ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sinken im August
Die Einschätzung von Investoren zu den Wachstumsaussichten Deutschlands hat sich August deutlicher als erwartet eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage ebenfalls nachgab. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf 19,2 (Juli: 41,8) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 29,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage sank auf minus 77,3 (minus 68,9) Punkte. Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 75,0 Punkte erwartet.
IEA rechnet mit etwas geringerem Ölnachfragewachstum
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat ihre Prognose für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage 2024 und 2025 leicht gesenkt. Wie die IEA in ihrem Monatsbericht mitteilte, rechnet sie für 2024 mit einem Anstieg der täglichen Ölnachfrage um 970.000 (bisher: 974.000) Barrel und für 2025 mit 953.000 (979.000) Barrel. Insgesamt werde die tägliche Nachfrage bei 103,1 und 104,0 Millionen Barrel liegen.
WSI: Tariflöhne steigen 2024 nominal um 5,6 Prozent
Unter Berücksichtigung der im 1. Halbjahr 2024 getätigten Neuabschlüsse und der in den Vorjahren für 2024 bereits vereinbarten Tariferhöhungen steigen die Tariflöhne in diesem Jahr nominal um durchschnittlich 5,6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in seiner Halbjahresbilanz. Angesichts eines deutlichen Rückgangs der Inflationsraten auf durchschnittlich 2,4 Prozent im 1. Halbjahr 2024 ergebe sich hieraus real eine Lohnsteigerung von 3,1 Prozent. Seit mehr als einem Jahrzehnt sei dies der mit Abstand höchste jährliche Reallohnzuwachs bei den Tariflöhnen. Allerdings seien dem drei Jahre mit Reallohnverlusten vorausgegangen.
Ministerium betont Abschluss von zwei wichtigen Digitalabkommen
Das Bundeswirtschaftsministerium hat den erfolgreichen Abschluss von zwei wichtigen Digitalabkommen betont, die neue Regeln im digitalen Handel begründen. Die über 80 Mitgliedstaten der Welthandelsorganisation WTO hätten sich Ende Juli auf einen finalen Verhandlungstext über das multilaterale Abkommen zu E-Commerce geeinigt. Darüber hinaus seien auch die Verhandlungen zum Abkommen über den digitalen Handel zwischen der EU und Singapur abgeschlossen worden, erklärte das Ministerium. Bei einem Anteil des Digitalhandels von rund 25 Prozent am gesamten Welthandel stellten beide Abkommen wichtige Erfolge dar.
Umfrage: Bürokratie beim Anwerben ausländischer Fachkräfte zu hoch
Die bürokratischen Hindernisse beim Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland bleiben auch mit dem so genannten Job-Turbo zu hoch. Das geht aus der jüngsten Randstad-Ifo-Personalleiterbefragung hervor, wie das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte. "Viele Personalleiter erwarten einen eher geringen Nutzen vom vorgeschlagenen Job-Turbo und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz", sagte Ifo-Forscherin Daria Schaller. 39 Prozent der Befragten urteilten, dass diese Maßnahmen den Firmen keine praktischen Hilfen böten.
Ministerium startet direkte Unternehmensförderung in Kohleregionen
Das Bundeswirtschaftsministerium schließt nach eigenen Angaben eine Lücke bei der Unterstützung des Strukturwandels in den Kohleregionen. Nun sei auch eine direkte Unternehmensförderung möglich, gab das Ministerium bekannt. Somit könne eine noch schnellere Wirkung erzielt werden. Bis dato sei die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Transformation, Beschäftigungssteigerung und Wirtschaftsleistung das primäre Ziel gewesen. Unternehmen hätten von diesen Rahmenbedingungen im zweiten Schritt profitiert.
Waldbrände zwingen zu Evakuierungen in Athen
In der griechischen Hauptstadt Athen müssen Einwohner ihre Häuser wegen eines großen Waldbrands verlassen. "Es handelt sich um ein extrem gefährliches Feuer, das wir seit über 20 Stunden unter dramatischen Bedingungen bekämpfen, da der Wind sehr stark ist und die Trockenheit anhält", sagte Vassilis Kikilias, Griechenlands Minister für Klimakrise und politischen Schutz, in einer Erklärung.
Deutsche Sterbefallzahl im Juli um 4% über Mittelwert
Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland ist im Juli überdurchschnittlich gewesen, wozu ungewöhnlich hohen Temperaturen beigetragen haben könnten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, starben im Juli 79.203 Menschen. Diese Zahl lag um 4 Prozent über dem Juli-Median-Wert der Jahre 2020 bis 2023. "Im Juli dieses Jahres bewegten sich die Temperaturen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in einem Bereich, in dem ein hitzebedingter Anstieg der Sterbefallzahlen plausibel ist", teilte Destatis mit.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/hab
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