Nachricht
09:00 Uhr, 04.07.2025

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Auftragseingang sinkt im Mai deutlich

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Mai schwächer als erwartet entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, gingen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent zurück und lagen kalenderbereinigt um 5,3 (April: 5,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen monatlichen Rückgang um nur 0,2 Prozent prognostiziert. Der für April vorläufig gemeldete monatliche Anstieg von 0,6 Prozent wurde auf 1,6 Prozent revidiert.

Deutsche Auftragszahlen enttäuschen

Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen findet die Zahlen zum deutschen Auftragseingang im Mai enttäuschend. "Mit den schwachen Mai-Zahlen zu den Aufträgen steht hinter der sich nach den recht guten April-Zahlen andeutenden Aufwärtstendenz erst einmal wieder ein dickes Fragezeichen", schreibt er in einem Kommentar. Ein spürbares Plus im Juni, das angesichts der sich im Ifo-Geschäftsklima zeigenden etwas besseren Stimmung bei den Unternehmen gut möglich sei, würde das Bild aber wieder ändern.

Deutscher Dienstleistungsumsatz stagniert im April

Der deutsche Dienstleistungssektor ist ohne Dynamik ins zweite Quartal gestartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stagnierte der reale Umsatz im Dienstleistungsbereich (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) auf dem Niveau des Vormonats und lag um 0,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im März hatte er um 0,6 Prozent angezogen.

Deutscher Industrieumsatz sinkt im Mai deutlich

Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Mai deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerte er sich gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent. Der für April vorläufig gemeldete monatliche Rückgang von 1,5 Prozent wurde auf 1,4 Prozent revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz im Mai kalenderbereinigt um 1,7 Prozent niedriger.

Fed/Bostic: Brauchen mehr Klarheit

Von Zöllen verursachte Preisanpassungen könnten laut dem Präsidenten der Atlanta-Fed, Raphael Bostic, in einem langwierigen Prozess statt als einmaliges Ereignis erfolgen. Im Ergebnis könnte die Inflation für längere Zeit anhalten, weshalb die US-Notenbank Geduld bei Zinssenkungen haben sollte, sagte Bostic bei einer Rede in Frankfurt. "Wenn dieses von mir beschriebene Szenario so eintritt, besteht das Risiko, dass sich die hohe Inflation in die Psychologie der Verbraucher eingräbt und zu nicht verankerten Inflationserwartungen führt", sagte Bostic laut Redemanuskript.

US-Jobreport deutet auf frühere Fed-Zinssenkung

Ein stärker als erwarteter US-Arbeitsmarktbericht für Juni veranlasst die Ökonomen von Goldman Sachs dazu, ihre Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung durch die Fed vorzuziehen und den Endzinssatz zu senken, was auf eine niedrigere Bandbreite für die US-Renditen über die gesamte Kurve hinweg hindeutet. Die Ökonomen erwarten nun, dass die 10-jährigen US-Renditen bis Ende 2025 bei 4,20 Prozent liegen werden, verglichen mit ihrer vorherigen Prognose von 4,50 Prozent, wobei eine etwas steilere Kurve das wahrscheinliche Ergebnis ist.

Trumps Steuergesetz von US-Repräsentantenhaus verabschiedet

Das US-Repräsentantenhaus hat das von Präsident Donald Trump geforderte Steuer- und Ausgabengesetz verabschiedet. Damit kann Trump das Gesetz am 4. Juli unterzeichnen. Das Repräsentantenhaus stimmte mit 218 zu 214 Stimmen dafür, das Gesetz nach tagelangem Zögern von konservativen Abgeordneten zu verabschieden, die sich über die Schuldenauswirkungen des Gesetzes besorgt geäußert hatten, und von gemäßigten Republikanern, welche die Kürzungen von Billionen Dollar bei Medicaid und SNAP-Leistungen ablehnten. Diese gaben nun ohne Änderungen am Gesetz unter dem intensiven Druck von Trump nach. Das Gesetz geht nun ins Oval Office, wo erwartet wird, dass Trump es schnell in Kraft setzen wird.

Trump bereitet nach Vietnam-Deal Zollbriefe vor

Das Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam sende ein starkes Signal, dass die Zölle für andere Länder nicht in der Nähe der universellen 10-Prozent-Marke liegen würden - sie würden höher ausfallen, meinte Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank. Trump habe zuvor gegenüber Reportern gesagt, dass die USA damit beginnen würden, Briefe an Länder zu schicken, in denen die Zollsätze detailliert aufgeführt seien, die zwischen 60 oder 70 Prozent oder 10 und 20 Prozent liegen könnten. "Wir werden wahrscheinlich morgen zehn oder zwölf [Briefe] verschicken, und in den nächsten Tagen weitere."

Chinas Handelsministerium: China und USA beschleunigen Handelsfrieden

Peking und Washington beschleunigen die Umsetzung des in London vereinbarten Handelsabkommens, teilte das chinesische Handelsministerium am Freitag mit. US-Regierungsvertreter hätten China darüber informiert, dass sie eine Reihe von restriktiven Maßnahmen gegen chinesische Waren aufheben würden, sagte ein Sprecher des Ministeriums.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Industrieproduktion Mai -0,5% gg Vm

Frankreich/Industrieproduktion Mai PROGNOSE: +0,3% gg Vm

Japan/Ausgaben privater Haushalte Mai +4,7% (PROGNOSE: +1,2%) gg Vorjahr

Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Mai +6,1% gg Vorjahr

Japan/Konsumneigung Mai 87,6%

Japan/Konsumneigung Mai +2,9 Pkt gg Vorjahr

Philippinen Verbraucherpreise Juni +1,4% gg Vorjahr (PROG +1,5%)

Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Juni +2,2% gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.

Das könnte Dich auch interessieren