Union Investment - Rententicker
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Zum Wochenschluss verringerten sich die Renditen an den Rentenmärkten spürbar, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten erneut nicht überzeugen konnten. Der Euro machte gegenüber dem US-Dollar deutlich an Boden gut.
In einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament hat Wim Duisenberg die geldpolitische Haltung der EZB bestätigt. Angesichts der allmählichen Konjunkturerholung und in Erwartung einer in 2004 rückläufigen Inflationsrate hält der im November aus dem Amt scheidende EZB-Präsident das gegenwärtige Zinsniveau für angemessen. Wir gehen davon aus, dass der Hauptrefinanzierungssatz noch bis weit ins kommende Jahr hinein stabil bleiben wird. Angesichts des eher zögerlichen Aufschwungs ist die geldpolitische Unterstützung indes auch weiterhin erforderlich. Nach der zweiten Schätzung von Eurostat schrumpfte das Euroland-BIP im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Erst in der zweiten Jahreshälfte ist eine konjunkturelle Trendwende zu erwarten. Die für Deutschland bekannt gegebene Zunahme des Handelsbilanzüberschusses auf 14,1 Mrd. Euro im Juli setzte die Reihe positiver Konjunkturmeldungen aus den vergangenen Wochen fort. Zwar dürfte der erwartete Aufschwung bereits weitgehend in den Kursen am Rentenmarkt enthalten sein, eine moderate Zunahme der Renditen bis Jahresende ist allerdings noch realistisch. Vor diesem Hintergrund halten wir auch an unserer Empfehlung für Kurzläuferprodukte bzw. auf Wertsicherung bedachte Fonds wie UniEuroRenta Absolute Return fest.
Ernüchternde Arbeitsmarktdaten haben amerikanische Renten zum Wochenschluss deutlich steigen lassen. Eine weiterhin über der wichtigen Marke von 400.000 liegende Zahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den vergangenen beiden Wochen nährte unter Marktteilnehmern die Befürchtung, der Aufschwung könne schwächer ausfallen als von vielen bislang erhofft. In dieses Bild passt auch der überraschende Rückgang beim Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan und der geringer als erwartet ausgefallene Anstieg der Einzelhandelsumsätze im August. Die für 2004 am Markt eingepreisten Zinserhöhungen haben sich vor diesem Hintergrund ebenfalls spürbar verringert. Angesichts der schwächeren Konjunkturdaten sowie den riesigen Defiziten in Bundeshaushalt und Leistungsbilanz büßte der US-Dollar gegenüber dem Euro erheblich an Boden ein. Der Euro überwand zeitweise wieder den Wert von 1,13 US-Dollar.
Japan, das lange als Sorgenkind der Weltwirtschaft galt, meldet sich zurück. Die makroökonomische Lage des Inselstaates hat sich in jüngster Zeit überraschend zum Besseren gewendet. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im zweiten Quartal um 1,0 Prozent gegenüber Vorquartal bzw. um 3,9 Prozent annualisiert. Damit scheint Japans Wirtschaft die konjunkturelle Talsohle endgültig durchschritten zu haben und auf einen Erholungspfad eingeschwenkt zu sein. Bereits im Vorfeld hatte die unerwartet kräftige Zunahme der Industrieproduktion auf diese Trendwende hingedeutet. Japan profitiert dabei auch von der festen Konjunktur in Asien, die nicht zuletzt der ungebremsten Dynamik Chinas geschuldet ist. Neben der kräftigen Exportnachfrage, die unter anderem auf den unterbewerteten Japanischen Yen zurückzuführen ist, trägt die vorsichtige Zunahme der privaten Konsumtätigkeit zu dieser Entwicklung bei. Für eine dauerhafte Erhöhung des Wirtschaftswachstums sind Strukturreformen indes unerlässlich. Doch hier sind die Fortschritte bislang bescheiden. Deflation, eine überbordende Staatsverschuldung sowie die nicht gelösten Probleme im Bankensektor dürften sich auch weiterhin als Wachstumshemmnisse erweisen. Für 2004 gehen wir in Japan von einer Wachstumsrate von 0,7 Prozent aus. Vor diesem Hintergrund erwarten wir von der japanischen Notenbank vorerst keine Abkehr von der Nullzinspolitik. Die in jüngster Zeit gesehenen Zinsanstiege insbesondere in den längeren Laufzeiten erscheinen angesichts der immer noch weit verbreiteten Deflationserwartungen übertrieben.
Schweden hat sich mit deutlicher Mehrheit gegen die Einführung des Euro entschieden. Zwar dürfte es am Devisenmarkt kurzfristig zu erhöhten Volatilitäten bei der Schwedischen Krone und zu Renditeaufschlägen am Bondmarkt kommen, mit größeren Veränderungen rechnen wir jedoch nicht. An den bestehenden Positionen (z.B. im UniEuroAspirant oder UniEuropaRenta) halten wir jedenfalls fest.
Ausblick: In dieser Woche steht eine Vielzahl von Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Hierzulande dürfte insbesondere der ZEW-Index, der als zuverlässiger Frühindikator gilt, auf Interesse stoßen. In den USA stehen die Industrieproduktion, Verbraucherpreise sowie Zahlen aus der Bauindustrie auf dem Konjunkturkalender. Bei den Sitzungen von EZB und Fed sind keine Zinsänderungen zu erwarten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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