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09:00 Uhr, 13.06.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Fed hält an Zinsniveau fest - Nur eine Zinssenkung avisiert

Die US-Währungshüter stellen für dieses Jahr nur eine Zinssenkung in Aussicht, was darauf hindeutet, dass die meisten von ihnen es nicht eilig haben, die Zinsen zu senken. Im März hatten sie noch drei Senkungen avisiert. Die Zentralbank hielt ihren Leitzins in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent und damit auf einem 23-Jahreshoch. Ökonomen und Börsianer hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Der Beschluss fiel einstimmig. Die Notenbanker bezeichneten die jüngsten Fortschritte in Richtung auf das Inflationsziel als "bescheiden", was eine leicht bessere Bewertung gegenüber der vorherigen Sitzung darstellt.

Rabobank: US-Notenbank senkt 2024 zwei Mal die Zinsen

Die Analysten der Rabobank rechnen damit, dass die US-Notenbank ihre Zinsen in diesem Jahr zwei Mal senken wird - trotz der eigenen Prognose von nur einer Senkung. "Wir nehmen weiterhin an, dass die Fed im September und Dezember senken wird - nicht so sehr wegen Fortschritten bei der Inflation, sondern wegen der sich eintrübenden Konjunktur", schreiben sie in einem Kommentar. Nach zwei weiteren Senkungen im März und Juni 2025 werde aber Schluss sein, weil Donald Trumps einheitlicher Einfuhrzoll dann die Inflation treiben dürfte.

EFG: Ermutigende US-Daten reichen nicht für Fed-Zinssenkung

Die jüngste US-Preisdaten seien ermutigend gewesen, müssten aber in den kommenden Monaten durch weitere Daten bestätigt werden, bevor die US-Notenbank die Zinsen senken könne, erklärt Daniel Murray, stellvertretender CIO und Global Head of Research bei EFG Asset Management, in einer Mitteilung. "Die Fed muss sehen, dass sich die Daten für mehrere Monate in die richtige Richtung bewegen, bevor sie zu dem Schluss kommt, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt", sagt er.

LBBW: Fed hält an Perspektive für Leitzinswende fest

Die US-Notenbanker hielten noch immer mehrheitlich an der Perspektive einer Leitzinswende im laufenden Jahr fest, erklärt Elmar Völker, Senior Fixed Income Analyst bei LBBW-Research. Der mit Spannung erwartete "Dot Plot" avisiere allerdings weniger Potenzial für eine geldpolitische Lockerung als noch im März - ein Signal, dass der Weg bis zu einer ersten Zinssenkung länger ist als zuvor vermutet.

Commerzbank: Fed bleibt vorsichtig

Die Ökonomen der Commerzbank sehen sich in ihrer seit längerer Zeit vertretenen Ansicht bestärkt, dass sich die Fed sehr vorsichtig an den ersten Zinsschritt herantastet. "Die Fed will offenbar vermeiden, dass sie zu früh senkt und sie dann erneut den Kurs wechseln müsste", schreibt die beiden Volkswirte Bernd Weidensteiner und Christoph Balz in einem Kommentar. "Daher erscheint uns die Prognose einer ersten Zinssenkung erst im Dezember weiterhin plausibel."

HQ Trust: Fed handelt folgerichtig

"Vor dem Hintergrund einer aktuell stabilen US-Konjunktur und einer etwas über den Erwartungen der Notenbank vom März liegenden Inflation ist es absolut folgerichtig, dass der Offenmarktausschuss der Fed die Zinsen unverändert gelassen hat", schreibt Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, in einem Kommentar. "Eine Zinssenkung im Juli ist nicht zu erwarten." Ein erster Zinssenkungsschritt im September sei trotz der derzeitigen Prognoseunsicherheit aber durchaus wahrscheinlich, auch wenn der Ausschuss im Median der Meinungen nur noch einen Zinsschritt bis Jahresende erwarte.

Analyst: Bank of Japan bleibt wohl untätig

Daniel Hurley, Portfoliospezialist für Schwellenländer- und Japan-Aktien bei T. Rowe Price, hält es für unwahrscheinlich, dass die Bank of Japan (BoJ) am Freitag größere Änderungen in der Geldpolitik vornehmen wird. Er hält eine Verringerung der JGB-Käufe für wahrscheinlich, und obwohl eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Juli möglich ist, erwartet er, dass die BoJ akkommodierend und dovish bleiben wird.

Bund und Länder einigen sich zur Sanierung des Schienennetzes

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat sich auf einen Kompromiss zur Sanierung des Schienennetzes verständigt. Die Einigung zum Bundesschienenwegeausbaugesetz betrifft den Umfang von Sanierungsmaßnahmen am Schienennetz und die Kostenverteilung zwischen Bund und Ländern, wie der Vermittlungsausschuss mitteilte. Vorgesehen sei eine Leistungssteigerung im gesamten Schienennetz des Bundes: Das Konzept der Sanierung von besonders stark frequentieren Trassen dürfe nicht zu Lasten anderer Ausbau- und Neubauvorhaben, Digitalisierungsprojekten und der Sanierung anderer Strecken gehen.

+++ Konjunkturdaten +++

DE/Großhandelspreise Mai +0,1% gg Vormonat

DE/Großhandelspreise Mai -0,7% gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

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