ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion steigt im September um 1,3 Prozent
Die Produktion im verarbeitenden Sektor Deutschlands ist im September gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich die Produktion gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und lag um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Zuwachs von 2,5 Prozent prognostiziert. Allerdings hatten diese Erwartungen wegen des bereits gemeldeten deutlichen Rückgangs der Umsätze im verarbeitenden Gewerbe einen Dämpfer erhalten. Der vorläufig für August gemeldete Produktionsrückgang von 4,3 Prozent wurde auf 3,7 Prozent revidiert.
Deutsches Produktionsplus nur durch Autosektor
Der Anstieg der deutschen Industrieproduktion im September ist nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht. "Die Produktion im produzierenden Gewerbe hat im September gegenüber dem Vormonat zwar um 1,3 Prozent zugelegt, konnte damit aber das deutliche Minus im Vormonat bei weitem nicht ausgleichen. Zudem geht das Plus alleine auf den Autosektor zurück, dessen Produktion im Vormonat durch die relativ späte Lage der Werksferien gedrückt worden war", schreibt er in einem Kommentar. Die Produktion in den anderen Sektoren sei im Durchschnitt sogar noch einmal etwas niedriger als im Vormonat gewesen.
Deutsche Firmen müssen auf Fiskalpaket hoffen
Die Lage der Industrie bleibt nach Aussage von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, trotz des Produktionsanstiegs im September schwierig. "Nach dem Ende der Werksferien ist der Turbo nicht gezündet worden, die Produktionsbänder laufen nur schleppend an, wirklicher Schub fürs laufende Quartal besteht trotz der Aufwärtsrevision des Vormonats nicht", schreibt er in einem Kommentar. Die Kapazitäten, besonders die personellen, blieben daher unter Druck. "Das schuldenfinanzierte Fiskalpaket dürfte für Impulse sorgen, bis zu denen Unternehmen durchhalten müssen", meint Krüger.
Deutscher Produktionsanstieg "Tropfen auf den heißen Stein"
Der Anstieg der deutschen Produktion im September ist nach Aussage von LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch nur ein "Tropfen auf den heißen Stein". "Ähnlich wie der Anstieg der Auftragseingänge wendet das kleine Plus im Oktober den negativen Trend nicht", schreibt er in einem Kommentar. Zu hoffen sei nun auf eine Belebung im kommenden Jahr, aber die Grundlage für diese Hoffnung sei zuletzt eher schmaler geworden. "Höchste Zeit für echte, wachstumsfördernde Reformen", meint der Ökonom.
USA reduzieren wegen Shutdown Flugverkehr an 40 Flughäfen um 10 Prozent
Der Stillstand bei den US-Regierungsbehörden hat nun auch Folgen für den Flugverkehr: Die Federal Aviation Administration (FAA) ordnet nach eigenen Angaben eine Reduzierung des Flugverkehrs an 40 großen Flughäfen um 10 Prozent an. Diese Einschränkung tritt am Freitag in Kraft. US-Verkehrsminister Sean Duffy sagte, dieser Schritt würde die Sicherheit im Flugverkehr gewährleisten, da sich Flugverspätungen und -ausfälle häuften. Der Shutdown, der am 1. Oktober begann, hat die Personalprobleme bei den Mitarbeitern des Bundesverkehrsministeriums verschärft und zu Tausenden von verspäteten oder annullierten Flügen sowie langen Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen geführt.
Brasiliens Zentralbank belässt Leitzins bei 15,00 Prozent
Brasiliens Zentralbank hat ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge auf einem der weltweit höchsten Niveaus belassen, da die Inflation weiterhin über dem Zielwert liegt. Der als Copom bekannte geldpolitische Ausschuss beließ seinen Selic-Satz bei 15,00 Prozent und deutete an, dass er für einige Zeit auf diesem Niveau bleiben könnte. "Die Sicherstellung der Konvergenz der Inflation zum Zielwert in einem Umfeld mit entankerten Erwartungen erfordert eine deutlich kontraktive Geldpolitik für einen sehr langen Zeitraum", erklärte der Copom in einem Statement nach der Sitzung.
DJG/DJN/apo
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