EU beschließt militärische Eingreiftruppe - Facebook und Instagram in Russland als "extremistisch" verboten
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Erwähnte Instrumente
- Warren Buffett schlägt nach Jahren wieder zu
- FMC gründet mit Partnern in den USA neues Unternehmen
- Lagarde rechnet mit weiterem Wachstum
- Möglicher EU-Importstopp für russisches Öl
- Rekordanstieg bei den deutschen Erzeugerpreisen
- Deutschland will Ukraine weitere Waffen liefern
- DIHK: Viele Firmen sehen sich in ihrer Existenz bedroht
- EZB-Vize de Guindos will Lohn-Preis-Spirale verhindern
- Ukraine lehnt Ultimatum zur Übergabe der Hafenstadt Mariupol ab
- Der hohe Preisauftrieb in Deutschland hat sich weiter verstärkt
- Ukraine-Krieg belastet Anlegerstimmung
Markt
- Nach der starken Vorwoche hat der DAX zu Wochenbeginn wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der DAX zeigte sich im Handelsverlauf sehr volatil und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,60 Prozent bei 14.326,97 Punkten. Im Ukraine-Konflikt gibt es weiterhin keine friedliche Lösung. Die ukrainischen Truppen in der Stadt Mariupol lehnten ein Ultimatum Russlands ab, die Waffen niederzulegen und die Stadt zu verlassen. Mariupol ist bereits seit längerer Zeit belagert. Unterdessen legten die Ölpreise am Montag deutlich zu, weil wieder über einen möglichen EU-Importstopp für russische Öllieferungen spekuliert wurde. Die hohen Energiepreise könnten zu einer schweren Belastungsprobe für die Wirtschaft werden und die Konsumlust der Verbraucher deutlich bremsen. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar auf Jahressicht um 25,9 Prozent gestiegen, wie am Morgen gemeldet wurde. Das war der dritte Rekordzuwachs in Folge. Erwartet worden war jedoch eine noch höhere Teuerung von 26,2 Prozent.
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Unternehmen & Branchen
- Der Baumarkt- und Immobilienkonzern Hornbach hat auf Basis vorläufiger Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 (bis zum 28. Februar 2022) seinen Umsatz um 7,7 Prozent auf 5,88 Milliarden Euro gesteigert, womit das zuletzt prognostizierte Wachstum von zwei bis sieben Prozent leicht übertroffen wurde. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um elf Prozent auf 364 Millionen Euro (Prognose 330-380 Mio). Das starke Umsatzwachstum resultierte aus der anhaltend hohen Nachfrage nach Heimwerkerprodukten sowie der gestiegenen Inflation, so das Unternehmen. Im Rahmen des Trading Statements am 22. März 2022 veröffentlicht die Hornbach-Gruppe weitere Details zur Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22. Endgültige Zahlen werden am 17. Mai 2022 im Geschäftsbericht veröffentlicht.
- In Russland sind die beiden Dienste Facebook und Instagram von Meta Platforms als extremistisch verboten worden. Meta Platforms wurde gar zu einer "extremistischen Organisation" erklärt. Sowohl Facebook als auch Instagram sind in Russland bereits seit Tagen blockiert. Der ebenfalls zu Meta Platforms gehörende Messenger-Dienst WhatsApp ist von dem Verbot nicht betroffen.
- Die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett, Berkshire Hathaway, geht langer Zurückhaltung eine Milliardenübernahme an. Für 11,6 Mrd. Dollar will die Investmentgesellschaft den Versicherer Alleghany kaufen. Die Offerte von 848,02 Dollar je Alleghany-Aktie liegt den Angaben zufolge 29 Prozent über dem Durchschnittspreis der vergangenen 30 Tage. Eine Einigung sei bereits erfolgt, hieß es von den Unternehmen. Wenn die Aktionäre den Deal billigen und die Behörden zustimmen, soll die Übernahme im vierten Quartal dieses Jahres vollzogen werden. Alleghany ist vor allem im Erst- und Rückversicherungsgeschäft aktiv.
- Weiter steigende Ölpreise dürften die Aktien von ExxonMobil und Chevron in den Blick der Anleger rücken. Für Preisauftrieb sorgen neue Unsicherheiten in der globalen Rohölversorgung. Am Wochenende hatten jemenitische Huthi-Rebellen verschiedene Ziele in Saudi-Arabien angegriffen. Ohnehin ist die Lage am Ölmarkt wegen des Ukraine-Kriegs sehr angespannt.
