ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Auftragsbestand der deutschen Industrie im Februar gesunken
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Februar leicht gesunken. Verglichen mit dem Vormonat reduzierte er sich um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,8 Prozent niedriger. Die offenen Aufträge aus dem Inland stiegen im Februar gegenüber Januar um 0,6 Prozent, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland sank hingegen um 0,7 Prozent.
Starker Rückgang der Baugenehmigungen setzt sich fort
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im Februar deutlich gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, wurde der Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt. Das waren 18,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 Prozent. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Ifo-Institut: Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024
Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Investitionsvorhaben für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Das geht aus den aktuellen Konjunkturumfragen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor, wie das Institut mitteilte. Die Ifo-Investitionserwartungen fielen demnach auf minus 0,1 Punkte im März, nach plus 1,2 Punkten im November. "Die globale Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern bleibt schwach und wirtschaftspolitische Unsicherheiten bestehen weiter. Viele Unternehmen verschieben daher ihre Investitionsentscheidungen", sagte Ifo-Konjunkturexpertin Lara Zarges.
Umsatz im Gastgewerbe steigt im Februar
Der Umsatz im Gastgewerbe ist im Februar gegenüber Januar kalender-, saison- und preisbereinigt m 0,5 Prozent und nominal um 1,2 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verzeichnete das Gastgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang von real 1,1 Prozent und nominal ein Plus von 1,8 Prozent. Gegenüber dem Februar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Gastgewerbeumsatz real um 14,0 Prozent niedriger.
EZB/Lagarde: Konfiszieren russischer Assets will genau überlegt sein
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich vorsichtig zu der Idee geäußert, Russlands im Ausland liegende Vermögenswerte nicht nur einzufrieren, sondern auch zu konfiszieren. "Das Einfrieren der Assets ist eine sehr harsche Maßnahme, die nicht oft ergriffen wird", sagte Lagarde in einer Veranstaltung des Council on Foreign Relations und des Peterson Institute. Weitere Schritte hin zu einer Konfiskation und einer Verwendung der Mittel zu gehen, müsse genau überlegt werden, denn das könne bedeuten, dass man die internationale Ordnung breche, die man gegen Russland verteidige.
Lagarde: EZB beobachtet Wechselkurs genau
Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde keinen bestimmten Euro-Wechselkurs an, beobachtet seine Entwicklung aber. "Wir beobachten ihn natürlich sehr aufmerksam", sagte Lagarde in einer Veranstaltung des Council on Foreign Relations und des Petterson Institute. Lagarde verwies darauf, dass der Wechselkurs die Inflation beeinflusse und in die makroökonomischen Projektionen der EZB einfließe.
EZB/Schnabel: Konzept zentraler Inflationsprognosen überdenken
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte das Konzept, ihre Geldpolitik an einer zentralen Inflationsprognose auszurichten, nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel überdenken. In einer Konferenz des International Research Forum on Monetary Policy nannte Schnabel drei Nachteile dieser prognosebasierten Inflationssteuerung und schlug zwei operative Auswege vor.
US-Notenbank: Wachstum in fast allen Regionen
Die wirtschaftliche Aktivität in den USA hat sich einer Erhebung der US-Notenbank zufolge seit Ende Februar leicht ausgeweitet. Zehn von zwölf Distrikten hätten ein leichtes oder moderates Wachstum gemeldet, heißt es im Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve. Im vorherigen Bericht waren es noch acht gewesen. Die Beschäftigung sei insgesamt langsam gewachsen. In den meisten Fed-Regionen hätten das Angebot an Arbeitskräften und die Qualität der Bewerber zugenommen. Für wichtige Positionen sei das Angebot aber nach wie vor knapp.
Mester: Jüngste Inflation spricht für Abwarten bei Zinssenkung
Die US-Geldpolitikerin Loretta Mester hat Hoffnungen auf eine baldige Zinssetzung gedämpft. Die Präsidentin der Cleveland-Fed sagte, die ersten drei Monate 2024 seien ein Meilenstein im Kampf gegen die Inflation gewesen. Die US-Notenbank sollte bei Zinsänderungen aber geduldig bleiben, bis weitere Daten vorliegen. Sie äußerte sich optimistisch, dass die Inflation in diesem Jahr sinken wird. Die anhaltende Stärke des Wirtschaftswachstums und des Arbeitsmarktes in den USA nannte sie ermutigend.
BoJ-Ratsmitglied plädiert für Vorsicht bei Straffung
Die Bank of Japan (BoJ) sollte nach Ansicht von Ratsmitglied Asahi Noguchi mit weiteren geldpolitischen Änderungen vorsichtig vorgehen, da die inländische Inflation immer noch nicht sehr stark sei. "Das Tempo der Anpassungen unseres Leitzinses wird voraussichtlich unvergleichlich langsamer sein als die jüngsten Beispiele anderer großer Zentralbanken", sagte Noguchi in einer Rede. Es werde noch einige Zeit dauern, bis die zugrunde liegende Inflation das Ziel der Zentralbank von 2 Prozent erreiche und in der Nähe davon bleibe.
Scholz: Müssen mehr tun, um Ukraine zu unterstützen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zum Auftakt eines EU-Sondergipfels in Brüssel eine verstärkte Unterstützung für die Ukraine insbesondere bei der Luftverteidigung gefordert. "Der russische Angriffskrieg wird mit großer Brutalität unverändert vorgetragen und wir wissen, dass wir mehr tun müssen, als wir bisher machen, um die Ukraine zu unterstützen", sagte er. "Das gilt insbesondere für all die Möglichkeiten, die zur Luftverteidigung erforderlich sind." Deutschland, das ja schon zwei Patriot-Systeme geliefert habe, habe entschieden, noch ein weiteres zu liefern.
Scholz mahnt Israel zu Deeskalation
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel im Konflikt mit dem Iran erneut zu Deeskalation und dem Verzicht auf eine militärische Antwort aufgefordert. Es sei gut, dass Israel mit Freunden und Verbündeten zusammen und angesichts seiner sehr leistungsfähigen Luftverteidigungsstreitkräfte in der Lage gewesen sei, den furchtbaren Angriff des Iran weitgehend abzuwehren. "Für uns ist wichtig, dass dieser Moment jetzt auch genutzt wird für eine weitere Deeskalation, und dass Israel diesen Erfolg auch nutzt, um gewissermaßen seine eigene Position in der ganzen Region zu stärken und eben nicht mit einem eigenen massiven Angriff antwortet", sagte Scholz zum Auftakt eines EU-Sondergipfels in Brüssel.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz März Handelsbilanz Überschuss 2,845 Mrd CHF
Schweiz März Exporte 21,055 Mrd CHF
Schweiz März Importe 18,210 Mrd CHF
DJG/DJN/AFP/apo
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