Powell betont Wichtigkeit von Inflationsbekämpfung - US-Wirtschaft schrumpft stärker als zunächst gemeldet
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- NATO stärkt Ostflanke und beginnt Aufnahmeverfahren für Finnland und Schweden
- Bed Bath & Beyond bricht nach Zahlen um 15 % ein
- Weiterer EZB-Vertreter spricht sich für stärkeren Zinsschritt im Juli aus
- Russland: NATO-Erweiterung ist destabilisierend
- Ukraine: Referendum über Russland-Beitritt in Cherson
- ifo: Unternehmen erwarten Materialknappheit bis 2023
- Türkei gibt Widerstand gegen NATO-Beitritte Schwedens und Finnlands auf
- London: Angriff auf Einkaufszentrum in Krementschuk könnte Versehen gewesen sein
Markt
- Am deutschen Aktienmarkt bleibt die Stimmung fragil. Nach den leichten Gewinnen am Vortag kam es am Mittwoch wieder zu deutlichen Kursverluste, wobei vor allem die Verluste der Wall Street vom Dienstagabend nachvollzogen wurden. Der Leitindex DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 1,73 Prozent bei 13.003,35 Punkten und damit nur haarscharf über der Marke von 13.000 Zählern. Die hohe Inflation in Deutschland hat sich im Juni etwas abgeschwächt, was aber wohl vor allem am Entlastungspaket der Bundesregierung lag. Unterdessen ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal etwas stärker geschrumpft als zunächst gemeldet. „Die Stimmung an den Finanzmärkten - zumindest bei „Risikoassets“ - hatte sich zuletzt zwar etwas gefestigt, allerdings scheint die Sorge wieder größer zu werden, dass sich die Konjunktur der Weltwirtschaft abschwächt, zumal die Zinserwartungen ungeachtet dessen wieder zugenommen haben“, kommentierten Analysten der Helaba. Zudem gebe es das Risiko einer Energiekrise in Deutschland und Europa, „was Marktteilnehmer daran hindern dürfte, eine ausgeprägte Risikobereitschaft zu entwickeln“. In Deutschland stehen am Nachmittag neue Inflationsdaten an. Die Teuerung ist weiterhin sehr hoch, in Deutschland wie in der gesamten Eurozone.
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Unternehmen & Branchen
- Der US-Einrichtungshändler Bed Bath & Beyond hat im ersten Quartal einen deutlich größeren Verlust verbucht als erwartet. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf minus 2,83 Dollar, während die Analysten mit minus 1,32 Dollar gerechnet hatten. Der Umsatz lag mit 1,46 Milliarden Dollar ebenfalls deutlich unter den Erwartungen von 1,53 Milliarden Dollar. Der Vorstandschef Mark Tritton kündigte seinen Rücktritt an. Das unabhängige Verwaltungsratsmitglied Sue Gove soll vorübergehend das CEO-Amt übernehmen.
- Die Federal Communications Commission (FCC) hat Apple und Google dazu aufgefordert, die TikTop-App aus ihren App-Stores zu entfernen. Begründet wird der Schritt damit, dass die chinesische TikTok-Muttergesellschaft ByteDance bis Januar mehrfach auf Daten von US-Usern zugegriffen habe. Die "heimliche Datensammlung" von ByteDance verstoße gegen die Nutzerregeln, so FCC-Commissioner Brendan Carr.
- Mercedes Benz-Chef Ola Källenius kann trotz des Ukraine-Krieges, der Inflation und Lieferkettenproblemen keine Abschwächung der Autonachfrage erkennen. „ Wir sehen überhaupt kein Zeichen, dass die starke Nachfrage nach Süden geht", sagte Källenius auf einer Konferenz der Nachrichtenagentur Reuters. Das wirtschaftliche Umfeld müsse der Konzern mit Blick auf Rezessionsrisiken im Blick behalten. Herausfordernd bleibe die angespannte Versorgungslage mit Halbleitern.
