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09:00 Uhr, 16.02.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Großhandelspreise steigen im Januar um 0,1 Prozent

Die Großhandelspreise in Deutschland sind im Januar erstmals seit drei Monaten wieder gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Binnen Jahresfrist lagen sie aber um 2,7 Prozent niedriger. Wie schon in den Vormonaten waren hauptsächlich Mineralölerzeugnisse für den Rückgang der Großhandelspreise im Vorjahresvergleich verantwortlich.

Zahl der Insolvenzen steigt im Januar um 26,2 Prozent

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar um 26,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Dezember hatte sie um 12,3 Prozent zugenommen. "Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten, wobei die Insolvenzzahlen für diesen Zeitraum insgesamt noch leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Zeitraums Juni 2019 bis Januar 2020 lagen", erklärte das Statistische Bundesamt (Destatis).

Zahl der Erwerbstätigen steigt im vierten Quartal

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im vierten Quartal 2023 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren im vierten Quartal rund 46,2 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig. Die Erwerbstätigenzahl stieg damit im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 28.000 Personen (plus 0,1 Prozent). Im dritten Quartal war die Erwerbstätigkeit saisonbereinigt noch leicht um 7.000 Personen (0,0 Prozent) gesunken.

Nagel: Staatsschulden im Euroraum senken

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel starkes Interesse an einer Senkung der Staatsverschuldung im Euroraum. Nagel sagte bei der Münchener Sicherheitskonferenz laut veröffentlichtem Redetext: "Im Dezember gab es eine Einigung für eine Reform der europäischen Haushaltsregeln. Jetzt kommt es darauf an, die neuen Regeln so anzuwenden, dass die hohen Schuldenquoten tatsächlich sinken." Hierzu könnten die von der Bundesregierung eingebrachten Sicherheitslinien beitragen.

Wirtschaftsinstitute fordern von Bundesregierung Schritte gegen Konjunkturschwäche

Angesichts der lahmenden Konjunktur in Deutschland haben führende Wirtschaftsexperten die Bundesregierung zu entschiedenen Maßnahmen aufgerufen. Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sagte der Rheinischen Post, Bund und Länder müssten die deutsche Wirtschaft durch das geplante Wachstumschancengesetz deutlich stärker entlasten als bislang absehbar. Die Politik "sollte den Blick auf die Investitionen richten, sowohl kurzfristig als auch auf mittlere Sicht", sagte Hüther.

Regierungssprecher: Selenskyj unterzeichnet in Berlin mit Scholz Sicherheitsvereinbarung

Die Bundesregierung hat bestätigt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei ihrem Treffen am Freitag in Berlin eine Sicherheitsvereinbarung unterzeichnen. Im Rahmen der Gespräche am Freitagvormittag im Bundeskanzleramt werde "eine bilaterale Vereinbarung über Sicherheitszusagen und langfristige Unterstützung unterzeichnet", teilte ein Regierungssprecher am späten Donnerstagabend in Berlin mit.

Ukrainischer General: "Erbitterte" Kämpfe in Awdijiwka

Ukrainische und russische Truppen liefern sich nach Angaben eines hochrangigen ukrainischen Generals heftige Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Awdijiwka. "In der Stadt finden erbitterte Kämpfe statt", erklärte der General Oleksandr Tarnawskij in Onlinemedien. "Unsere Truppen nutzen alle verfügbaren Kräfte und Mittel, um den Feind zurückzudrängen." Die ukrainischen Streitkräfte bereiteten neue Stellungen um die umkämpfte Stadt vor, erklärte Tarnawskij weiter. Alle möglichen Szenarien würden berücksichtigt. Der General bezeichnete die Lage in Awdijiwka als "schwierig, aber kontrolliert". Kommandeure seien beauftragt worden, die "Situation zu stabilisieren".

Netanjahu warnt vor einseitiger Anerkennung eines Palästinenserstaates

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat vor jeglicher nicht mit seinem Land abgestimmten Anerkennung eines Palästinenserstaates gewarnt. "Israel wird sich weiter gegen eine einseitige Anerkennung eines Palästinenserstaates stellen", schrieb Netanjahu im Onlinedienst X (früher Twitter). "Eine solche Anerkennung in der Folge des Massakers vom 7. Oktober wäre eine enorme Belohnung eines beispiellosen Terrorismus und würde jedes Friedensabkommen in der Zukunft verhindern." Netanjahu reagierte damit auf einen Friedensplan für den Nahen Osten, über den die Zeitung Washington Post berichtet hatte.

US-Präsident warnt Israel erneut vor Militäroffensive in Rafah

US-Präsident Joe Biden hat Israel erneut vor einer Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen gewarnt. Wie das Weiße Haus in Washington erklärte, bekräftigte Biden seine Sichtweise, "dass ein Militäreinsatz nicht ohne einen glaubwürdigen und ausführbaren Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und der Unterstützung der Zivilisten in Rafah" ausgeführt werden dürfe. Trotz aller internationalen Warnungen vor einem israelischen Angriff auf Rafah hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen "gewaltigen" Einsatz der israelischen Armee in der Stadt angekündigt - nach der Evakuierung der Zivilbevölkerung.

Explosion nahe Schiff - Huthi bekennen sich zu Angriff

Vor der Küste des Jemen im Roten Meer hat es erneut eine Explosion in der Nähe eines Schiffs gegeben. Die britische Behörde für Seehandel (UKMTO) meldete "eine Explosion in nächster Nähe des Schiffs" östlich der Stadt Aden und fügte hinzu, die Besatzung sei in Sicherheit. Unterdessen rief der Botschafter der international anerkannten jemenitischen Regierung in Frankreich die Weltgemeinschaft zu einem entschlosseneren Vorgehen gehen die Huthi auf. Das angegriffene Schiff sei bereits auf seinem Weg in den nächsten Hafen, hieß es weiter seitens der UKMTO.

Nach Druck von Republikanern: US-Investmentfirmen verlassen Klimaschutzinitiative

Zwei große US-Investmentfirmen, die zusammen fast 7 Billionen Dollar verwalten, sind aus einer Klimaschutz-Initiative für treibhausgasarme Investitionen ausgeschieden. Die Firma JP Morgan Asset Management, die 3,1 Billionen Dollar (2,9 Billionen Euro) verwaltet, teilte am Donnerstag mit, dass sie ihre Mitgliedschaft in der Initiative Climate Action 100+ nicht verlängere. Mitarbeiter der Bank JP Morgan würden nun die klimafreundliche Ausrichtung der Investitionen beaufsichtigen.

Anklage: Ex-FBI-Informant soll Korruptionsvorwürfe gegen Hunter Biden erfunden haben

Bei den Vorwürfen der US-Republikaner gegen den Präsidentensohn Hunter Biden, er habe die Machtposition seines Vaters für zwielichtige Geschäfte mit einem ukrainischen Unternehmen ausgenutzt, gibt es eine neue Wendung. Wie die US-Justiz mitteilte, wurde ein früherer Informant der US-Bundespolizei FBI festgenommen und angeklagt, weil er die Korruptionsvorwürfe gegen Hunter Biden erfunden haben soll.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Einzelhandelsumsatz Jan +3,4% gg Vm; +0,7% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz Jan PROG: +1,7% gg Vm; -1,4% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Jan +3,2% gg Vm; +0,7% gg Vj

Schweden Jan Arbeitslosenzahl 479.000

Schweden Jan Arbeitslosenquote 8,5%

Schweden Jan Arbeitslosenquote PROGNOSE: 8,0%

DJG/DJN/AFP/apo

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