Union Investment - Aktienticker
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Nach den starken Kursanstiegen der vergangenen Wochen ging den weltweiten Börsen in den letzten Tagen etwas die Puste aus. Zahlreiche Anleger sicherten sich zunächst ihre erzielten Gewinn und hielten sich mit Neuengagements eher zurück. Europäische Titel mussten dabei insgesamt deutlichere Kursrückgänge hinnehmen. Das Mid-Quarter-Update von Nokia und die Quartalszahlen von Oracle dämpften zugleich den gewachsenen Optimismus im Technologiebereich.
An den amerikanischen Börsen tendierten die Aktien in den letzten Tagen seitwärts. Zwei Jahre nach den Terroranschlägen von New York verlief der Handel noch mit einigen Emotionen, zumal mit Schweigeminuten der Opfer gedacht wurde. Die wichtigsten Konjunkturdaten kamen erst zum Ende der Woche und fielen überwiegend schwach aus. Sowohl das Verbrauchervertrauen als auch die Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Negativ waren erneut die Zahlen vom Arbeitsmarkt. So stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 421.000. Der aussagekräftigere Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt kletterte von revidiert 402.750 in der Vorwoche auf nun 407.250. Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt. Das Handelsministerium veröffentlichte ferner die Außenhandelsbilanz für Juli. Das Defizit im Handel mit Waren und Dienstleistungen stieg auf 40,32 Mrd. Dollar, nach revidierten 40,04 Mrd. Dollar im Juni. Schwach zeigten sich im Wochenverlauf die Papiere der Einzelhandelskonzerne wie Home Depot. An der Computerbörse Nasdaq gaben die Aktien nach einem freundlichen Wochenstart wieder ihre Gewinne ab. Am Montag hatte ein bekannter Analyst die Wachstumsprognose für die US-Chipindustrie für 2004 und 2005 auf 20 bzw. 30 Prozent erhöht und die Kursziele für entsprechende Aktien heraufgenommen. Gleichzeitig hoben auch die Marktforscher von Gartner ihre Prognose für das Umsatzwachstum der Halbleiterbranche an. Das Mid-Quarter-Update von Nokia drückte dann jedoch auf die Stimmung der Technologiebörsen. Der Konzern enttäuschte den Markt mit der Bestätigung seiner Umsatzprognose, denn einige Anleger hatten zuvor mit eine Erhöhung gerechnet. Ähnlich erging es Texas Instruments mit seiner Präzisierung der Quartalsschätzung und auch der schwache Verkauf von Softwarelizenzen bei Oracle belastete. Besser sah es bei Adobe Systems aus. Der Softwarehersteller hat seinen Gewinn im dritten Quartal kräftig gesteigert und übertraf mit dem Ergebnis die Erwartungen. Die Aktie gewann daraufhin in der Spitze über 12 Prozent.
An der Tokioter Börse ging es die letzten Tage mit den Aktienkursen seitwärts. Nach zunächst freundlichem Wochenauftakt, der Nikkei 225 schloss am Dienstag bei 10.922 Punkten, sorgten die schwächeren Vorgaben aus den USA und Europa sowie Gewinnmitnahmen zur Wochenmitte für sinkende Kurse, erholten sich dann am Freitag aber wieder. Erfreulich waren die Meldungen zur japanischen Konjunktur. So hat die Regierung die offiziellen Zahlen zum BIP-Wachstum im zweiten Quartal von 0,6 auf 1,0 Prozent nach oben korrigiert. Am heutigen Montag findet in Japan wegen eines Feiertags kein Aktienhandel statt.
Schwächer zeigten sich die europäischen Aktienmärkte. Sowohl die US-Vorgaben als auch unerfreuliche Konjunkturaussagen ließen diesseits des Atlantiks die Börsen den Rückwärtsgang einlegen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, sieht durch die Defizitsünder Deutschland und Frankreich das langfristige Wachstum in der Eurozone in Gefahr. Indes nahm die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für 2003 von 0,7 auf 0,5 Prozent zurück. Technologieaktien hatten außerdem nach der sehr positiven Entwicklung der letzten Wochen unter Gewinnmitnahmen zu leiden. Nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen gaben auch der Aktienkurs von Interbrew nach. Der belgische Bierkonzern hat im ersten Geschäftshalbjahr weniger verdient als erwartet. Schwach präsentierten sich zunächst die Autoaktien, da in der vergangenen Woche schwache US-Absatzzahlen bekannt geworden waren. Damit wurden die hohen Erwartungen vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt spürbar gedämpft. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag und optimistische Äußerungen den Branchenverbandes VDA brachten dann jedoch wieder anziehende Kurse. Die Nachricht über einen neuen SARS-Fall in Singapur hat die Airline- und Touristikaktien ins Minus gezogen. TUI legte am Freitag aber aufgrund von Übernahmespekulationen wieder kräftig zu. Positiv sah es ebenfalls bei dem Bad Homburger Pharmaunternehmen Altana aus. Grund für die Kursgewinne war die Mitteilung des Konzerns, dass eine weitere positive Phase III Studie mit dem Medikament Roflumilast bei Patienten mit COPD (Raucherlunge) abgeschlossen worden ist. Die verhaltenen Meldungen von Nokia, Oracle und Texas Instruments drückten bei den Technologiewerten auf die Stimmung. Der TecDAX musste deutliche Einbußen hinnehmen.
In dieser Woche stehen eine ganze Reihe an Konjunkturzahlen an, die sich auf die Börse auswirken könnten. Aus den USA kommen Zahlen zu Lagerbeständen, Industrieproduktion sowie Kapazitätsauslastung und Leistungsbilanz. Außerdem gibt es die August-Daten zu den Verbraucherpreisen und dem Wohnungsbau sowie der Philly-Fed-Index. Die Fed-Sitzung am Dienstag dürfte hingegen kaum eine Änderung der amerikanischen Leitzinsen bringen und somit keinen größeren Einfluss haben. Wichtiger sind stattdessen die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten. Hierzulande richten sich die Blicke auch auf die ZEW-Konjunkturerwartungen und den großen Verfallstermin der Terminbörse am Freitag.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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