- Der Gesundheitskonzern Fresenius prüft offenbar die Fusion seines Klinikgeschäfts mit einem Wettbewerber. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, favorisiert das Unternehmen derzeit einen Zusammenschluss, statt eines Verkaufs einer Beteiligung an Finanzinvestoren. Fresenius-Chef Stephan Sturm hatte angekündigt, nach neuen Wachstumsoptionen für das Klinikgeschäft zu suchen.
- Volkswagen bleibt trotz des widrigen Umfelds zuversichtlich für den restlichen Jahresverlauf. Bei einem branchenweit knappen Angebot sei die Nachfrage insbesondere nach gut ausgestatteten Fahrzeugen weiter hoch, sagte Finanzchef Arno Antlitz der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. „Rohstoffpreise werden unsere Produktion verteuern, aber Preiserhöhungen werden nicht ohne Weiteres durchsetzbar sein.“ Volkswagen müsse daher den Fokus wieder stärker auf Kostensenkungen legen, auch um Preissteigerungen unter anderem bei Rohstoffen wettmachen zu können.
- Der LKW-Hersteller MAN errichtet ein 100 Mio. Euro teures Batteriewerk für E-Lkws in Nürnberg. „Die Batterien, in den nächsten zweieinhalb Jahren noch manuell gefertigt, sollen von Anfang 2025 an in Großserie aus dem Nürnberger Werk kommen", sagte MAN-Vorstandschef Alexander Vlaskamp.
- Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine will ab dem Sommer sein neues Edelstahlwerk in der Steiermark hochfahren. Die neue Stätte werde wie angekündigt 205.000 Tonnen Spezialstähle für die Luftfahrt-, Öl- und Gas-, Automobil- und Werkzeugbauindustrie herstellen. Die Kosten für den Bau würden etwa zehn bis 20 Prozent über dem ursprünglichen Investitionsplan von 350 Mio. Euro liegen.
- Der US-Elektroautobauer Tesla schließt sein Büro im kalifornischen San Mateo. Die rund 200 Beschäftigten, die für das Fahrerassistenzsystem Autopilot arbeiteten, seien entlassen worden, berichtete Reuters. Wirtschaftsprofessor Raj Rajkumar von der Cornegie Mellon Universität sagte Reuters, die Entlassungen deuteten darauf hin, dass das zweite Quartal wegen der Lockdowns in China, höheren Rohstoffkosten und Lieferkettenproblemen offenbar schwierig für Tesla war.
- Der Beschluss der EU-Umweltminister zu emissionsfreien Neuwagen ab 2035 stößt in der deutschen Autoindustrie auf Kritik. Der Branchenverband VDA bemängelte, dass es in Europa nach wie vor nicht genügend Ladestationen für Elektroautos gibt. Die Einigung aus der Nacht sehe immer noch ein faktisches Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennermotoren ab 2035 vor. „Zu E-Fuels scheint es nur für eine Absichtserklärung gereicht zu haben, deren Umsetzung offen ist", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. E-Fuels seien wichtig, um die Klimaziele zu erreichen.
- Der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) hat im zweiten Quartal 2021/22 seinen Gewinn signifikant gesteigert. In den drei Monaten bis Ende Mai zog der Vorsteuergewinn um ein Drittel auf 4,8 Mrd. schwedische Kronen (rund 450 Mio. Euro) an. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Experten deutlich. Der Umsatz legte wie bereits bekannt um 17 Prozent auf 54,5 Mrd. Kronen zu. Es gebe erste Anzeichen, dass sich die zuletzt angespannte Situation in der Lieferkette schrittweise bessere, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Sorgen bereitet allerdings die hohe Inflation, die den Verbrauchern die Kaufstimmung verderben könnte.
