Kommentar
14:20 Uhr, 18.01.2013

Und immer wieder grüßt das Apple-Papier

Erwähnte Instrumente

  • Express Zertifikat auf Apple
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Kaum hat das neue Jahr begonnen, ranken sich schon wieder alle möglichen Gerüchte um die Kultmarke Apple, die sich mit ihren über lange Zeit fast unantastbaren Produkten iPhone und iPad jetzt einer immer größeren und stärkeren „Meute“ an Konkurrenten stellen muss. So wird in den Medien heftig darüber spekuliert, mit welcher Innovation die Kalifornier die Konsumgier ihrer treuen Kundenschar als nächstes befriedigen könnten. Dabei war zuletzt von einer Art Bluetooth-Armbanduhr die Rede, mit der man auch andere Apple-Produkte bedienen kann. Aber auch ein neues günstigeres Einstiegs-iPhone bestehend aus wenig hochwertigeren Gehäusematerialien oder bestückt mit Komponenten aus älteren Geräten wird ins Feld geführt. Als mögliche Zielgruppen werden dafür vor allem die boomenden Schwellenländer vermutet. Mit einer breiteren Modell-Palette könnte Apple auch möglicherweise anderen Mitbewerbern wie Samsung wieder besser Paroli bieten, das mit einem Marktanteil bei Smartphones im dritten Quartal 2012 von 31,3 Prozent im Massengeschäft Apple mit 14,6 Prozent längst hinter sich gelassen hat.

Weitaus interessanter dürften allerdings die Spekulationen um das erst vor einigen Monaten vorgestellte iPhone 5 sein, dass sich angeblich nicht so gut verkaufen soll. Als Begründung wird ein Bericht von Anfang der Woche im „Wall Street Journal“ herangezogen, aus dem hervorgeht, dass der Konzern Bestellungen von Bauteilen bei LCD-Panel-Lieferanten für das neueste Smartphone-Modell im ersten Quartal 2013 um 50 Prozent reduziert haben soll. Darüber hinaus sollen auch Verbrauchsmengen für andere Komponenten bei den Zulieferern verringert worden sein. Allerdings könnte es sich bei den Aktionen wie schon in früheren Zeiten nur um bloße logistische Umschichtungen handeln, die zumindest medial aber diesmal nicht so recht in das Bild eines angeschlagenen Riesen passen würden. Da es sich bei allen Spekulationen nur um unbestätigte Gerüchte handelt, fiebern Analysten jetzt umso mehr den Zahlen zum Weihnachtsgeschäft entgegen, die am 23. Januar veröffentlicht werden. Viele Anleger haben dagegen bei der Aktie schon jetzt erst einmal die Reißleine gezogen, und sich aus dem Titel verabschiedet. Die logische Konsequenz: Ein Aktienkurs von zuletzt sogar unter der Marke von 500 US-Dollar, einem Niveau wie seit Februar 2012 nicht mehr. Im September vergangenen Jahres hatte das Papier in der Spitze noch bei rund 700 US-Dollar notiert.

Die alte Anleger-Weisheit, nach der die Börse keine Einbahnstraße ist, scheint nun langsam auch für das über viele Jahre nur eine Richtung kennende Ausnahme-Papier zu gelten. Investoren könnten sich das Leben deshalb mit strukturierten Produkten auf Apple deutlich erleichtern, wobei Bonus-Zertifikate eine interessante Alternative zu einem Direkteinstieg bei der Aktie darstellen. Ein interessantes Chance-Risiko-Profil bieten aber auch Express-Produkte, von denen die Société Générale gerade zwei Varianten emittiert: Ein Stufen-Express-Zertifikat, das bereits seit 2. Januar gehandelt wird und ein Memory-Papier, dessen Zeichnung am 4. Februar endet.

Beide bis zu 3-jährigen Produkte verfügen über den Vorteil des Stichtagsprinzips, nachdem die jeweiligen Schwellenbetrachtungen nur an festgelegten Bewertungstagen vorgenommen werden. Zwischenzeitliche Unterschreitungen haben deshalb keinerlei negative Konsequenzen. Das „Stufen-Express“ kann dabei bereits alle sechs Monate, das „Memory“ wie gewohnt einmal pro Jahr gekündigt werden. Während die Tilgungsschwelle bei Letzterem konstant bei 100 Prozent des Startniveaus gehalten wird, reduziert sie sich beim Gegenüber stufenweise von 100 auf 95, 90 und am finalen Stichtag auf nur noch 75 Prozent, wobei der Call-Level von 90 Prozent gleich über drei Halbjahre gestreckt wird.

Das Memory-Express-Zertifikat kann dagegen damit punkten, dass die 10-prozentige Rendite p.a. auch dann noch ausgezahlt wird, wenn die Memory-Schwelle von 70 Prozent des Auflageniveaus am betreffenden Stichtag nicht unterschritten wird. Sollte dies doch einmal der Fall sein, wird der Kupon bei Erfüllung des Kriteriums in einer späteren Periode automatisch nachgezahlt. So würde also ein am letzten Stichtag bei 70 Prozent notierender Basiswert ausreichen, um den Nennbetrag einschließlich der Gesamtrendite einzufahren. Auch wenn beim Stufen-Express-Produkt keine Auszahlungen während der Laufzeit ohne gleichzeitige Vorzeit-Tilgung möglich sind, summiert sich der hier bei 7,85 Prozent pro Halbjahr fixierte Kupon von Periode zu Periode auf, so dass auch bei diesem Papier am Ende die maximale Auszahlung von 147,10 Euro in einer Summe erfolgt, wenn die Apple-Aktie das finale Tilgungs-Niveau von 75 Prozent am Bewertungstag behauptet. Unterhalb davon bzw. beim gleichnamigen Produkt unterhalb der Memory-Schwelle, kommt es bei beiden Papieren zu einer Tilgung entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung der Kult-Aktie seit Emission.

Der BörseGo Tipp:

Beide Express-Papiere haben bei ähnlichem Gesamtrisiko ihre Vorzüge. So kann es beim Memory-Produkt, das über den etwas höheren Puffer verfügt, selbst bei einer bei Endfälligkeit im Verlust endenden Tilgung zumindest während der Laufzeit noch zu zwei vorangegangenen Kuponzahlungen in Höhe von 10 Euro kommen. Dagegen besteht beim Stufen-Express-Zertifikat sowohl durch die halbjährlichen Stichtage, als auch durch die stufenweise Reduktion der Tilgungsschwelle insgesamt eine deutlich höhere Chance auf ein vorzeitiges Ende des Investments incl. der bis dahin erzielbaren Rendite, die mit 15,70 Prozent p.a. (2 x 7,85%) sogar noch um die Hälfte höher liegt. Der risikobewusste Anleger, der bei der Apple-Aktie in den nächsten drei Jahren nicht mit nachhaltigen Kursverlusten von noch einmal 25 Prozent oder mehr rechnet, steht also vor der Qual der Wahl.

Apple-Express-Zertifikate der Société Générale:

WKN

Tilgungs-

Level 1

Tilgungs-

Level 2

Tilgungs-

Level 3

Tilgungs-

Level 4

Tilgungs-

Level 5

Tilgungs-

Level 6

Rendite max.

Finaler Bew.-Tag

SG3P3F (Stufen-Express)

515,06 (100%)

489,31 (95%)

463,55 (90%)

463,55 (90%)

463,55 (90%)

386,29 (75%)

48,15% (15,70 % p.a.)

28.12.15

SG3MM1 (Memory-Express)

100%

100%

70% (Memory-Schwelle)

30% (10% p.a.)

04.02.16

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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