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13:30 Uhr, 09.04.2024

ÜBERBLICK am Mittag /Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

BoJ-Gouverneur Ueda lässt Tür für Zinserhöhungen offen

Die Bank of Japan (BoJ) wird ihre akkommodierende Geldpolitik nach Aussage von BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda vorerst beibehalten, eine Straffung ist jedoch nicht ausgeschlossen. "Wir werden prüfen, ob wir das Ausmaß der geldpolitischen Lockerung zurückfahren können", sagte Ueda in einer Parlamentsanhörung. Voraussetzung sei, dass die unterliegende Inflation weiter steige. Einen vorgefassten Plan für Zinserhöhungen verfolge er nicht, versichert Ueda. Die BoJ hatte ihre Geldpolitik im März gestrafft und dabei unter anderem den Negativzins abgeschafft.

EZB: Banken straffen Kreditstandards im 1Q nur wenig

Die Banken des Euroraums haben ihre Kreditstandards für Unternehmenskredite im ersten Quartal 2024 nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) weniger als erwartet gestrafft. Zugleich nahm die Nachfrage nach Unternehmenskrediten entgegen den Erwartungen erneut stark ab. Nach Angaben der EZB überstieg der Prozentsatz der Banken mit strengeren Unternehmenskreditstandards den Prozentsatz von Instituten mit lockereren Standards um 3 Punkte. Die Banken selbst hatten einen Straffungssaldo von 9 erwartet. Ursächlich war laut EZB vor allem die erhöhte Risikowahrnehmung der Banken. Regional gesehen wurden die Kreditstandards vor allem in Deutschland und einigen kleinen Euro-Ländern gestrafft. Für das zweite Quartal 2024 wird ein Straffungssaldo von 6 prognostiziert.

Autoverkäufe in China ziehen an - BYD bleibt Nummer eins am Markt

In China hat sich der Automarkt im März von einem schwächeren Vormonat erholt. Der Absatz an Endkunden kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 Prozent auf 1,687 Millionen Fahrzeuge, teilte die China Passenger Car Association (CPCA) mit. Zum Februar, als die Verkäufe noch von den Neujahrsfeierlichkeiten beeinträchtigt waren, entspricht das einem Plus von 53 Prozent. Im ersten Quartal zeigte sich allmähliches Wachstum, was darauf hindeutet, dass die Autonachfrage in China möglicherweise vor einer Trendwende steht.

Ifo-Institut: Experten sehen Standort Deutschland nur im Mittelfeld

Deutschland liegt bei der gegenwärtigen Standortattraktivität für Firmen aus dem eigenen Land nur im Mittelfeld Europas. Dies zeigt eine Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik unter Wirtschaftsexpertinnen und -experten in verschiedenen Ländern, wie das Ifo-Institut mitteilte. In Deutschland bewerten die einheimischen Befragten die Standortattraktivität demnach mit 61,3 von 100 möglichen Punkten. Österreich erzielte 72,4 Punkte; die Schweiz sogar 72,6 Punkte.

Tarifvertrag Luftsicherheitsbranche tritt nach Einigung in Kraft

In der Tarifrunde für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheit haben alle Parteien der Schlichtungsempfehlung zugestimmt. Der Tarifvertrag mit 15-monatiger Laufzeit bis 31. März 2025 tritt also in Kraft, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Zuletzt hatte die Verdi-Tarifkommission der Empfehlung des Schlichters Hans-Henning Lühr zugestimmt. Die Arbeitgeberseite hat laut Verdi-Mitteilung ebenfalls der Schlichtungsempfehlung zugestimmt. Die bei privaten Firmen angestellten Luftsicherheitskräfte kontrollieren und schützen an deutschen Flughäfen Passagiere, Luftfracht und Beschäftigte.

Verband: Rückgang bei energetischen Sanierungen in Deutschland

In Deutschland sind im vergangenen Jahr weniger energetische Sanierungen im Gebäudebestand vorgenommen worden als im Jahr 2022. Das ergab eine Studie im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). Demnach lag die Sanierungsquote im Jahr 2023 bei 0,7 Prozent nach 0,88 Prozent im Vorjahr. Für das erste Halbjahr 2024 wird ein weiteres leichtes Absinken der Quote auf 0,69 Prozent prognostiziert. Damit Deutschland seine Klimaziele im Jahr 2030 für den Gebäudesektor realisieren kann, wäre dem Verband zufolge eine Sanierungsquote von rund 2 Prozent notwendig.

Bevölkerung in Deutschland wird bis 2040 leicht zulegen - Zuwächse in Städten

Die Bevölkerungszahl wird in Deutschland bis 2040 geringfügig zulegen und es werden deutlich mehr ältere Menschen hierzulande leben. Das ist das Ergebnis der neuen Bevölkerungsvorausberechnung 2040 des Datenportals "Wegweiser Kommune" der Bertelsmann Stiftung. Regional gibt es allerdings große Unterschiede. Demnach werden Bevölkerungsrückgänge für die östlichen Bundesländer und das Saarland erwartet. Die anderen Bundesländer könnten mit Zuwächsen bis 2040 rechnen. In vielen Städten wie Berlin, Hamburg, Leipzig und Potsdam dürfte die Einwohnerzahl deutlich steigen. Laut den Berechnungen wird in Deutschland die Bevölkerungszahl vom Vergleichsjahr 2020 bis 2040 um insgesamt 0,6 Prozent ansteigen.

Hamas und Israel bei Waffenstillstandsverhandlungen weit auseinander

Israel und die Hamas prüfen derzeit einen neuen US-Vorschlag für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und die Freilassung einiger Geiseln, die von der militanten Gruppe noch immer festgehalten werden. Vermittler warnten aber, dass die beiden Seiten noch weit von einer Einigung entfernt seien. Der Plan, den CIA-Direktor William Burns am Sonntag in Kairo Vertretern Israels, der Hamas, Katars und Ägyptens vorgestellt hatte, sieht einen sechswöchigen Waffenstillstand im Gazastreifen vor, der seit den Angriffen der Hamas am 7. Oktober Ziel einer intensiven israelischen Militärkampagne ist. Während der Kampfpause würde die Hamas dem Plan zufolge 40 der mehr als 100 Geiseln freilassen, die noch immer in der Enklave festgehalten werden. Im Gegenzug würden 900 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freilassen, darunter 100, die lange Haftstrafen wegen Terrorismus verbüßen.

Faeser kündigt angesichts steigender Kriminalität hartes Durchgreifen an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat angesichts der deutlich gewachsenen Kriminalität in Deutschland im vergangenen Jahr ein härteres Durchgreifen, schnellere Strafen sowie Abschiebungen gefordert. Besonders die Zahl der Gewaltdelikte und Diebstähle sowie die von Ausländern begangenen Straftaten haben zugelegt. 2023 ist laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) die Zahl der registrierten Straftaten im Jahresvergleich um 5,5 Prozent auf 5,94 Millionen gestiegen. Insgesamt ist die Zahl der deutschen Verdächtigen in 2023 lediglich um 1 Prozent auf etwa 1,32 Millionen gestiegen, wie die Daten des Bundeskriminalamtes zeigen. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg hingegen um 17,8 Prozent auf rund 923.000. Die Behörde führte dies auch auf die wachsende Migration zurück.

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