- Der Hornbach-Konzern schaut nach einem Gewinnrückgang im ersten Quartal mit weniger Zuversicht auf die kommenden Monate. „Wir beobachten, dass die Einkaufs- und Logistikkosten in den letzten Wochen weiter gestiegen sind und rechnen damit, dass die Inflation auf absehbare Zeit erhöht bleiben wird", sagte Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG, laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Zwar sei die Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten nach wie vor hoch, so Hornbach. „Wir wissen allerdings nicht, wie sich die anhaltende Inflation und geopolitische Unsicherheit in den kommenden Monaten auf das Konsumentenverhalten auswirken werden."
- Der Bund hat den Zuschlag zum Kauf der Werft in Rostock-Warnemünde erhalten, wie der Insolvenzverwalter der MV Werften, Christoph Morgen, mitteilte. Es müssten noch letzte Verhandlungen geführt werden, es gelte zudem der Parlamentsvorbehalt. Das Marinearsenal der Bundeswehr soll dort angesiedelt werden, das für die Instandhaltung der Schiffe der deutschen Marine zuständig ist. Die Warnemünder Werft gehörte bislang zur MV-Werften-Gruppe, die seit Januar insolvent ist.
- Ein Pilotenstreik bei der Fluggesellschaft SAS in Skandinavien konnte in letzter Minute zunächst verhindert werden. Die Schlichtungsversuche werden um 72 Stunden fortgesetzt, wie SAS in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Nach Angaben der schwedischen Pilotenvereinigung wird der ursprünglich für Mittwoch angekündigte Streik damit zunächst auf Mitternacht in der Nacht zum Samstag verschoben.
Konjunktur & Politik
- US-Notenbankchef Jerome Powell hat auf einer Diskussionsveranstaltung beim EZB-Zentralbankforum im portugiesischen Sintra die Wichtigkeit der Inflationsbekämpfung betont. Powell sagte, dass die US-Wirtschaft in einer starken Verfassung sei und eine straffere Geldpolitik vertragen könne. Das Ziel der geldpolitischen Straffung der Fed sei es, die Nachfrage abzuschwächen und so die Inflation zu bremsen. Es gebe Wege, zu einer Inflation von zwei Prozent zurückzukehren und trotzdem den Arbeitsmarkt stark zu halten, zu Powell. Die Wege seien aber schmaler geworden. Es sei die wichtigste Aufgabe der Fed, zur Inflation von zwei Prozent zurückzukehren und es sei wichtig, dass die Menschen dies verstünden. Das größte Risiko sei, dass man bei der Bekämpfung der Inflation scheitere, nicht, dass man zu viel tue. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, dass sie nicht glaube, dass man zur Welt einer niedrigen Inflation wie vor der Corona-Pandemie zurückkehren werde. So gebe es auch strukturelle Gründe wie den Rückgang der Globalisierung, die zur hohen Inflation beitrügen. Die EZB sei mit ihrer Fehleinschätzung der Energiesituation nicht alleine gewesen, man habe es nur als erste zugegeben. Lagarde betonte ebenfalls, dass das Ziel der EZB die Preisstabilität sei, was man als eine Inflation von zwei Prozent im mittelfristigen Zeitfenster definiert habe. Wichtig sei, was bei der Energie, dem Krieg, den Löhnen und den Inflationserwartungen geschehe. Lagarde warnte davor, den unerwarteten Inflationsrückgang in Deutschland im Juni überzubewerten. Stattdessen solle man die konsolidierten Daten aus der Eurozone am 1. Juli abwarten.
- Die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche sind um 2,8 Millionen Barrel auf 415,6 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde ein schwächerer Rückgang um 1,0 Millionen Barrel. Die inoffiziellen API-Daten vom Vorabend hatten einen stärkeren Rückgang um 3,8 Millionen Barrel gezeigt.
