Umschichtungen in defensivere Werte
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Großbritannien: Britische Aktien entwickeln sich weiter erfreulich. Insbesondere mittelgroße und kleinere Titel standen im Interesse der Anleger. Der FTSE 100 beendete die Woche in GBP 0,3 Prozent fester, während der FTSE Mid 250 in GBP 0,4 Prozent zulegte.
Nach der zuletzt überdurchschnittlichen Tendenz mittelgroßer und kleinerer Unternehmen hat sich das Bewertungsniveau dieser Segmente dem von marktbreiten Aktien in Großbritannien angenähert. Wir haben aber derzeit nicht vor, unserer Übergewichtung in mittelgroße Unternehmen zu verändern. Wir glauben, dass die trüben Gewinnaussichten der FTSE 100-Unternehmen dafür sorgen könnten, dass diese demnächst zu einem Abgeld gehandelt werden.
Deshalb bleiben wir in mittelgroßen Unternehmen auf unserer Favoritenliste übergewichtet. So sind sich erholende Titel wie Reuters, Zykliker wie United Business Media und unterbewertete Firmen wie mmO2 vertreten.
Aufgrund eines schwachen Gewinntrends, eines zunehmenden Akquisitionsrisikos sowie eines unattraktives Bewertungsniveaus haben wir gleichzeitig das Spezialchemie-Unternehmen Johnson Matthey von unserer Favoritenliste genommen.
USA: Der stark im Interesse stehende ISM-Bericht fiel in dieser Woche uneinheitlich aus. Als erfreuliche Mitteilung ist anzumerken, dass alle 20 untersuchten Branchen positive Daten vorlegten und sich Arbeitsmarktberichte verbesserten. Unerfreulich war die Information, dass steigende Inputkosten (z.B. Rohstoffpreise) eventuell zu einem größerem Inflationsdruck führen könnten. Im großen und ganzen wurde der Bericht vom Markt aber positiv aufgenommen, und der S&P 500- und der NASDAQ-Index beendeten die Woche in USD 1,3 bzw. 2,5 Prozent fester.
Es gab in den letzten Wochen eine beträchtliche Umschichtung von zyklischen Titeln in defensivere Marktsegmente wie z. B. Konsumwerte. Angesichts des Gewinnprofils dieser beiden Bereiche glauben wir nicht, dass diese Rotation nachhaltig sein wird. Obwohl der fortschreitende Konjunkturzyklus zur Folge hat, dass Frühzykliker wie die Halbleiterbranche ihre beste Wertentwicklung möglicherweise hinter sich haben, eröffnen sich im Segment der Spätzykliker nach wie vor eine Vielzahl von Anlagechancen.
Zu dem letztgenannten Segment zählt die Einzelhandelsbranche, die wir zugekauft haben. Wir gehen davon aus, dass die anstehenden Gewinnzahlen beeindruckend ausfallen und zu einem Anstieg der Aktienkurse führen werden.
Europa: Europäische Aktienkurse stiegen in dieser Woche weiter leicht an: Der FTSE World Europe ex. UK-Index notierte in EUR 0,1 Prozent fester.
Obwohl nur wenige Transaktionen bestätigt wurden, gibt es am Markt nach wie vor eine Vielzahl von Gerüchten über Unternehmensaktivitäten. Eines dieser Gerüchte in dieser Woche war die angeblich geplante Fusion der Deutschen Bank (der weltweit 14. größten Bank) mit der HSBC (dem weltweit zweitgrößten Bankinstitut), das zwar am Markt bestehen blieb, aber Vermutungen über einen Übernahmeversuch von mmO2 durch KPN scheinen fundierter zu sein. Wir haben unsere Gewichtung in KPN reduziert.
Darüber hinaus behalten wir unsere zyklische Ausrichtung bei, agieren jedoch auf Einzeltitelebene noch selektiver. So macht die Air France aufgrund der Erholung ihrer Gewinne und ihrer Synergieeffekte im Zusammenhang mit der Fusion mit KLM beispielsweise einen attraktiven Eindruck.
Japan: Dies war für die Wirtschaftsdaten in Japan ein guter Monat. Alle Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen, zur Industrieproduktion, zur Bautätigkeit und den Neubauten waren sehr erfreulich. Diese Indikatoren waren die für die Aktienmarkterträge wichtigsten Faktoren. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index stiegen in JPY um 3,7 bzw. 2,7 Prozent an.
Gleichzeitig hat das Thema Anstieg der Immobilienpreise, das die Erträge im übrigen asiatischen Raum in den letzten Monaten bestimmt hatte, nun auch auf Japan übergegriffen. Segmente wie die Immobilienbranche profitierten davon. Falls diese Reflation die Verbraucherpreise und den Maschinenbau erreicht, könnte das in einer Vielzahl von Branchen starke Auswirkungen auf die Gewinne haben.
Der Wechselkurs JPY/USD hat sich in dieser Woche weiter bis auf 109 Yen verringert. Ein schwächerer Yen ist für die große japanische Exportbranche eine gute Nachricht.
Asien & Schwellenländer: Die asiatischen Aktienkurse sind in dieser Woche ordentlich angestiegen. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in USD um 1,7 Prozent zu.
Korea zählte zu den attraktivsten Märkten. Die Gründe dafür waren die M&A-Aktivitäten (das US-Unternehmen Citigroup hat ein Übernahmeangebot für das sechstgrößte koreanische Kreditinstitut KorAm Bank abgegeben), erfreuliche Nachrichten über die Unternehmensaufsicht sowie sehr gute Wirtschaftsdaten. Wir haben unsere Gewichtung Koreas in dieser Woche angehoben, da wir glauben, dass das beeindruckende Gewinnwachstumspotenzial des Marktes sowie das günstige Bewertungsniveau eine weiterhin gute Wertentwicklung zur Folge haben könnte.
M&A-Aktivitäten waren auch ein besonderes Merkmal des Marktes in Lateinamerika, denn die mexikanische Bank Bancomer und die brasilianische Brauerei Ambev stehen im Zentrum möglicher Transaktionen mit europäischen Unternehmen. Wir bleiben sowohl in Mexiko als auch in Brasilien übergewichtet.
Anleihen: Wir bleiben in unseren Positionen im Staatsanleihenbereich aufgrund des hohen Bewertungsniveaus und der Erwartungen auf weiterhin positive Wirtschaftsdaten weiterhin defensiv ausgerichtet. Besonders vorsichtig sind wir aber im Hinblick auf Großbritannien, da die Bank of England den anderen Notenbanken hinsichtlich einer Anhebung der Leitzinsen eine Vorreiterrolle spielen könnte.
Sowohl die Bank of England als auch die Europäische Zentralbank kommen in dieser Woche zwar zusammen, aber wir erwarten von keiner Seite Maßnahmen.
Im Segment Unternehmensanleihen leiden Anleihen mit Investmentstatus weiter unter der trüben Stimmung sowie den engen Zinsdifferenzen. Hochzinsanleihen wiederum werden durch die schwachen US-Fundamentaldaten aus dieser Woche in Schach gehalten werden.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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