- Der Handelskonzern Kohl's hat bestätigt, dass er mehrere vorläufige Übernahmeangebote erhalten hat. Die Offerten seien unverbindlich und ohne Finanzierungszusage, so die Kaufhauskette. Der Vorstand des Unternehmens hat Goldman Sachs damit beauftragt, sich mit Bietern abzustimmen. Einer der Interessenten ist laut CNBC die Hudson's Bay Company, der kanadische Kaufhausbetreiber im Besitz von HBC. In Berichten von letzter Woche hieß es außerdem, dass die Private-Equity-Firma Sycamore über ein Angebot nachdenkt.
- General Motors hat der japanischen Softbank deren Anteile am Joint Venture Cruise für selbstfahrende Automobile für den Preis von 2,1 Mrd. Dollar abgekauft. GM kündigte zudem an, weitere 1,35 Mrd. Dollar in Cruise zu investieren und damit die von Softbank zugesagten Mittel zu ersetzen. Der Deal erfolgt etwa vier Jahre, nachdem die japanische Investmentgesellschaft gemeinsam mit dem US-Automobilhersteller auf die Technologie für fahrerlose Fahrzeuge gesetzt haben.
- Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care hat eine Vereinbarung zur Gründung eines unabhängigen neuen Unternehmens in den USA geschlossen. In dem neuen Unternehmen würden der nordamerikanische Geschäftsbereich Fresenius Health Partners mit InterWell Health und Cricket Health zusammengeführt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Das neu gebildete und eigenständige Unternehmen wird von FMC als Mehrheitseigentümer voll konsolidiert und mit 2,4 Mrd. Dollar bewertet. Die Behörden müssen die Pläne noch genehmigen. Unter der Marke InterWell Health wird es in den rund 120 Mrd. Dollar großen Markt für chronische Nierenerkrankungen expandieren. Bis zum Jahr 2025 sollen mehr als 270.000 nierenkranke Menschen versorgt werden und darauf entfallene Kosten in Höhe von 11 Mrd. Dollar verwaltet werden.
- Die US-Investmentbank Goldman Sachs steht laut CNBC kurz vor der Ankündigung, dass es als erstes großes US-Finanhaus außerbörsliche Krypto-Transaktionen durchführt. „Goldman Sachs handelt mit der Krypto-Handelsbank Galaxy Digital mit einem Bitcoin-gebundenen Instrument, das als nicht lieferbare Option bezeichnet wird", so CNBC.
- Eine Boeing-Maschine der Fluggesellschaft China Eastern Airlines ist in der südchinesischen Region Guangxi verunglückt, wie das Staatsfernsehen am Montag berichtete. Es handelte sich um eine Boeing 737 mit 133 Insassen. Ob es Überlebende gibt, darüber ist bisher nichts bekannt. Das Flugzeug war auf dem Weg vom südlichen Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, nach Guangzhou, der Provinzhauptstadt von Guangdong. Bei der Maschine handelt es sich den Angaben zufolge um eine Boeing 737-800. Das Alter des Flugzeugs gaben die Behörden mit 6,8 Jahren an.
- Der saudische Ölkonzern Saudi Aramco hat in 2021 seinen Gewinn mehr als verdoppelt. Der Überschuss stieg auf 110 Mrd. Dollar nach 49 Mrd. im Jahr zuvor, wie der saudische Branchenriese am Sonntag mitteilte. Für 2021 sollen insgesamt 75 Mrd. Dollar als Bardividende ausgeschüttet werden. Allerdings sollen Bonusaktien an die Anteilseigner ausgegeben werden, ein neues Papier für je 10 gehaltene. Größter Profiteur der Dividende ist Saudi Arabien, das laut Bloomberg rund 94 Prozent der Anteile hält. Aramco profitierte von der globalen Wirtschaftserholung im vergangenen Jahr, die die Nachfrage nach Öl und damit auch den Preis antrieb.
- Der Londoner Börsenbetreiber LSE verkauft eine Technologie-Plattform für die Vermögensverwaltung. Als Käufer tritt ein Konsortium um die Gesellschaften Clearlake Capital Group und Motive Partners auf. Das Paket mit dem Namen Beta+ kostet insgesamt 1,1 Mrd. US-Dollar, teilte die London Stock Exchange (LSE) am Montag mit. Beta+ umfasst die Produkte Beta, Maxit und Digital Investor. Der Verkauf soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.
