ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Orders steigen im Dezember dank Großaufträgen stark
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Dezember entgegen den Erwartungen nicht gesunken, sondern stark gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lag das aber ausschließlich an Großaufträgen. Insgesamt stiegen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 8,9 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 2,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im November um 4,7 Prozent darunter gelegen hatten. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent prognostiziert.
VP Bank: Airbus stützt deutsche Auftragseingänge
Der unerwartete und deutliche Anstieg der deutschen Auftragseingänge im Dezember ist nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, maßgeblich von hohen Flugzeugbestellungen ausgelöst worden. "Airbus profitiert von der Misere bei Boeing. Im Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus waren die Auftragseingänge im Dezember mehr als doppelt so hoch (plus 110,9 Prozent) wie im Vormonat", schreibt Gitzel in einem Kommentar. Abseits dieses Bereichs gingen die Geschäfte in der deutschen Industrie weiterhin äußerst mau.
Commerzbank: Deutsche Auftragseingang sinkt im Trend weiter
Der auf Großaufträgen basierende unerwartete Anstieg der deutschen Auftragseingänge im Dezember kann nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bestellungen ohne Großaufträge im Trend weiter sinken. "Wenn man von den Monaten rund um den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 absieht, waren die Auftragseingänge ohne Großaufträge so niedrig wie zuletzt Mitte 2010", schreibt er in einem Kommentar. Sehr schwach seien unter anderem die Aufträge der Autoindustrie gewesen, die gegenüber dem Vormonat um fast 15 Prozent zurückgegangen seien.
ING: Deutsche Orders kein Grund zur Begeisterung
Der unerwartete und starke Anstieg der deutschen Auftragseingänge im Dezember ist nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski kein Grund zur Begeisterung. "Der Anstieg ist auch auf eine Reihe von Großaufträgen für Züge und Flugzeuge zurückzuführen, die möglicherweise aus der Militärindustrie stammen", schreibt er in einem Kommentar. Die wichtigen Bereiche Automobil und Chemie hätten einen weiteren Monat mit rückläufigen Aufträgen verzeichnet.
Deutscher Industrieumsatz sinkt im Dezember leicht
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Dezember leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ging der Umsatz gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent zurück. Der für November gemeldete monatliche Rückgang um 0,7 Prozent wurde bestätigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz im Dezember kalenderbereinigt um 3,1 Prozent niedriger.
Deutscher Dienstleistungsumsatz sinkt im November etwas
Der Umsatz im deutschen Dienstleistungssektor ist im November etwas gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, gingen die Umsätze (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) gegenüber dem Vormonat preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent zurück und lagen um 0,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
BoJ: Erwägen Beendigung von Aktienkauf, wenn Inflationsziel in Sicht
Die japanische Notenbank wird nach den Worten von Gouverneur Kazuo Ueda eine Beendigung ihres Aktienkaufprogramms in Erwägung ziehen, wenn das Ziel einer nachhaltigen Inflation von 2 Prozent in Sicht ist. "Wir werden darüber nachdenken, ob wir [das Aktienkaufprogramm] und andere Maßnahmen fortsetzen sollten, wenn die Zeit gekommen ist, unsere derzeitige groß angelegte geldpolitische Lockerung zu überprüfen - das heißt, wenn das nachhaltige und stabile Erreichen unseres Preisziels in Sicht ist", sagte Ueda in einer Sitzung des Parlamentsausschusses.
RBA nimmt neutrale Haltung zu Leitzinsen ein
Die Reserve Bank of Australia (RBA) nimmt angesichts der sich rasch abkühlenden Inflation eine neutrale Haltung zu den Zinssätzen ein, was darauf hindeutet, dass die seit Mai 2022 andauernde Rekordzahl von Zinserhöhungen bald zu Ende gehen könnte. Zum Abschluss ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr beließ die RBA den offiziellen Leitzins bei 4,35 Prozent. Die Zentralbank kündigte zwar an, dass die Zinsen weiter steigen könnten, gab aber gleichzeitig bekannt, dass sie ihre Inflations- und Wachstumsprognosen nach unten korrigiert hat.
