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09:00 Uhr, 10.04.2024

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

BoJ bei starkem Inflationsanstieg durch Yen-Schwäche zu Reaktion bereit

Die Bank of Japan (BoJ) würde nach den Worten von Gouverneur Kazuo Ueda eine geldpolitische Reaktion in Erwägung ziehen, falls die Schwäche des Yen zu einem starken Anstieg der Inflation führen sollte. "Wenn das Risiko besteht, dass ein positiver Zyklus von Löhnen und Preisen stärker als erwartet zunimmt und die zugrunde liegende Inflation über 2 Prozent steigt, müssen wir eine Änderung der Geldpolitik in Betracht ziehen", antwortete Ueda in einer Sitzung des Parlamentsausschusses auf die Frage, ob die japanische Notenbank gegen den Kursverfall des Yen vorgehen würde.

Neuseeländische Notenbank lässt Zinssatz unverändert

Die neuseeländische Notenbank hat ihren Leitzins wie weitgehend von Ökonomen erwartet stabil belassen. Bei ihrer Ratssitzung am Mittwoch beließ die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) den Zinssatz (OCR) bei 5,5 Prozent und signalisierte, dass die Geldpolitik angesichts der weiter hohen Inflation noch einige Zeit straff bleiben dürfte.

Italiens Regierung senkt Wachstumsprognosen - Agentur

Italiens Regierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2024 und 2025 gesenkt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, rechnet die Regierung von Giorgia Meloni für 2024 nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur noch 1,0 Prozent. Bisher waren 1,2 Prozent vorhergesagt worden. Für 2025 werden nun 1,2 (bisher: 1,4) Prozent Wachstum vorhergesagt. Trotz des niedrigeren Wachstums ließ die Regierung ihre Prognosen für das Haushaltsdefizit weitgehend unverändert. Die Prognose für 2024 blieb bei 4,3 (2023: 7,2), die für 2025 wurde von 3,6 auf 3,7 Prozent erhöht und die für 2026 von 2,9 auf 3,0 Prozent.

Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe gescheitert - Schlichtung kommt

Die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe haben auch nach drei Verhandlungsrunden keine Einigung gebracht. "Die Arbeitgeber waren nicht bereit, uns ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen", sagte Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) und Verhandlungsführer, laut Mitteilung. "Zweimal etwas über 3 Prozent mehr Einkommen auf 24 Monate gleichen die immens gestiegenen Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren und Monaten einfach nicht aus. Da muss noch deutlich etwas draufgelegt werden."

Fitch senkt Ratingausblick für China auf negativ

Die Ratingagentur Fitch könnte die Bonitätseinstufung für China senken. Fitch reduzierte den Ratingausblick für das Land laut Mitteilung auf negativ. Zur Begründung verwies Fitch Ratings auf die zunehmenden Risiken für Chinas öffentliche Finanzen. Die Wirtschaftsaussichten seien unsicher, zudem habe sich die Verschuldung in den vergangenen Jahren nach und nach erhöht. Dadurch habe sich der fiskalischen Puffer zunehmend verringert. Das Langfristrating (IDR) bekräftigte Fitch mit A+.

IfW: Staatliche Subventionen in China allgegenwärtig

Staatliche Subventionen sind einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge in China allgegenwärtig und gehen besonders in grüne Technologien. Mehr als 99 Prozent der börsennotierten Unternehmen erhielten demnach 2022 direkte staatliche Subventionen. Einer der größten Profiteure ist laut IfW der chinesische Hersteller von Elektroautos, BYD. Dies spiegele die stark expandierenden Technologie- und Produktionskapazitäten von BYD und die steigende Wettbewerbsfähigkeit wider. Das IfW rät der EU, im Zuge des jüngst eingeleiteten Antisubventionsverfahrens gegen Importe von Elektrofahrzeugen aus China mit der Regierung in Peking in Verhandlungen einzutreten, um sie zur Abschaffung von Subventionen zu bewegen, die für die EU besonders schädlich sind.

IWF warnt vor Cyber-Risiken für den Finanzsektor

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem halbjährlichen Bericht über Finanzrisiken erstmals die Cybersicherheit bewertet, da Cyberangriffe im Finanzsektor potenziellen Schaden anrichten können. Die finanziellen Auswirkungen von Cyberangriffen auf Banken und andere Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren zugenommen, und Hackerangriffe müssten nicht groß sein, um schwerwiegende Folgen zu haben, sagte Felix Suntheim, stellvertretender Abteilungsleiter in der Währungs- und Kapitalmarktabteilung des IWF. Eine wichtige Schlussfolgerung sei, dass die meisten dieser Cyberangriffe zwar sehr klein seien, aber gravierende Folgen nach sich zögen.

Pistorius will Leopard-Panzer für Litauen-Brigade bestellen - Zeitung

Verteidigungsminister Pistorius will laut einem Zeitungsbericht 35 weitere Kampfpanzer für die geplante Stationierung einer Bundeswehr-Brigade in Litauen bestellen. Pistorius habe den Haushaltsausschuss des Bundestags am Montag darüber unterrichtet, dass er Leopard-2-Kampfpanzer des modernsten Rüststandes A8 bei der Industrie in Auftrag geben wolle, berichtet die Zeitung Welt ohne Angabe von Quellen. Bislang seien lediglich 18 Stück bestellt worden, um entsprechende Abgaben an die Ukraine ausgleichen zu können. Die Lieferzeit für einen Leopard 2 betrage allerdings rund zwei Jahre. Die neue Brigade soll 2025 offiziell in Dienst gestellt werden und spätestens 2027 einsatzbereit sein.

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