- Der britische Fähranbieter P&O Ferries hat nach dem personellen Einschnitt alle Verbindungen storniert, darunter die Strecken von Calais nach Dover. Die Dienste würden „in den nächsten Tagen" nicht durchgeführt, twitterte der Konzern am Montag. Reisende sollten sich Alternativen suchen. P&O hatte am Freitag allen 800 Besatzungsmitglieder seiner Schiffe gekündigt. Als Begründung verwies das Unternehmen auf die schwierige finanzielle Lage und den Schutz der übrigen 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seitdem liegen die Fähren in den Häfen. An die Stelle der bisherigen Crews sollen Zeit- und Hilfsarbeiter eingesetzt werden, die deutlich schlechter bezahlt werden.
- Viele Unternehmen sehen wegen der Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine in ihrer Existenz bedroht. Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zufolge geht hierzulande jede zehnte Firma von einer deutlich verschlechterten Finanzlage bis hin zur Insolvenzgefahr aus. Tausende Unternehmen schilderten den Industrie- und Handelskammern aktuell, wie stark sie durch direkte oder indirekte Kriegsfolgen um ihre wirtschaftliche Zukunft fürchteten, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Sprunghaft steigende Energiepreise, Rohstoffengpässe, Lieferkettenprobleme, Sanktionsfolgen sowie direkte Kriegsfolgen verstärkten sich und führten in immer mehr Fällen zu einer gefährlichen Mixtur.
- Daimler Truck ist jetzt in die erste Börsenliga DAX aufgestiegen. Ab diesem Montag ist die Aktie im dem wichtigsten deutschen Aktienindex gelistet. Der Index-Anbieter Qontigo hatte dies Anfang März bekannt gegeben. Auch der Versicherer Hannover Rück steigt erwartungsgemäß in den DAX auf. Weichen muss der Konsumgüterkonzern Beiersdorf. Der Abstieg des Energiekonzerns Siemens Energy in den MDAX wurde hingegen nicht von allen Experten vorhergesagt.
- Der Stahlhersteller Salzgitter hat nach einer zweijährigen Nullrunde bei der Dividende nun wieder eine Ausschüttung an die Eigner im Plan. Für das Geschäftsjahr 2021 soll eine Dividende von 75 Cent je Aktie gezahlt werden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Ausschüttung ist die höchste seit 2008 und fällt zudem deutlich höher aus, als Experten es erwartet hatten. 2021 legte der Salzgitter-Umsatz um 38 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern (Ebt) lag mit 706 Mio. Euro wieder in der Gewinnzone. Der Nettogewinn konnte auf 586 Mio. Euro gesteigert werden.
- Die VW-Großaktionärin Porsche SE will mehr Dividende auszahlen. Je Vorzugsaktie soll es für das vergangene Jahr 2,56 Euro geben, nach 2,21 Euro für das Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitagabend nach Börsenschluss mitteilte. Auch die Inhaber von Stammaktien sollen 35 Cent mehr erhalten. Insgesamt schüttet Porsche damit 783 Mio. Euro aus, nach 676 Mio. Euro für das Jahr zuvor. Den Dividendenvorschlägen muss noch auf der Hauptversammlung am 13. Mai zugestimmt werden. Hauptgeschäft der Porsche SE ist die Beteiligung am Volkswagen-Konzern mit 53,3 Prozent der Stimmrechte und 31,4 Prozent der Kapitalanteile.
- Der im SDAX notierte IT-Dienstleister S&T aus dem österreichischen Linz blickt etwas optimistischer auf das laufende Jahr. Den erwarteten Umsatzausfall in Russland will das Unternehmen durch zusätzliche Aufträge rund um Cybersicherheit und Rüstung teilweise ausgleichen. Die russischen Konzerntöchter machten etwa fünf Prozent der Umsätze und Vermögenswerte von S&T aus, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für 2022 rechnet der Vorstand jetzt mit einem Umsatzanstieg auf „zumindest" 1,5 Mrd. Euro. Im Januar lautete die Umsatzprognose noch auf „rund" 1,5 Mrd. Euro. Für 2021 will S&T trotz eines Gewinnrückgangs eine höhere Dividende zahlen. Die Ausschüttung werde auf 35 Cent von zuletzt 30 Cent je Aktie angehoben, teilte das Unternehmen weiter mit. Im vergangenen Jahr fiel das Betriebsergebnis Ebitda um drei Prozent auf 126,3 Mio. Euro.
Konjunktur & Politik
- Die EU bekommt eine eigene militärische Eingreiftruppe. Darauf einigten sich die Außen- und Verteidigungsminister der 27 Mitgliedstaaten am Montag in Brüssel als Teil eines neuen sicherheitspolitischen Konzepts. Die Truppe soll spätestens 2025 einsatzbereit sein und aus bis zu 5.000 Soldaten aus verschiedenen europäischen Streitkräften bestehen.