Scholz: Für Unternehmen auf Wachstumschancengesetz konzentrieren
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in der Diskussion um Steuererleichterungen für Unternehmen eine Konzentration auf das vom Bundestag bereits beschlossene Wachstumschancengesetz angemahnt und auf eine Zustimmung der Länder dazu gepocht. "Was die Frage von Steuermodernisierung und auch Erleichterung betrifft, hat die Bundesregierung ein sehr gutes Projekt - das ist das Wachstumschancengesetz, das der Bundestag beschlossen hat und jetzt im Bundesrat zur Beratung ansteht", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem neuen französischen Ministerpräsidenten Gabriel Attal in Berlin.
Scholz: Hoffe sehr auf US-Entscheidung zu Ukraine-Hilfen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich im Vorfeld eines Ende der Woche in Washington geplanten Treffens mit US-Präsident Joe Biden optimistisch gezeigt, dass auch der US-Kongress bald weitere Ukraine-Hilfen beschließen wird. "Ich hoffe sehr, dass die USA und der amerikanische Kongress jetzt bald eine Entscheidung treffen, die notwendige Unterstützung finanziell möglich zu machen", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Premierminister Gabriel Attal in Berlin auf eine entsprechende Frage.
Attal bekräftigt französisches Nein zu Mercosur-Abkommen
Frankreichs neuer Premierminister Gabriel Attal hat bei einem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin die ablehnende Haltung des Landes gegenüber einem Freihandelsabkommen mit der südamerikanischen Freihandelszone Mercosur bekräftigt, wie es derzeit ausgehandelt ist. "Es gibt Abkommen, bei denen die Bedingungen erfüllt sind, und Abkommen, bei denen die Bedingungen noch nicht gegeben sind für Frankreich", sagte Attal bei einer Pressekonferenz mit Scholz und betonte, "dass eben die entsprechenden Bedingungen für das Mercosur-Abkommen bei uns noch nicht vorliegen".
Netanjahu will bei Abkommen nicht auf derzeitige Bedingungen der Hamas eingehen
Im Ringen um ein neues Abkommen für eine Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen will Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nicht auf die derzeit von der radikalislamischen Hamas gestellten Forderungen eingehen. "Die Hamas hat Forderungen, die wir nicht akzeptieren werden", sagte Netanjahu am Montag vor Abgeordneten seiner Likud-Partei. Die Bedingungen müssten denen des Abkommens vom vergangenen November ähneln, fügte er hinzu. Nach gut vier Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas wächst international der Druck auf beide Seiten, ein neues Abkommen zu besiegeln, das von hochrangigen Vertretern der USA, Israels, Ägyptens und Katars Ende Januar in Paris aushandelt worden war.
US-Militär beschießt zwei Drohnenschiffe der Huthi-Rebellen
Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben zwei ferngesteuerte und mit Sprengstoff beladene Boote der Huthi-Rebellen im Jemen beschossen. Die beiden "explosiven unbemannten Wasserfahrzeuge" hätten eine "akute Bedrohung für Schiffe der US-Marine und für Handelsschiffe in der Region" dargestellt, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command. Der Angriff auf die beiden Drohnenschiffe sei deswegen "in Selbstverteidigung" erfolgt.
Russland und China attackieren USA in UN-Sicherheitsrat wegen Luftangriffen
Russland und China haben den USA im UN-Sicherheitsrat vorgeworfen, mit den Luftangriffen auf Ziele im Irak und in Syrien die Lage im Nahen Osten weiter anzuheizen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia sagte bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York, die US-Luftangriffe würden "bewusst" darauf abzielen, den Konflikt in der Region zu "schüren".
Jemen: Huthi-Gegner zum neuen Regierungschef ernannt
Die international anerkannte Regierung im Jemen hat überraschend Außenminister Ahmed Awad bin Mubarak zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Bin Mubarak löst den bisherigen Regierungschef Maeen Abdulmalik Saeed ab, der seinerseits zum Präsidentenberater ernannt wurde, wie die amtliche Nachrichtenagentur Saba mit Verweis auf den jemenitischen Präsidialrat berichtete. Ein Grund für den Schritt wurde nicht genannt.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Ausgaben privater Haushalte Dez -2,5% (PROGNOSE: -2,2%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Dez -4,3% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Dez 38,4%
Japan/Konsumneigung Dez +1,2 Pkt gg Vorjahr
Philippinen Verbraucherpreise Jan +2,8% gg Vorjahr (PROG +3,0%)
Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Jan +3,8% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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