Ungleichgewichte bedrohen US-Wirtschaft
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Frankfurt/Zürich (BoerseGo.de) - Die globalen Handelsungleichgewichte bleiben ein großes Problem für die US-Wirtschaft. "Die Schere, die sich im letzten Jahrzehnt zwischen den Ländern mit Handelsbilanzdefiziten und denjenigen mit -überschüssen geöffnet hat, wird sich über die nächsten zehn Jahre wieder schließen müssen", schreibt Jan Amrit Poser, Chefökonom der Bank Sarasin & Cie AG, in einem aktuellen Marktkommentar.
In den USA, dem Land mit dem größten Handelsbilanzdefizit, seien die Abwärtskräfte durch die notwendige Anpassung der Gleichgewichte beträchtlich. So müssten die Banken die Sanierung ihrer Bilanzen fortsetzen, während der Immobilienmarkt am Boden bleibe. Auch der Schuldenabbau der Konsumenten gehe nur langsam voran, so Poser. Im Zuge der notwendigen Schuldenrückführung sei die private Nachfrage in den USA und anderen Industrieländern noch zu schwach, um den Aufschwung selbsttragend werden zu lassen, schreibt der Experte.
Die USA setzen auf eine ultralockere Geldpolitik, was zu einer Flucht der Anleger in den Schweizer Franken und den Japanischen Yen geführt hat. "Die Schweiz und Japan leiden sehr unter einer solchen Aufwertung mit den entsprechenden Risiken eines Exporteinbruchs." Viele Schwellenländer verhindern eine relative Abwertung des Dollars, indem sie die eigene Währung an ihn koppeln. "Das bedeutet jedoch, dass sie die expansive Geldpolitik der USA quasi importieren und damit das Risiko steigender Inflationsraten und Immobilienpreise eingehen", betont Poser. Dennoch ist der Experte optimistisch. "Die US-Fiskalpolitik wird dafür sorgen, dass der Aufschwung der Weltwirtschaft selbsttragend und das Börsenjahr insgesamt positiv verlaufen wird", so Poser.
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