Kommentar
09:30 Uhr, 18.06.2007

Ukraine: Aktientipps Teil I

Altempfehlungen für Versorger und Röhrenproduzenten waren Volltreffer

Was Anlageideen angeht, werfen wir zunächst kurz einen Blick zurück, auf das, was wir in Ausgabe 20-06 geschrieben hatten. Dort hatten wir Versorgern, Banken und Röhrenproduzenten weiterhin gute Perspektiven bescheinigt. Die Banken konnten diese Hoffnungen mit im Schnitt etwas unter dem Marktdurchschnitt liegenden Kursentwicklungen zwar nicht ganz erfüllen. Dafür entpuppten sich die beiden anderen Sektoren als echte Volltreffer. So legten die Bid-Kurse des Röhrenproduzenten Khartsyzsk Tube Works um 121 Prozent zu und Kominmet sogar um 193 Prozent. Noch besser schlug sich der Versorger Kyivenergo mit plus 243 Prozent und Dniproenergo mit plus 206 Prozent.

Die Aktie von Mittal Steel Kryvvi Rih (Ticker: KSTL, 1,58 Dollar), die wir damals zum Kurs von 0,86 Dollar in unserer Musterdepot aufgenommen haben, hat in der Zwischenzeit zwar auch zugelegt. Bei einer aktuellen Notiz von 1,43 Dollar und einem daraus resultierenden Anstieg von 66 Prozent hat der Titel mit der Performance des Gesamtmarktes aber nicht ganz mithalten können.

Was die weiteren Kursaussichten der Banken und der Versorger angeht, scheiden sich mittlerweile die Geister. Es gibt nicht wenige Marktteilnehmer, die hier inzwischen gewisse Übertreibungen wittern. In der Tat weisen beispielsweise die Versorger unter herkömmlichen Kriterien wie das KGV optisch hohe Kennziffern auf. Doch wenn man die Bewertung gemessen an den installierten Kapazitäten heranzieht, ergibt sich immer noch ein etwas anderes Bild. So wurde in Russland gerade an Anteil am Versorger OGK-5 zu einem Preis von 664 Dollar je Kilowattstunde versteigert. Den ukrainischen Branchenvertretern wird aber auch nach der Rally hier im Schnitt nur ein Wert von 203 Dollar je Kilowattstunden zugestanden. Die große Preisfrage ist nun, ob die Unternehmen mittel- und langfristig in der Lage sein werden, alles ihre Kapazitäten effektiv auszulasten. Sollte dies der Fall sein, woran längst nicht alle Analysten glauben, dann bestünde natürlich noch immer Kurspotenzial. Zumal etliche russische Investoren genau darauf wetten und so mit ihren Käufen die Kurse der ukrainischen Versorgeraktien mit nach oben treiben. Unser Rat lautet vor diesem Hintergrund, bestehende Positionen in diesem Sektor zu halten und mit fiktiven Stopp-Loss-Kursen abzusichern.

Herzlichst Ihr Jürgen Büttner

Chefredakteur Ostbörsen-Report, www.ostboersen-report.de

Der Ostbörsen-Report ist eine Online-Publikation der BörseGo GmbH und kann unter obiger Web-Adresse durch Eintragung Ihrer E-Mail-Adresse abonniert werden.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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