Ukraine: Aktientipps Teil IV
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Brückenbauer Mostobud dürfte nicht nur von der Fußball-EM profitieren
Als Polen und Ukraine Mitte April den Zuschlag für die gemeinsame Ausrichtung der Fußball-EM 2012 erhielten, war der Jubel und die Euphorie groß in den beiden Ländern. Auch die Anleger brauchten nicht lange, um sich ausmalen, was für positive Impulse dieses Ereignis für die Wirtschaft und damit die jeweiligen Aktienmärkte nach sich ziehen könnte. Zügig wurden Studien geschrieben, in denen versucht wurde, die Effekte zu beziffern und die potenziellen Gewinner herauszufiltern. Nachdem das Thema bereits durchgekaut wurde, würden wir es gerne erst einmal etwas niedriger hängen. Nicht, dass wir nicht glauben, dass daraus keine positiven Impulse resultieren werden. Sondern einfach deshalb, weil es uns in der Regel noch etwas früh erscheint, darauf jetzt schon zu wetten. Außerdem sind die zu erwartenden Effekte teilweise auch schon in den Kursen eskomptiert. Generell muss man aber kein großer Prophet sein, um die potenziellen Gewinner in den Bereichen Infrastruktur, Bau, Tourismus, Transport, Stahl und Handel zu vermuten. Schließlich dürften alleine in den Bau von neuen Hotels, und Stadien etc. in den kommenden Jahren mehr als fünf Mrd. Dollar fließen. Weitere 20 bis 25 Mrd. Dollar sind für den Ausbau des Transportsystems zu veranschlagen. IN diesem Zusammenhang sei vielleicht auch der Hinweis erlaubt, dass sich in Portugal, als man den Zuschlag zur Ausrichtung der EM 2004 erhielt, das Niveau der ausländischen Direktinvestitionen gemessen am BIP innerhalb von zehn Jahren verdoppelte, um dann anschließend einige weitere Jahre auf dem erreichten Niveau zu verharren. Mit etwas Glück kann das Großereignis sogar dazu beitragen, dass sich die Politiker etwas mehr am Riemen reißen als zuletzt. Immerhin ist der Anstoßtermin unverrückbar und um bis zum Anpfiff fertig zu sein, wird man darauf angewiesen sein, über Parteigrenzen hinweg effektiver zusammenzuarbeiten als zuletzt. Und vielleicht spült das Ereignis den einen oder anderen Profiteur sogar neu als Emittent an den Aktienmarkt, denn damit die Aufträge abgewickelt werden können, müssen erst einmal Vorinvestitionen geleistet werden.
Eine größere Auswahl speziell im Infrastruktur und Baubereich wäre auch bitter notwendig, ist bisher die Zahl der gelisteten Unternehmen aus diesen Bereichen doch sehr überschaubar. Unter den wenigen zur Auswahl stehenden Werten ist unsere Wahl auf Mostobud (Ticker: MTBD, 170,30 Dollar) gefallen. Dahinter steckt ein 1993 gegründetes Unternehmen, das sich auf den Bau von Brücken spezialisiert hat und auf diesem Gebiet praktisch eine monopolartige Stellung in der Ukraine innehat. Alleine in Kiew steht demnächst der Bau von zwei Brücken an und auch im Rest des Landes ist der Bedarf groß. Die Weichen scheinen damit auf anhaltendes Wachstum gestellt zu sein. Schon im Vorjahr ist es dem Unternehmen gelungen, Umsatz und Gewinn deutlich auszubauen. Beim Umsatz ergab sich ein Anstieg von 110 Mio. auf 141,7 Mio. und beim Gewinn von 5,0 Mio. auf 10,0 Mio. Dollar. An der Börse wurde das bereits mit deutlich gestiegenen Kursen honoriert und dadurch hinterlässt die Aktie auf Basis der historischen Gewinne zunächst keinen sehr guten Bewertungseindruck. So ist das EV/Ebitda für 2006 aktuell auf rund elf zu beziffern und das KGV auf rund 40. Das Bild ändert sich aber dann deutlich, wenn man wie wir an florierende Geschäfte in den kommenden Jahren glaubt. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Gesellschaft ihre Verschuldung von zumeist kurzfristige auf langfristige Kredite umgestellt hat. Ein Manko stellt dagegen die geringe Liquidität dar, sowie die Transparenz, die noch zu wünschen übrig lässt. Wir nehmen den Titel trotzdem in unser Aktien-Musterdepot auf. (Internet-Adresse: www.mostobud.com.ua)
Herzlichst Ihr Jürgen Büttner
Chefredakteur Ostbörsen-Report, www.ostboersen-report.de
Der Ostbörsen-Report ist eine Online-Publikation der BörseGo GmbH und kann unter obiger Web-Adresse durch Eintragung Ihrer E-Mail-Adresse abonniert werden.
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