Union Investment - Aufwärtstrend setzt sich fort
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In der vergangenen Woche verzeichneten die internationalen Aktienmärkte weitere Kurszuwächse. Schon im Vorfeld der EZB-Leitzinssenkung, die am Donnerstag um 50 Basispunkte auf 2,0 Prozent vorgenommen wurde und von den meisten Marktteilnehmern in diesem Umfang erwartet worden war, zeigten sich die Börsen in einer positiven Stimmung. Von Seiten der US-Konjunktur kamen zumeist freundliche Impulse und Intel konnte mit seinem Mid-Quarter Update den Technologiewerten zusätzliche Unterstützung geben. Am Montag setzten dann jedoch Gewinnmitnahmen ein.
Die US-Aktienmärkte konnten in der letzten Handelswoche ihre Kurserholung zunächst weiter fortsetzen. Der Dow Jones übersprang dabei zwischenzeitlich die Marke von 9.000 Punkten. Für Erleichterung bei den Börsianern sorgten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten. Der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex war im Mai überraschend stark gestiegen. Dies lässt hoffen, dass sich die US-Wirtschaft langsam wieder erholt. Auch der veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe verstärkte diese Haltung. Allerdings waren nicht alle Konjunkturmeldungen so erfreulich. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind im Wochenvergleich erneut gestiegen. Von Unternehmensseite verlieh das Mid-Quarter-Update des weltgrößten Chipherstellers Intel dem Technologiesektor einigen Auftrieb. In seinem Ausblick auf das laufende Quartal hat das Unternehmen frühere Angaben präzisiert und erfüllte mit den genannten Zahlen die Markterwartungen. Der Kurs des Softwarehauses Microsoft rutschte hingegen etwas ab. Berichten zufolge hat Konzernchef Steven Ballmer das kostenlose Betriebssystem Linux als Gefährdung für das lukrative Produktportfolio des Konzerns bezeichnet. Den insgesamt schwächeren Handelsverlauf am Montag erklärten die Händler mit Gewinnmitnahmen und den schwachen Prognosen des Technologiekonzerns Motorola. Zudem stürzten die Papiere des Immobilienfinanzierers Freddie Mac um rund 16 Prozent ab, nachdem mehrere Topmanager das Unternehmen im Zusammenhang mit Bilanzunregelmäßigkeiten verlassen haben. An der Nasdaq gab es einen ähnlichen Wochenverlauf, wobei sich die Zahlen von Intel sehr positiv auswirkte. Zuvor hatten jedoch Halbleiter-Aktien etwas schwächer tendiert, da der Branchenverband WSTS seine Erwartungen für den weltweiten Halbleitermarkt heruntergeschraubt hatte. Eine turbulente Woche erlebten die Aktien des Softwareherstellers PeopleSoft. Zunächst wegen eines Übernahmeangebots für J.D. Edwards schwächer, schnellte deren Kurs nach einer Übernahmeofferte von Oracle in die Höhe. Besondere Aufmerksamkeit fanden ferner Biotechwerte, da auf einem Krebsforschungskongress in Chicago einige wichtige Ergebnisse präsentiert wurden, die bei einzelnen Titeln zu starken Kursausschlägen führten.
Am japanischen Aktienmarkt zeigten sich die Anleger ebenfalls in Kauflaune. Der Nikkei in Tokio setzte seine Aufwärtsbewegung fort und stieg zwischenzeitlich auf ein Drei-Monats-Hoch von 8.822 Punkten. Technologiewerte gehörten zu den gefragtesten Werten, wobei vor allem ausländische Investoren als Käufer genannt wurden. Eine wichtige Rolle spielte dabei der leicht erholte Dollar. Zudem hat die japanische Regierung ihre Bereitschaft zu weiteren Interventionen am Devisenmarkt bekräftigt, um die Wechselkurse stabil zu halten, falls dies notwendig werde.
An den europäischen Aktienmärkten ging es vergangene Woche weiter bergauf. Die Hoffnung der Anleger auf eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank und freundliche Vorgaben der US-Börsen haben den deutschen und europäischen Standardwerten schon zu Wochenbeginn zu teils kräftigen Kursgewinnen verholfen. Bereits am Montag hatten die veröffentlichten Konjunkturdaten die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer auf einen stärkeren Zinsschritt von 50 Basispunkten bekräftigt. Von der EZB-Entscheidung konnten vor allem Finanzwerte profitieren, da mit den niedrigeren Zinsen die Kreditvergabe für die Banken günstiger wird. Sehr stark zeigten sich die Papiere von TUI. Nach der Reiseflaute wegen des Irakkriegs meldete der weltgrößte Touristikkonzern wieder anziehende Buchungszahlen. Die schwierige Börsensituation der vergangenen Monate schlugen sich deutlich in den vorgelegten Geschäftszahlen der Münchener Rück nieder. Dennoch konnte auch diese Aktie von der besseren Stimmung an den Aktienmärkten profitieren. Daimler-Chrysler gerieten dagegen unter Druck, nachdem die Gesellschaft am Dienstagabend für die US-Tochter Chrysler Group im zweiten Quartal einen Milliardenverlust angekündigt hat. Der TecDAX tendierte insgesamt sehr fest und verbuchte per saldo einen Zuwachs von 5,9 Prozent. Etwas unter Druck gerieten zwischenzeitlich allerdings die Papiere von Epcos. Das Münchner Unternehmen hatte die Emission einer Wandelanleihe in Höhe von 121 bis 128 Mio. Euro bekannt gegeben. Zuvor hatte sich schon die Reduzierung des langfristigen Kredit-Ratings durch Standard & Poor's negativ auf den Kurs ausgewirkt.
In dieser Handelswoche sind von Konjunkturseite folgende Impulse zu erwarten: Für Deutschland wird am Mittwoch die Industrieproduktion im April bekannt gegeben. Am gleichen Tag veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihren aktuellen Konjunkturreport, das sogenannte Beige Book. Weitere Zahlen aus den USA kommen zu den Einzelhandelsumsätzen, den Lagerbeständen sowie den Import- und Exportpreisen. Am Freitag erscheint zudem noch der Produzentenpreisindex für den Mai.
Quelle: Union Investment
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