- Das nordatlantische Militärbündniss NATO hat eine drastische Stärkung seiner Ostflanke und ein neues Streitkräfte-Modell beschlossen. Künftig sollen mehr als 300.000 Soldaten in hoher Einsatzbereitschaft gehalten werden, bisher waren dies nur rund 40.000 Soldaten. Die 30 NATO-Staaten stimmten beim Gipfel in Madrid außerdem für den offiziellen Beginn der Aufnahmeverfahren mit Finnland und Schweden. Zuvor hatte die Türkei ihren Widerstand gegen die Aufnahme der beiden skandinavischen Länder aufgegeben.
- Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal noch etwas stärker geschrumpft als zuletzt gemeldet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank preisbereinigt und annualisiert (auf das Gesamtjahr hochgerechnet) um 1,6 Prozent, wie am Mittwoch auf endgültiger Basis mitgeteilt wurde. Zuvor war ein BIP-Rückgang um 1,5 Prozent gemeldet worden. Die US-Wachstumsdaten werden in der Regel auf das Gesamtjahr hochgerechnet und sind damit nicht direkt mit den Daten aus Europa vergleichbar. Im vierten Quartal 2021 war die US-Wirtschaft annualisiert noch um 6,9 Prozent gewachsen.
- Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes auf 7,6 Prozent gesunken, von 7,9 Prozent im Vormonat. Erwartet wurde eigentlich ein leichter Anstieg auf 8,0 Prozent. Sondereffekte aus dem Entlastungspaket der Bundesregierung mit Tankrabatt und 9-Euro-Ticket dürften die Inflation im Juni leicht abgebremst haben. Im Monatsvergleich legten die Verbraucherpreise im Juni um 0,1 Prozent gegenüber Mai zu (Link: ausführlicher Artikel).
- Bei einem Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gefordert, Russland als „Terrorstaat“ zu behandeln und entsprechend zu bestrafen. Russland müsse aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen werden, sagte Selenskyj, der am Dienstag in New York per Video zugeschaltet war. Selenskyj warf Russland nach dem Beschuss eines Einkaufszentrums in Krementschuk gezielte Angriffe auf ukrainische Zivilisten vor. „Es ist zwingend erforderlich, ein Tribunal einzurichten, um alles zu untersuchen, was das russische Militär gegen die Ukrainer getan hat“, sagte Selenskyj.
- Auch der litauische Notenbankchef Gediminas Simkus kann sich im Juli eine Zinserhöhung gleich um 0,5 Prozentpunkte vorstellen. Wenn die Preisdaten auf eine anhaltende und beschleunigte Inflation hindeuten, sollen 50 Basispunkte im Juli eine Option sein, sagte Simkus am Mittwoch zu Bloomberg am Rande des Notenbanktreffens im portugiesischen Sintra. Zuvor hatte bereits der lettische Notenbankchef und EZB-Rat Martins Kazaks einen Zinsschritt in dieser Höhe im Juli angedeutet. Sollten sich etwa die Inflationserwartungen ungünstig entwickeln, könne man Zinsanhebungen vorziehen, sagte Kazaks. EZB-PRäsidentin Christine Lagarde hat auf dem EZB-Forum in Sintra hingegen betont, dass die Notenbank an ihrem Fahrplan einer ersten Zinserhöhung nach 11 Jahren um 0,25 Prozentpunkten festhalte.
- Nach Angaben des stellvertretenden russischen Außenministers Sergej Rjabkow betrachtet sein Land die geplanten Nato-Beitritte Finnlands und Schwedens als „negativ“. Eine Erweiterung der Nato sei destabilisierend und trage nicht zur Sicherheit der Mitglieder des Bündnisses bei, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Rjabkow, wie Reuters berichtet. Die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Staaten sind gerade in Madrid zu einem Gipfeltreffen eigetroffen.
