Überblick: Warum Verisign verprügelt wird

Sehr unzufrieden zeigten sich zuletzt die Aktionäre des Internet- und Softwareexperten Verisign, dessen Aktien nach enttäuschenden Quartalszahlen deutlich abgestraft worden sind.

Insbesondere in einem der Kernbereiche gab es einen dramatischen Einbruch: Im Segment der Internet Domain Namen. In diesem wurde der Internet Security Provider vor zwei Jahren Marktführer, als man das Unternehmen Network Solutions übernommen hatte. Bald darauf wurde das Segment zur Cash Cow für VeriSign, im letzten Jahr noch trug das Segment 40% zum Gesamtumsatz bei. Den Höhepunkt hatte man freilich in Zeiten des Internetbooms überschritten, als viele sich nicht gebrauchte Adressen registrieren ließen, um sie später gewinnbringend weiterzuveräußern.

Mit dem Platzen der Internetblase brach aber auch dieses vormals lukrative Geschäft zusammen. Hatte Verisign im Q1-2001 noch 15,5 Mio Internetdomainnamen unter Verwaltung, waren es im Q4 nur noch 13,6 Mio, zuletzt gar nur 12 Mio. Der Rückfall belastet Umsatz und Gewinn für das Quartal und das Gesamtjahr.

Investoren reagierten und ließen VRSN-Aktien zuletzt um fast 50% einbrechen. Auch Analysten zeigten sich schockiert: "Ich glaube nicht, dass irgend jemand mit einem derart starken Geschäftsrückgang gerechnet hat", erklärte Chris Kwak von Bear Stearns. Marktforscher weisen zudem darauf hin, dass Verisigns Marktanteil zuletzt rückläufig war: Von 40,1% im Februar musste man auf 39,1% im März abgeben.

Das Unternehmen gab vor, auf den Einbruch vorbereitet zu sein. Durch Expansion und strategische Allianzen wolle man die negativen Effekte ausgleichen, so der Ceo. Anleger geben sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden. Die VRSN Aktien verlieren aktuell weitere 12% auf 8,7$.