- Bundesbank-Präsident Joachim Nagel will der ultralockeren Geldpolitik als Mittel gegen die hohe Inflation den Rücken kehren. „Für mich ist ganz klar: Wenn es der Preisausblick erfordert, müssen wir die Geldpolitik weiter normalisieren und auch beginnen, unsere Leitzinsen anzuheben", sagte Nagel am Montagnachmittag bei einer Veranstaltung der Deutschen Bundesbank in Hannover. „Sofern die Nettokäufe wie derzeit vorgesehen im dritten Quartal enden, eröffnet das die Möglichkeit, bei Bedarf die Leitzinsen noch in diesem Jahr anzuheben."
- Die Juristin Ketanji Brown Jackson könnte die erste schwarze Frau am Supreme Court werden. An diesem Montag beginnt eine zweitägige Anhörung vor dem zuständigen Justizausschuss. Als Richterin am Berufungsgericht im Hauptstadtdistrikt hat Jackson viele staatsrechtliche Fälle verhandelt. Sie soll Stephen Breyer nachfolgen, der zum Ende des laufenden Gerichtsjahres im Juni aus dem Obersten Gerichtshof ausscheiden wird.
- Atlanta Fed-Präsident Raphael Bostic erwartet von der US-Notenbank sechs Zinserhöhungen in diesem Jahr und zwei weitere im kommenden. Er könnte sich auch einen aggressiveren Zinspfad unterstützen, wenn die Daten dies nahelegen. Die Inflation unter Kontrolle zu bringen, habe für dieses Jahr oberste Priorität, so der US-Währungshüter.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde rechnet trotz des Ukraine-Kriegs mit einem Wirtschaftswachstum im Euroraum in diesem Jahr. Der Krieg werde zwar Folgen für das Wachstum im Währungsraum haben, da die Inflation steige und das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern Schaden nehme, sagte Lagarde am Montag. Selbst im „düstersten Szenario" gehe die EZB aber von einer wachsenden Wirtschaft aus. Ein solches Szenario umschrieb Lagarde mit inflationären Zweitrundeneffekten in Form deutlich steigender Löhne, einem Boykott russischer Energie sowie einem lang andauernden und verschärften Krieg.
- Die USA haben vor zwei Wochen einen Importstopp für Rohöl und Ölprodukte aus Russland verkündet. Nun zieht die Europäische Union möglicherweise nach. Angesichts des Vorgehens der russischen Streitkräfte in der Ukraine, das mehr und mehr auch die Zivilbevölkerung trifft, wächst der Druck auf die Europäer. "In dieser Woche ist ein Treffen auf höchster EU-Ebene mit US-Präsident Joe Biden geplant, auf dem über weitere Sanktionen gegen Russland gesprochen werden dürfte", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland zu einem Boykott von russischem Gas und anderen Waren aufgerufen. „Ohne Handel mit Ihnen, ohne Ihre Unternehmen und Banken wird Russland kein Geld für diesen Krieg haben", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Niemand habe das Recht, Völker zu vernichten und Europa aufzuteilen.
- Deutschland wird der Ukraine weitere Waffen liefern. Die Lieferungen würden sich an dem orientieren, was Deutschland bisher bereits geliefert habe, bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Bisher waren dies Panzerfäuste und Flugabwehrraketen.
- Nach Ansicht der Bundesbank übt der Ukraine-Krieg vorübergehend deutlich Druck auf die deutsche Wirtschaft aus. „Die Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine dürften die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland ab März spürbar belasten", fasst die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht März zusammen. Im ersten Quartal 2022 könnte die Wirtschaftsleistung in Europas größter Volkswirtschaft „in etwa stagnieren", schreiben die Volkswirte. „Die für das zweite Vierteljahr angelegte starke Erholung dürfte aus heutiger Sicht aber deutlich schwächer ausfallen.“ Die jüngste Welle der Corona-Pandemie hätten viele Unternehmen hingegen vergleichsweise gut überstanden, Engpässe bei Materialien entspannten sich. „Aufgrund der russischen Invasion der Ukraine dürften sich die Probleme in den Lieferketten aber schon im März wieder verstärken", stellt die Bundesbank fest. Zudem stiegen die Energiepreise infolge des Krieges massiv an. „Dies wird voraussichtlich den Konsum der privaten Haushalte und die Produktion energieintensiver Industrien dämpfen."
