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09:00 Uhr, 08.11.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Notenbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkt gesenkt. An den Märkten war fest mit diesem Beschluss gerechnet worden. Der Beschluss fiel einstimmig im Federal Open Market Committee (FOMC). Die Entscheidung, die in der Woche der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten getroffen wurde, folgte auf eine erste Senkung um 50 Basispunkte im September und bringt den Leitzins auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Der Wahlsieg von Trump hat das Potenzial, die Wirtschaftsaussichten neu zu gestalten, da die voraussichtliche Mehrheit der Republikaner im Kongress einen umfassenden Kurswechsel bei Steuern, Ausgaben, Einwanderung und Handel ermöglicht. Die veränderten Aussichten wiederum haben an der Wall Street die Frage aufgeworfen, ob die Fed ihre frühere Erwartung, dass die Zinssätze in den kommenden ein bis zwei Jahren stetig gesenkt werden könnten, ändern wird.

Fed bleibt vorsichtig mit Botschaften

Angesichts der politischen und fiskalischen Unsicherheiten habe sich die Fed bei ihrer Sitzung auf einem schmalen Grat bewegt, was ihre Botschaften angeht, sagt Kerry Craig von J.P. Morgan Asset Management. Sie habe nichts darüber verraten, wie sich die Geldpolitik weiterentwickeln wird, sagt der Stratege. Powell habe sich auch nicht dazu äußern wollen, ob eine Zinssenkung im Dezember immer noch angemessen ist oder wie sich die Ansicht des Federal Open Market Committee (FOMC) über die Aussichten für den Leitzins 2025 nach den Wahlen verändert haben könnte.

Fed verringert Schrittgröße bei Zinssenkungen

"Die Fed hatte im Umfeld der US-Wahlen offenbar - und wenig überraschend - großes Interesse daran, nicht für zusätzliche Unruhe zu sorgen", kommentieren die Commerzbank-Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz den Beschluss der US-Notenbank. "Nachdem sie den Zinssenkungsprozess mit einem großen Schritt begonnen hatte, fällt sie jetzt in das gewohnte 25-Basispunkte-Tempo. Schließlich zeigen größere Schritte gewöhnlich an, dass man den Kurs zu spät angepasst hat oder sogar Not am Mann ist und die Geldpolitik rasch geändert werden muss. Dafür besteht vor dem Hintergrund der Datenlage kein Anlass."

Fed will sanfte Landung zinspolitisch absichern

Die US-Zentralbank bleibe mit dem kleinen Zinssenkungsschritt bei der Strategie, eine sanfte Landung der US-Wirtschaft in den kommenden Quartalen zinspolitisch abzusichern, sagt Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust. Wenn es gelinge, die Phase der Hochinflation in den letzten Jahren ohne einen Wirtschaftsabschwung zu überwinden, wäre das ein "gewaltiger Erfolg". Einen Autopilot für weitere Zinssenkungen gebe es aber nicht. Sollte sich nach dem Wahlsieg der Republikaner eine weiterhin expansive und möglicherweise preistreibende Politik ankündigen, werde das Bremspedal der Notenbank nicht weiter gelockert werden.

Fed hat bei Zinssenkungen keine Eile

"Die Fed hat es nicht eilig, ihren restriktiv ausgerichteten Kurs schneller zu beenden", sagt Ökonom Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe. "Dafür gibt es gute Gründe, denn Wirtschaft und Arbeitsmarkt bereiten wenig Sorgen. Außerdem hat die Inflation fast den Zielwert der Fed erreicht." Die Leitzinszielspanne könne vorerst weiter schrittweise gesenkt und der Zeitplan zur Beendigung der Bilanzschrumpfung bald aus der Schublade gezogen werden. Erwiesen sich die ersten Maßnahmen der Trump-Regierung als inflationstreibend, werde die Fed vorsichtiger voranschreiten oder sogar in Warteposition gehen.

Japans Finanzminister warnt vor schwächerem Yen

Japans Finanzminister hat nach dem Wahlsieg von Donald Trump erneut am Devisenmarkt gewarnt. Der Wahlsieg hatte den Dollar gegenüber dem Yen stark ansteigen lassen. "Wir beobachten die Entwicklungen auf dem Devisenmarkt, einschließlich der spekulativen Bewegungen, mit äußerster Dringlichkeit", sagte Katsunobu Kato auf einer Pressekonferenz. Die jüngste Schwächung des Yen sehe "einseitig und rapide" aus, do der Minister. Er versprach eine angemessene Reaktion auf übermäßige Bewegungen.

Lindner kann sich Bündnis mit der Union vorstellen

Nach der möglicherweise vorgezogenen Bundestagswahl hält der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ein Bündnis mit der Union für möglich. In einem Interview mit Bild sagte Lindner, die FDP gehe eigenständig in die Wahl und er mache jetzt keine Koalitionsaussagen. Klar sei aber, "dass die Regierung Scholz zu Ende ist und dass unser Land einen neuen Aufbruch braucht. In Wahrheit stellt sich möglicherweise die Frage, ob es eine Zusammenarbeit von Friedrich Merz mit Robert Habeck oder mit Christian Lindner gibt." Er stehe mit dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz im Austausch. Aber es gebe keine Koalition in der Opposition.

Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im Oktober um 1,4 Prozent

Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Oktober kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Fahrleistung von Lkw ermöglicht frühzeitige Prognosen zur Entwicklung der Industrieproduktion.

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Ausgaben privater Haushalte Sep -1,1% (PROGNOSE: -2,1%) gg Vorjahr

Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Sep -3,9% gg Vorjahr

Japan/Konsumneigung Sep 76,6%

Japan/Konsumneigung Sep -1,6 Pkt gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

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