Union Investment - Aktienticker
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An den weltweiten Börsenplätzen tendierten die Aktienkurse erneut freundlich. Zwar kamen von Konjunkturseite uneinheitliche Signale, doch waren Dividendentitel - insbesondere die von Technologiefirmen - weiterhin sehr gefragt.
An den US-Aktienmärkten ging es per saldo weiter bergauf. Der Dow Jones kletterte auf den höchsten Stand seit Mitte letzten Jahres, ehe am Freitag Gewinnmitnahmen einsetzten. Die Aktienkurse trotzten damit einigen verhaltenen Unternehmenszahlen und Konjunkturmeldungen. So wurde bekannt, dass das amerikanische Haushalts-Defizit im Juli unerwartet deutlich auf 54,2 Milliarden Dollar gestiegen ist. Zudem sank im August überraschend der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan, während Volkswirte mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Bei Stimmungsindikatoren kommt es jedoch immer wieder zu volatilen Ausschlägen, deren Bedeutung nicht zu hoch angesetzt werden sollte. Wesentlich besser als erwartet fielen hingegen der Philly-Fed-Index und die Frühindikatoren aus. Die Aktie des Technologieunternehmens Hewlett-Packard rutschte nach der Vorlage von Quartalszahlen um über 10 Prozent ab. Der im Dow Jones notierte Konzern hatte für das vergangene Quartal unerwartet schwache Zahlen präsentiert. Zudem litt die Gesellschaft unter der Ankündigung des Konkurrenten Dell, die Preise für einige Produkte deutlich zu reduzieren. Der Chiphersteller Intel stockte hingegen seine Umsatz- und Gewinn-Prognose für das dritte Quartal 2003 wegen des besseren Geschäfts mit Computerchips deutlich auf und zog damit am Freitag auch andere Technologiewerte nach oben. Obwohl die weltgrößte Heimwerkermarkt-Kette Home Depot im zweiten Quartal die Analystenerwartungen beim Umsatz und Ergebnis übertroffen hatte, gaben deren Aktien zunächst um über 5 Prozent nach, erholten sich später aber wieder. An der Nasdaq fanden Halbleiterwerte starken Zuspruch. Neben den guten Nachrichten von Intel war zuvor bereits der Philadelphia-Halbleiterindex um 5,16 Prozent auf 414,85 Punkte gestiegen. Laut einer Marktforschungsstudie haben sich die Bedingungen im Halbleitergeschäft in den vergangenen Wochen spürbar verbessert. Kräftig zulegen konnten auch die Aktien von Network Appliance. Der Datenspeicher-Spezialist peilt ungeachtet der IT-Flaute für das laufende Geschäftsquartal ein Wachstum von 3 bis 7 Prozent zum Vorquartal beziehungsweise 25 bis 30 Prozent verglichen mit dem Vorjahr an.
Der japanische Aktienmarkt entwickelt sich weiterhin freundlich. Der Nikkei zog auch über der Marke von 10.000 Punkten weiter an und der breiter gefasste Topix kletterte nach über einem Jahr erstmals wieder über die 1.000er Marke, konnte diese allerdings noch nicht lange halten. Aufgrund vermehrter Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung waren besonders konjunktursensible Werte wie Stahlproduzenten gefragt. Außerdem gehörten Banktitel zu den Gewinnern. Bei einer konjunkturellen Belebung würde die Zahl der belastenden Kreditausfälle deutlich abnehmen. Werte der Hochtechnologie standen nach den schwachen Zahlen von Hewlett-Packard hingegen zeitweise unter Druck.
Sehr fest zeigten sich in der letzten Woche auch die europäischen Aktienmärkte. Dabei standen vor allem Versicherungstitel auf den Kauflisten, aber auch Versorger und der niederländische Einzelhändler Ahold waren gesucht. Der schwächere Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar gab den Aktien diesseits des Atlantiks Auftrieb. Von konjunktureller Seite enttäuschte allerdings das schwache französische Wirtschaftswachstum von lediglich 0,3 Prozent. In Deutschland schaffte es der DAX auf ein neues Jahreshoch. Hier fanden die geplanten Veränderungen in der Zusammensetzung der Aktienindizes einige Beachtung. Wie schon länger erwartet muss der Heidelberger Finanzdienstleister MLP aus dem DAX in den MDAX wechseln, um dem Autozulieferer Continental Platz zu machen. Damit schafft es Continental als erstes Unternehmen, nach einem früheren Abstieg wieder in die oberste deutsche Börsenliga zurückzukehren. Der ebenfalls als möglicher DAX-Aufstiegskandidat gehandelte Internetprovider T-Online verbleibt dagegen als Zugpferd im TecDAX. Veränderungen wird es auch bei den anderen Indizes geben. Die von der Deutschen Börse beschlossenen Umstellungen sollen per 22. September umgesetzt werden. Auf die Papiere des Chemiekonzerns Bayer wirkte sich positiv aus, dass die Gesellschaft zusammen mit GlaxoSmithKline die US-Zulassung für das Potenzmittel Levitra erhalten hat. Damit tritt Bayer als erstes Unternehmen in Konkurrenz zur Viagra-Pille des Wettbewerbers Pfizer. Lufthansa kündigte an, dass die seit April bestehenden Arbeitszeitverkürzungen zum Monatsende aufgehoben werden. Marktteilnehmer deuteten dies als klares Zeichen für eine positive Trendwende in der Geschäftsentwicklung, sodass die Aktien der Kranichlinie anzogen. Auch der Touristikkonzern TUI gehörte nach einer mittelfristig besseren Prognose zu den Wochengewinnern. Mit den Werten im TecDAX ging es besonders kräftig nach oben. Der Index schaffte ein Plus von über 8 Prozent und durchbrach die 500-Punkte-Line.
Die Anzahl der Quartalsberichte von Unternehmensseite nimmt auch in dieser Woche weiter ab. Für Deutschland dürfte aber der Ifo-Geschäftsklimaindex Impulse geben. Weitere Konjunkturmeldungen kommen aus den USA. So werden die Juli-Zahlen zu den Immobilienverkäufen und den Aufträgen langlebiger Wirtschaftsgüter erwartet. Ferner stehen das Bruttoinlandsprodukt sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex auf dem Programm.
Quelle: Union Investment
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