleibt das Sentiment unter den kleinen und mittleren Unternehmen überwiegend verhalten. Wir erwarten jedoch eine Fortsetzung des moderaten Aufschwungs. Im UniRenta halten wir an der neutralen Gewichtung Japans fest.
Ausblick: Die Vorweihnachtswoche sollte keine größeren Überraschungen mehr bringen. Bei den zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturdaten erwarten wir beiderseits des Atlantiks eine Bestätigung der Aufwärtstrends. Hierzulande dürfte insbesondere der Ifo-Geschäftsklimaindex auf Interesse stoßen. In den USA könnten die Daten zur Industrieproduktion und aus dem Bausektor nochmals für etwas Bewegung an den Märkten sorgen. Mit großen Bewegungen ist indes nicht mehr zu rechnen.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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