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09:00 Uhr, 01.02.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Fed verschafft sich Spielraum für Zinssenkungen

Die US-Notenbank hat ihren Zinsausblick formell geändert und sich damit Spielraum für Zinssenkungen in den kommenden Monaten verschafft. In ihrem Statement erklärte die Fed, "dass sich die Risiken für die Erreichung der Beschäftigungs- und Inflationsziele in ein besseres Gleichgewicht bewegen". Dies ist eine neutralere Beschreibung als frühere Hinweise auf die Aussicht auf eine "zusätzliche Straffung der Geldpolitik", die die Notenbanker seit der letzten Anhebung der Zinssätze vor sechs Monaten beibehalten hatten. Wie erwartet beließ die Zentralbank ihren Leitzins in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Der Beschluss fiel einstimmig. Gleichzeitig wies die Fed darauf hin, dass die Änderung ihres Ausblicks nicht bedeuten soll, dass eine Zinssenkung unmittelbar bevorsteht.

Commerzbank: Fed senkt Zinsen erst im Mai

Es sei schon länger klar gewesen, dass sich die Fed 2024 mit Zinssenkungen befassen werde, erklären die Commerzbank-Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz. Die im Dezember aktualisierten Projektionen der US-Notenbanker sehen bis Jahresende drei Zinsschritte nach unten vor. Eine Zinssenkung bereits bei der nächsten Sitzung im März sei jedoch unwahrscheinlich. "Wir halten unsere Prognose einer ersten Senkung um 25 Basispunkte im Mai - also auf der übernächsten Sitzung - weiterhin für plausibel", erklären die Experten. "Bis zum Jahresende erwarten wir fünf weitere Senkungen im gleichen Ausmaß."

Rabobank: Fed könnte Bank Term Funding Program verlängern

Die US-Notenbank könnte nach Aussage von Rabobank-Volkswirt Philip Marey ihr gerade für beendet erklärtes Bank Term Funding Program (BTFP) wieder auflegen. "Wir haben in unserem Ausblick auf die FOMC-Sitzung eine Neuauflage vorausgesagt, aber die könnte nun früher kommen, und zwar in Form einer Verlängerung des Programms über den eigentlich in Aussicht gestellten Termin für eine Beendigung am 11. März", schreibt Marey in einem Kommentar.

Industrieaktivität in China im Januar konstant

In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im Januar konstant gezeigt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) verharrte bei 50,8 Punkten. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im Januar auf 49,2 (Vormonat: 49) Punkte gestiegen. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.

Botschafter: Anschlag auf israelische Botschaft in Schweden vereitelt

In Stockholm ist nach Angaben des dortigen israelischen Botschafters ein Anschlag auf die Vertretung seines Landes vereitelt worden. Es habe einen versuchten Angriff gegen die israelische Botschaft und ihre Mitarbeiter gegeben, erklärte Botschafter Ziv Nevo Kulman am Mittwoch im Onlinedienst X, vormals Twitter. Die schwedische Polizei sprach von einem "gefährlichen Gegenstand", der auf dem Gelände der Botschaft gefunden worden sei.

Netanjahu: Palästinenserhilfswerk UNRWA von Hamas "infiltriert"

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das unter massiven Druck geratene UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA scharf kritisiert. "UNRWA ist komplett von der Hamas infiltriert", sagte Netanjahu bei einem Treffen mit UN-Botschaftern in Jerusalem. "Andere UN-Organisationen und andere Hilfsorganisationen müssen UNRWA ersetzen." Das UN-Palästinenserhilfswerk habe der Hamas "gedient", unter anderem in Schulen. "Ich sage das mit großem Bedauern, weil wir gehofft hatten, dass es eine objektive und konstruktive Organisation geben würde, die Hilfe leistet. Wir brauchen heute im Gazastreifen eine solche Organisation, aber UNRWA ist nicht diese Organisation."

Handelsschiff vor der Küste Jemens von Rakete getroffen

Eine von Jemen aus abgefeuerte Rakete hat ein Handelsschiff vor der jemenitischen Küste getroffen. Das Schiff sei südwestlich der Hafenstadt Aden angegriffen worden, erklärte die britische Sicherheitsfirma Ambrey am Mittwoch. Von Bord des Schiffes sei eine "Explosion" gemeldet worden, hieß es weiter. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden attackiert, denen sie Verbindungen zu Israel vorwerfen.

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Kfz-Absatz Jan -5,5% gg Vorjahr

Indonesien Kernverbraucherpreise Jan +1,68% gg Vorjahr (Dez: +1,80%)

DJG/DJN/AFP/apo

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