Union Investment - Aktienmarktbericht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Trotz zahlreicher News zeigten sich die internationalen Aktienmärkte ohne klare Richtung. Nach erfreulichem Wochenauftakt ging den Aktienbörsen in der zweiten Wochenhälfte etwas die Puste aus. Einzelne Titel wiesen wegen der Quartalsberichte zwar stärkere Bewegungen auf, doch hielten sich insgesamt Licht und Schatten ziemlich die Waage. Von Konjunkturseite kamen einige positive Meldungen, die auf dem Parkett aber ohne stärkere Resonanz blieben.
An den US-Börsen ging es in dieser Woche nicht so recht bergauf. Nach einem freundlichen Wochenauftakt bröckelten die Kurse bis Donnerstag ab. Positive Quartalszahlen lieferten zwar beispielsweise die Unternehmen Caterpillar, Coca-Cola, Microsoft und United Technologies, doch konnte dies die Investoren nicht zu stärkeren Käufen motivieren. Im Finanzsektor konnten die Quartalszahlen von Bank of America und Citigroup überzeugen. Altria hingegen enttäuschte mit dem Ausblick. Im Technologiebereich legte Intel nach überraschend guten Zahlen für das zweite Quartal und einem positiven Ausblick auf das laufende Jahresviertel deutlich zu. Der Produzent von Massenspeichern EMC wurde nach seinen unbefriedigenden Zahlen hingegen abgestraft. Unterstützung für den Markt brachte die Ankündigung von Notenbankchef Alan Greenspan, dass die Zinsen für absehbare Zeit niedrig bleiben sollen. Die Wachstumsprognose für 2003 korrigierte er jedoch leicht nach unten. Den verhaltenen Kursverlauf der Aktien konnten später aber auch weitere positive Konjunkturdaten nicht verhindern. So waren die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen, die Daten zu den Hausbau-Beginnen, das Verbrauchervertrauen und der Geschäftsklimaindex der regionalen Notenbank von Philadelphia unerwartet gut ausgefallen. An der Computerbörse Nasdaq zeigten sich die Technologiewerte schwächer als die Standardwerte. Zwar sahen die Anleger die guten Zahlen von Intel und Microsoft. Auch Apple übertraf die Markterwartungen. Die Gewinnwarnung des Telekomausrüsters Lucent und der kräftige Umsatzrückgang bei Motorola belasteten jedoch die Mehrheit der Hightechwerte. Zudem drückte der enttäuschende Ausblick vom Nokia und die verhaltene Branchenprognose von IBM auf die Kurse.
Am japanischen Aktienmarkt sorgten Gewinnmitnahmen für schwächere Kurse. Die guten Zahlen von Intel konnten auch hier den Hightechwerten keinen Schub verleihen. Stattdessen hieß da Motto "Sell on good news". An den weiteren Tagen wirkten sich der schwache Quartalsbericht des weltweit größten Handy-Herstellers Nokia und die Äußerungen von IBM belastend auf die Dividendenpapiere aus. Die Zentralbank hob derweil ihre Einschätzung der Wirtschaftslage erstmals seit einem Jahr an. Am heutigen Montag bleibt die Tokioter Börse wegen des Tag des Meeres geschlossen.
Europas Börsen zeigten sich im Vergleich zu ihren überseeischen Pendants etwas freundlicher. Der DAX schaffte es dabei zu Wochenbeginn kurzzeitig über die Marke von 3.400 Punkten, doch war damit auch schon das obere Ende für die Woche erreicht. Nach der starken Entwicklung der letzten Monate tendierten die Anleger zu Gewinnmitnahmen. Aus dem Technologiebereich gab es uneinheitliche Meldungen. Die Quartalszahlen und Gesamtjahresprognose des niederländischen Elektronikkonzerns Philips sorgten zunächst für Zuversicht im Sektor. Am Donnerstag drückte dann allerdings die Quartalsberichte von Nokia und SAP etwas auf die Stimmung. Der finnische Handyhersteller rechnet für das laufende Quartal mit einem Gewinnrückgang. Bei der Walldorfer Softwareschmiede SAP sind die Zahlen gemischt ausgefallen. Während das Ergebnis nach Steuern leicht positiv überraschte, sah es beim operativen Geschäft etwas schwächer als erwartet aus. Hier enttäuschten die Lizenzumsätze. Auf der Gewinnerseite stand hingegen Ericsson. Sehr freundlich war ebenfalls die Entwicklung bei den Finanztiteln. So legten Allianz-Aktien kräftig zu. Bei den deutschen Versicherungen wirkte sich positiv aus, dass der gesetzliche Garantiezinssatz für neue Lebensversicherungen zum Jahreswechsel auf 2,75 Prozent gesenkt werden soll. Daher ist für dieses Jahr noch mit einer verstärkten Nachfrage von Kunden zu rechnen, die sich die bisherigen Konditionen sichern wollen. Von Konjunkturseite kamen positive Meldungen. Nach Angaben des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sind die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Juli kräftig gestiegen und signalisieren nun einen Konjunkturaufschwung zu Beginn des nächsten Jahres. Der TecDAX entwickelte sich mit +2,3 Prozent per saldo besser als die Nasdaq.
Auch in dieser Wochen dürften die Quartalszahlen das Handelsgeschehen an den Weltbörsen dominieren. Hinzu kommen von amerikanischer Konjunkturseite die Daten zum Staatshaushalt und den Immobilienverkäufen sowie die Frühindikatoren und Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter. Wie in jeder Woche werden zudem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. In Deutschland dürften die Anleger ihre Blicke auch auf den Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums richten.
Quelle: Union Investment
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.