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09:00 Uhr, 13.12.2023

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Einigung im Haushaltsstreit - Regierungskreise

Die Ampelkoalition hat sich auf eine Einigung im Haushaltsstreit verständigt. Wie es am Mittwoch aus Regierungskreisen weiter hieß, ist für 12.00 Uhr ein Pressestatement im Bundeskanzleramt geplant. Durch das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgericht musste im Etat 2024 eine zweistellige Milliardenlücke geschlossen werden.

Stimmung unter japanischen Großunternehmen erneut verbessert

Die Stimmung unter den großen japanischen Großunternehmen hat sich erneut verbessert und den höchsten Stand seit März 2022 erreicht. Wie aus der vierteljährlich veröffentlichten Tankan-Unternehmensumfrage der Bank of Japan hervorgeht, stieg der Hauptindex für die Stimmung unter den großen Produzenten in den drei Monaten bis Dezember auf plus 12 Punkte von plus 9 Punkten im September. Ökonomen hatten mit einem Wert von plus 10 Punkten gerechnet.

Britisches BIP schrumpft im Oktober stärker als erwartet

Die Wirtschaftsleistung Großbritanniens ist im Oktober deutlicher als erwartet gesunken, wobei sich die Entwicklung im Dreimonatsvergleich nicht veränderte. Wie die Statistikbehörde ONS mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag nur noch um 0,3 (September: 1,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen BIP-Rückgang um nur 0,1 Prozent prognostiziert. Im September war das BIP noch um 0,2 Prozent gestiegen. In den drei Monaten bis Oktober stagnierte das BIP gegenüber den vorangegangenen drei Monaten und lag wie schon in den drei Monaten bis September um 0,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Yellen: US-Wirtschaft steuert auf "weiche Landung" zu

Die USA dürften nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen die Inflation ohne eine tiefgreifende wirtschaftliche Verlangsamung zähmen. Sie sprach von einer "sanften Landung". "Eine sanfte Landung bedeutet, dass die US-Wirtschaft weiter wächst, der Arbeitsmarkt stark bleibt und die Inflation sinkt", sagte Yellen bei einer Veranstaltung des Wall Street Journal. "Ich glaube, dass ist der Weg, auf dem wir uns befinden."

IW: Deutsches BIP sinkt 2023 und 2024 um je 0,5 Prozent

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erwartet für dieses und das kommende Jahr eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft. Die wirtschaftliche Erholung werde sich wegen der schlechten Rahmenbedingungen und des Haushaltsstreits nicht im kommenden Jahr einstellen, so die IW-Ökonomen. In seiner neuen Prognose bekräftigte das Institut seine Schätzung, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 um 0,5 Prozent zurückgehen wird. Im kommenden Jahr dürfte das BIP um "fast" 0,5 Prozent schrumpfen, so die neue Prognose. Im schlimmsten Fall sei sogar ein Rückgang von 1 Prozent möglich.

Klimakonferenz in Dubai beschließt "Übergang" weg von fossilen Energien

Die Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) hat einen historischen Beschluss zum "Übergang" weg von fossilen Energien gefällt. COP-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber verkündete die Entscheidung am Mittwoch im Konferenzplenum, nachdem keines der fast 200 Länder Einwände erhoben hatte. Mit ihrer Forderung, eine weltweite "Abkehr" aus allen fossilen Energien zu beschließen, hatten sich Länder wie Deutschland gegen den vehementen Widerstand von Ölstaaten wie Saudi-Arabien nicht durchsetzen können.

Neue argentinische Regierung wertet Landeswährung um mehr als 50 Prozent ab

Die Regierung des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei wertet die Landeswährung Peso um mehr als 50 Prozent ab. Wirtschaftsminister Luis Caputo sagte am Dienstag in einer Fernsehansprache, der offizielle Wechselkurs werde 800 Peso pro US-Dollar betragen. Zuletzt hatte es für einen Dollar 391 Peso gegeben. Die Abwertung der Landeswährung werde dem produktiven Sektor "angemessene Anreize" geben, die Produktion hochzufahren, sagte der Wirtschaftsminister. Caputo kündigte auch eine Kürzung der Subventionen für Energie und Verkehr an.

Lokführergewerkschaft GDL stellt längere Streiks nach Weihnachtsferien in Aussicht

Die Lokführergewerkschaft GDL hat neue und längere Bahnstreiks nach den Weihnachtsferien in Aussicht gestellt. "Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der Augsburger Allgemeinen. Die Bahnreisenden müssten sich zwar vorerst nicht auf einen unbefristeten Streik einstellen, jedoch auf längeren Stillstand als bisher.

Polen: Donald Tusk von Parlament zum Ministerpräsidenten gewählt

Das polnische Parlament hat der pro-europäischen Regierung von Donald Tusk das Vertrauen ausgeprochen. Die Abgeordneten wählten Tusk am Dienstag mit 248 Ja-Stimmen gegenüber 201 Nein-Stimmen zum neuen Ministerpräsidenten des Landes. Es wird erwartet, dass er am Mittwoch im Amt vereidigt wird.

UN-Behörde: 18 Prozent der Infrastruktur im Gazastreifens seit Kriegsbeginn zerstört

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ist im Gazastreifen UN-Angaben zufolge knapp ein Fünftel der Infrastruktur zerstört worden. Auf einem am 26. November aufgenommenen hochaufgelösten Satellitenbild seien 37.379 beschädigte Gebäude identifiziert worden, erklärte das UN-Satellitenprogramm Unosat mit Sitz in Genf am Dienstag. Dies entspreche etwa 18 Prozent der Infrastruktur in dem Küstengebiet. Besonders betroffen sind demnach Gebiete im Norden des Gazastreifens, darunter die Stadt Gaza.

Biden und Netanjahu uneins in der Frage einer Zweistaatenlösung

US-Präsident Joe Biden hat der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bereitschaft zu einer Zweistaatenlösung abgesprochen. "Dies ist die konservativste Regierung in der Geschichte Israels", sagte Biden am Dienstag. Diese Regierung "will die Zweistaatenlösung nicht". Biden rief Netanjahu zugleich auf, seine Regierung zu "ändern".

Britisches Parlament stimmt für Gesetz zu Ruanda-Abschiebungen

Das britische Parlament hat am Dienstagabend einen umstrittenen Gesetzentwurf zur Abschiebung von Migranten ins ostafrikanische Ruanda gebilligt. Der Entwurf wurde mit 313 Ja-Stimmen gegenüber 269 Nein-Stimmen von den Abgeordneten verabschiedet. Er war innerhalb der konservativen Regierungspartei heftig umstritten; eine Ablehnung wäre als Niederlage für Premierminister Rishi Sunak aufgefasst worden.

GROßBRITANNIEN

Handelsbilanz Okt Defizit 17,0 Mrd GBP

Handelsbilanz Sep bestätigt mit Defizit 14,3 Mrd GBP

Industrieproduktion Okt -0,8% gg Vm; +0,4% gg Vj

Industrieproduktion Okt PROG: -0,2% gg Vm, -1,1% gg Vj

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

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