Union Investment - Aktienmarktbericht
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An den weltweiten Börsenplätzen ging es die letzten Tage überwiegend seitwärts. Weiterhin in starker Verfassung zeigten sich jedoch die Technologiewerte. Sowohl Nasdaq Composite als auch TecDAX erreichten neue Jahreshöchststände. Nach dem Rückgang in der Vorwoche stabilisierte sich der Euro bei rund 1,09 US-Dollar.
Per saldo wenig verändert beendeten die Standardwerte an den US-Aktienmärkten die vergangene Handelswoche. Von Konjunkturseite gab es zwar einige positive Signale, ohne dass diese allerdings die Kaufneigung deutlich beeinflussen konnten: Die Aufträge für langlebige Güter sind in den USA im Juli im Vergleich zum Vormonat erwartungsgemäß um 1,0 Prozent gestiegen. Zugleich kletterte das Verbrauchervertrauen in den USA im August von 77,0 Punkten auf 81,3 Punkte. Deutlich höhere Rüstungsausgaben haben ferner dem Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal nach revidierten Berechnungen einen spürbaren Schub verliehen. Das Bruttoinlandsprodukt liegt nun bei 3,1 Prozent auf Jahresbasis, leicht mehr als von Finanzmarktexperten prognostiziert. Überraschend gut fiel auch der Chicagoer Einkaufsmanagerindex aus. Dagegen waren die Arbeitsmarktdaten etwas schwächer aus als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg auf 394.000 von revidiert 391.000 in der Vorwoche. Insgesamt positionierten sich einige Anleger etwas vorsichtiger und waren auf die Sicherung der Gewinne der letzten Monate bedacht. Mit leichter Sorge nahmen einige Marktteilnehmer zur Kenntnis, dass der Bankensektor im August nur unterdurchschnittlich von der freundlichen Aktienmarktstimmung profitieren konnte. Von Unternehmensseite kamen insgesamt kaum Impulse. Bei den Technologiewerten bremste Intel den in der Vorwoche selbst geweckten Optimismus. Der Vorstandschef des weltgrößten Chipherstellers erklärte, trotz herauf gesetzter Prognosen sei es noch zu früh, von einer Trendwende in der Halbleiterbranche zu sprechen. Der Nasdaq Composite erreichte trotzdem ein neues 16-Monatshoch. Von Analystenseite kommen vermehrt optimistische Äußerungen zu High-Tech-Werten. Die Hersteller von Massenspeichern standen allerdings zu Wochenbeginn unter Druck, nachdem McData mit der Umsatzprognose für das laufende Quartal hinter den Erwartungen zurück geblieben war.
An der Tokioter Börse verlief die Handelswoche lange Zeit recht ruhig. Erst am Freitag sorgten die jüngsten Konjunkturdaten für eine ausgelassenere Stimmung am japanischen Markt. Banktitel zeigten sich recht freundlich, während hingegen Aktien der Hersteller von Automobilen und Konsumelektronik wegen der Stärke des Yen gegenüber Euro und US-Dollar etwas nachgaben. Technologiewerte profitierten gleichzeitig von der Meldung, dass die Nachfrage nach Halbleiterprodukten sowie elektronischen Bauteilen stark gestiegen ist. Am heutigen Montage setzte sich die positive Stimmung fort.
Wie ihre amerikanischen Pendants tendierten auch die europäischen Aktienmärkte seitwärts. Das Geschäft litt lange unter dem Mangel an Impulsen, zumal die Londoner Börse nach einem Feiertag erst am Dienstag in die Woche starteten. Zur Wochenmitte konnten die Papiere der finnischen Gesellschaft Nokia deutlich zulegen. Der weltgrößte Handy-Produzent sieht nach Aussage des Vorstandschefs in Schwellenländern wie Russland, Indien und Lateinamerika großes Absatzpotenzial. Starke Beachtung fand auch Vivendi Universal. Die Gesellschaft verhandelt gegenwärtig noch mit zwei Interessenten um den Verkauf der US-Unterhaltungssparte und erhofft sich dadurch rund 14 Mrd. Dollar. In Deutschland kämpfte der DAX mehrfach mit der 3.500-Punkte-Linie und fiel bis zum Wochenschluss leicht darunter. Nur kurzzeitig konnte der vierte Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex die Aktienkurse beflügeln. Schwach zeigte sich vor allem die Aktie der Münchener Rück. Einerseits wirkte sich die Ankündigung der Allianz belastend aus, rund die Hälfte ihrer 2001 ausgegebenen, zwei Milliarden Euro schweren Umtauschanleihe (MILES) durch die Ausgabe von Münchener-Rück-Aktien vorzeitig zurückzahlen. Außerdem meldete das Unternehmen für das zweite Quartal einen Verlust und musste gleichzeitig eine Rückstufung des S&P-Ratings hinnehmen. Der Sportartikelhersteller adidas-Salomon kündigte die Begebung einer Wandelanleihe über 400 Mio. Euro an. Auf den Kurs wirkte sich das allerdings nicht negativ aus. Die Marktteilnehmer begrüßten hingegen, dass das Unternehmen das gegenwärtig niedrige Zinsniveau zur Kapitalbeschaffung ausnutze. Deutsche Telekom hat ein Übernahmeangebot für die polnische Mobilfunkgesellschaft PTC vorgelegt, an der sie bereits mit 49 Prozent beteiligt ist. Hierzulande sieht der ehemalige Staatskonzern zunehmend seinen Marktanteil im Ortsnetz dahinschmelzen. Die T-Aktie tendierte die letzten Tage schwächer. Beim TecDAX verlief die Woche freundlich. Der Index verbesserte sich nach positiven Vorgaben der US-Technologiebörse auf 524 Punkte.
Diese Woche dürften die internationalen Börsen zunächst verhalten starten, da die Leitbörsen in New York wegen eines Feiertags erst morgen wieder den Aktienhandel aufnehmen. Von Konjunkturseite wird es eine ganze Reihe an Informationen geben. So werden in den USA Zahlen zur Produktivität, den Auftragseingängen und den Bauausgaben vorgelegt. Außerdem sind der ISM-Index sowie das Beige Book der US-Notenbank zu erwarten. Am Freitag kommen dann noch Daten vom Arbeitsmarkt. In Deutschland und Europa stehen mehrere Einkaufsmanager- und Dienstleistungsindizes zur Veröffentlichung an. Insgesamt wohl genug Impulse für eine spannende Handelswoche.
Quelle: Union Investment
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