- Der Materialmangel in der deutschen Industrie wird nach Erwartungen der Unternehmen mindestens noch 10 Monate anhalten, wie aus einer Umfrage des ifo Instituts hervorgeht. Zugleich klagten 74,1 Prozent der Firmen im Juni über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im Mai waren es 77,2 Prozent. „Die erhoffte Entspannung in den Lieferketten verschiebt sich immer weiter nach hinten“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Lieferengpässe gehören für viele Unternehmen inzwischen leider zum Alltag.“ In den Schlüsselbranchen der deutschen Industrie bleibt der Anteil der Unternehmen mit Lieferproblemen laut ifo Institut sehr hoch. In der Elektroindustrie, dem Maschinenbau und der Automobilbranche berichteten jeweils rund 90 Prozent der Unternehmen, dass sie nicht alle Materialien und Vorprodukte bekommen. „Keine Branche geht davon aus, dass sich die Lieferprobleme in diesem Jahr auflösen werden. Am kürzesten ist die erwartete Dauer der Lieferprobleme mit 7,2 Monaten in der Metallerzeugung und -bearbeitung, am längsten in der Getränkeindustrie mit 13,1 Monaten“, so die Ökonomen.
- In der ukrainischen Region Cherson hat die prorussische Militär- und Zivilverwaltung erste Vorbereitungen für ein Referendum zum Beitritt zu Russland getroffen. Das sagte der Vizechef der Militär- und Zivilverwaltung von Cherson, Kirill Stremoussow, in einem am Mittwoch bei Telegram veröffentlichten Video. „Ja, wir bereiten uns auf ein Referendum vor - und wir werden es abhalten." Cherson solle „ein vollwertiges Mitglied" Russlands werden. Ein großer Teil der ursprünglichen Bevölkerung hat die Region bereits verlassen. Derweil wurde der Bürgermeister der besetzten Stadt Cherson, Ihor Kolychajew, von russischen Kräften verhaftet. Kolychajew habe sich russischen Befehlen widersetzt, hieß es zur Begründung. Mitarbeiter von Kolychajew zufolge, wurde der Bürgermeister entführt, weil er nicht mit den Russen kooperiert habe.
- Der türkische Ministerpräsident Recep T. Erdogan hat am Montag seinen Widerstand gegen die Erweiterung der NATO um die nordischen Länder Finnland und Schweden aufgegeben. In einem Memorandum erklärten sich die Skandinavier bereit, Bedenken Ankaras in Bezug auf Waffenexporte und den Kampf gegen den Terrorismus zu berücksichtigen. In der spanischen Hauptstadt Madrid beginnt am Vormittag ein Gipfeltreffen der NATO-Staaten. Im Zentrum steht der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
- Der russische Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Großstadt Krementschuk könnte nach Erkenntnis britischer Geheimdienste womöglich nicht beabsichtigt gewesen sein. Es sei durchaus realistisch, dass die Attacke ein nahe gelegenes Infrastrukturziel habe treffen sollen, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch. Moskaus Angriffe mit Langstreckenraketen seien auch schon in der Vergangenheit ungenau gewesen, was zu einer hohen Zahl an zivilen Opfern geführt habe. Da Russland einen Mangel an moderneren Präzisionswaffen und deutliche Schwächen bei der Planung seiner Ziele habe, müsse man durch weitere Angriffe mit weiteren zivilen Opfern rechnen, hieß es weiter.
- Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum ersten Quartal mit 2.318,9 Mrd. Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland. Gegenüber dem Jahresende 2021 sank die öffentliche Verschuldung um 992 Mio. Euro, was laut der Statistikbehörde beim Bund, aber auch bei einigen Ländern darauf zurückzuführen ist, dass sich die Schulden der Extrahaushalte verringert haben. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 nahm die Verschuldung um 5,1 Prozent oder 113,4 Mrd. Euro zu.
- Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will im Herbst kommenden Jahres erneut darüber per Referendum abstimmen lassen, ob Schottland ein unabhängiger Staat werden und sich vom Vereinigten Königreich lossagen soll. Die Abstimmung solle am 19. Oktober 2023 stattfinden, kündigte Sturgeon im schottischen Parlament in Edinburgh an. Die Zeit für die Unabhängigkeit sei gekommen, so die Politikerin. Die britische Regierung in London lehnt ein neues Referendum ab.
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