Umfrage: Generation Mitte zufriedener mit eigener finanzieller Situation
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BERLIN (Dow Jones) - Die Generation Mitte der 30- bis 59-Jährigen in Deutschland zeigt sich mit ihrer eigenen finanziellen Situation zufriedener als noch vor elf Jahren. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Insgesamt sei die Stimmungslage der mittleren Generation in Deutschland deutlich besser, als die aktuellen wirtschaftlichen Rahmendaten vermuten ließen. Der Zukunftsoptimismus dieser Altersgruppe steigt laut Umfrage, während die Abstiegsängste zurückgehen. Dennoch wird für Deutschland ein großer Reformbedarf gesehen.
"Insgesamt beeindruckt der Langzeittrend durch die Stabilität der Zufriedenheit in den unterschiedlichen Lebensbereichen, ob finanzielle Lage, Beruf, Wohnsituation oder generelle Lebenszufriedenheit", sagte IfD-Geschäftsführerin Renate Köcher.
In der mittleren Generation bewerten 38 Prozent die persönliche Wohlstandsentwicklung besser als vor fünf Jahren, während 26 Prozent von einer Verschlechterung berichten. Auch die künftige Entwicklung wird demnach heute deutlich positiver eingeschätzt als im Nachgang der Pandemie vor zwei Jahren. Deutlich geringer als noch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie vor zwei Jahren werde aktuell die Gefahr des sozialen Abstiegs gesehen, so die Umfrage.
Trotz der insgesamt positiven Beurteilung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland, sieht die mittlere Generation dennoch sehr große Herausforderungen für das Land und erheblichen Reformbedarf, wie der GDV erklärte.
In der Umfrage gaben 46 Prozent der Befragten an, dass Deutschland tiefgreifende Reformen brauche. Ebenso viele sind der Meinung, es gebe zumindest einen begrenzten Reformbedarf. Fast ebenso viele wünschen sich auch ein höheres Tempo bei der Veränderung des Landes: 45 Prozent gehen die Reformen nicht schnell genug, während 18 Prozent finden, es gehe zu schnell.
Reformen bei der Altersvorsorge angemahnt
Mit Blick auf finanzielle Absicherung im Alter gab gut die Hälfte der mittleren Generation an, dass der frühzeitige Aufbau einer privaten Altersvorsorge wichtig sei für die Beibehaltung des Lebensstandards. Mit 54 Prozent waren das annähernd so viele wie in der ersten Befragung 2013. Rund ein Viertel der Befragten ging davon aus, im Alter keine finanziellen Sorgen zu haben. Jeder Zweite erwartet, später sparsam haushalten zu müssen. Und knapp ein Fünftel rechnet damit, auf Unterstützung angewiesen zu sein.
Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, betonte, dass aufgrund der rapiden demografischen Entwicklung Reformen bei der Alterssicherung überfällig seien. "Die Politik ist nun gefordert, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Versicherer unkomplizierte und renditestarke private Altersvorsorgeprodukte anbieten können, die sich mit der Zulagenförderung vor allem für Frauen, Familien und für Menschen mit geringen Einkommen eignen", forderte Asmussen.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
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