- In einer Rede vor Knesset-Abgeordneten sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Israel müsse sich entscheiden – zwischen Gut und Böse, für oder gegen sein Land. In einer mit historischen Verweisen gespickten Rede zog Wolodimir Selenski eine Linie von den Nationalsozialisten zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. «Hört euch die Worte des Kreml genau an, sie benutzen Nazi-Terminologie», sagte Selenski. So wie vor 80 Jahren Nazi-Deutschland die Juden habe vernichten wollen, versuche Russland heute die Ukraine auszulöschen.
- Der Erzeugerpreise in Deutschland sind im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 25,9 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist ein Rekordanstieg. Analysten hatten sogar einen noch stärkeren Zuwachs von 26,2 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Produzentenpreise um 1,4 Prozent. Die Preisentwicklungen im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine seien in den Ergebnissen noch nicht enthalten, erklärte das Bundesamt. Die Erhebung sei zum 15. Februar erfolgt, also vor Beginn des Ukraine-Kriegs.
- Der EZB-Vizechef Luis de Guindos will eine Lohn-Preis-Spirale vermeiden, und er appelliert dabei auch an die Politik. Der aktuelle Preisschock bei Energie- und Rohstoffpreisen mache viele Unternehmen und Arbeitnehmer ärmer. „Die Finanzpolitik sollte durch temporäre, gezielte Hilfen dazu beitragen, die Lasten zu verringern“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. De Guindos erwartet, dass es im Euroraum „voraussichtlich für einen längeren Zeitraum als vor dem Krieg erwartet eine höhere Inflation“ gibt. Der künftige geldpolitische Kurs der EZB hänge von den Daten ab, so der Geldpolitiker weiter. „Wenn wir die Inflation weiter unterschätzen, dann werden wir reagieren. Alle Optionen liegen auf dem Tisch.“ Laut de Guindos sind die entscheidenden Faktoren Zweitrundeneffekte und ein möglicher Anstieg der mittelfristigen Inflationserwartungen. „Wenn wir die sehen, dann werden wir handeln.“
- In einem Chemiewerk in der Stadt Sumy in Nordosten der Ukraine trat am Montag hochgiftiges Ammoniak aus. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky schlug über Telegram Alarm und appellierte an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen. Schywytzky machte keine Angaben dazu, wie es zu dem Austritt von Ammoniak in dem Chemiewerk "Sumychimprom" gekommen war.
- Ein Ultimatum der russischen Truppen an die belagerte Stadt Mariupol lehnt die ukrainische Führung ab. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben", sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der „Ukrajinska Prawda" am Montag. Sie forderte vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die Hafenstadt mit mehreren Hunderttausend notleidenden Zivilisten.
- Unterhändler der Ukraine und Russlands haben eine neue Verhandlungsrunde per Videoschalte für den heutigen Montag geplant. Vor einer Woche waren die letzten Friedensgespräche auf höherer Ebene geführt worden.
- US-Präsident Joe Biden will am Freitag nach Polen reisen. Biden werde zuvor wie geplant am Donnerstag an den Gipfeln der NATO, der EU und der G7-Staaten in Brüssel teilnehmen, teilte das Weiße Haus mit. Am Freitag werde er nach Warschau weiterreisen, um sich mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda auszutauschen. Es gehe dabei es um die humanitäre Krise, „die der ungerechtfertigte und grundlose Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat".
- Frankreich hat mutmaßliches Vermögen russischer Oligarchen im Wert von rund 850 Mio. eingefroren. Darunter befinden sich Immobilien im Wert von 539 Mio. Euro, wie Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Radiosender RTL sagte. Zudem seien 150 Millionen Euro auf Privatkonten französischer Banken eingefroren sowie zwei Jachten im Wert von 150 Millionen Euro festgesetzt worden.
- Der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, plädierte erneut für die Corona-Impfpflicht. „Letztlich ist es ja nicht zu vermitteln, dass dann im Herbst sich die Menschen auf unseren Intensivstationen um die Fälle kümmern müssen, die es versäumt haben oder es nicht für notwendig gehalten haben, sich impfen zu lassen", sagte Gaß im ZDF-"Morgenmagazin". Mit Blick auf den Herbst sei die Krankenhausgesellschaft daher absolut für die allgemeine Impfpflicht.
- Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt ist der Ansicht, dass im Forst mindestens 11.000 Beschäftigte fehlen, um die massiven Schäden der letzen Jahr zu beseitigen. Damit könnte das Waldsterben verschärft werden, sagte der IG BAU-Vize Harald Schaum den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Forstleute arbeiten längst am Limit. Sie müssen auch die klimaresistenten Wälder der Zukunft anlegen.“ Die einmalige Bundesförderung für private Waldbesitzer in Höhe von 500 Mio. Euro reiche nicht aus.
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