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13:30 Uhr, 17.06.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland höher als erwartet

Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland haben sich im Juni deutlicher als erwartet verbessert, wobei sich auch die Beurteilung der aktuellen Lage aufhellte. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf plus 47,5 (Mai: plus 25,2) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf plus 35,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage erhöhte auf minus 72,0 (minus 82,0) Punkte. Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 75,0 Punkte erwartet.

Nahost-Eskalation birgt Rückschlagpotenzial für ZEW

Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg warnt davor, den unerwartet deutlichen Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen überzubewerten. "Die Konjunkturerwartungen haben kräftig zugelegt und auch die Lageeinschätzung hat sich auf niedrigem Niveau aufgehellt. Allerdings dürfte sich die militärische Eskalation im Nahen Osten noch kaum im Index widerspiegeln und könnte ein Rückschlagpotenzial bergen", schreibt er in einem Kommentar.

Bundesbank: Abschläge bei vorgezogenem Renteneintritt zu niedrig

Die Bundesregierung sollte nach Ansicht der Bundesbank angesichts der demografischen Entwicklungen Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsmarkts und zur Entlastung der Rentenversicherung ergreifen. In einem Aufsatz ihres aktuellen Monatsberichts schlägt sie erneut vor, das Renteneintrittsalter an die höhere Lebensdauer anzupassen. Neu ist der Vorschlag, die Abschläge bei vorgezogenem Renteneintritt zu erhöhen. "Die hier vorgelegten Standardberechnungen legen nahe, dass die derzeitigen Abschläge zu niedrig sind. Sie machen dadurch einen vorgezogenen Rentenzugang für Versicherte attraktiver und verursachen finanzielle Lasten für die Gesetzliche Rentenversicherung", heißt es in dem Bericht.

Bank of Japan will Bilanzsumme langsamer verringern

Die Bank of Japan (BoJ) hat inmitten der anhaltenden Unsicherheit ihre geldpolitischen Einstellungen unverändert gelassen und angekündigt, dass sie das Tempo der Reduzierung ihrer Anleihekäufe nach April 2026 verlangsamen wird. Die japanische Zentralbank hielt ihren Leitzins unverändert bei 0,50 Prozent, wo er seit der jüngsten Anhebung im Januar liegt. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda sagte, die Bank werde je nach Wirtschaftslage weitere Zinserhöhungen in Betracht ziehen.

IEA: Ölmarkt gut versorgt - Risiken sorgen für Ungewissheit

Der weltweite Ölmarkt dürfte bis zum Ende des Jahrzehnts gut versorgt bleiben, so eine globale Energieaufsichtsbehörde, auch wenn steigende geopolitische Risiken im Nahen Osten und ungelöste Handelsspannungen einen Schatten auf die Aussichten werfen könnten. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) geht davon aus, dass die Ölnachfrage bis zum Ende des Jahrzehnts um 2,5 Millionen Barrel pro Tag zunehmen und ein Plateau bei 105,5 Millionen Barrel pro Tag erreichen wird. Denn das Wirtschaftswachstum verlangsame sich, und der Verkehrs- und Stromerzeugungssektor rücke vom Öl ab.

Trump: Ich will ein "wirkliches Ende" des Iran-Konflikts

US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben eine dauerhafte Beendigung des Konflikts mit dem Iran, nicht nur einen Waffenstillstand mit Israel. "Ich habe nicht gesagt, dass ich einen Waffenstillstand anstrebe. Wir streben etwas Besseres als einen Waffenstillstand an", erklärte er Reportern an Bord der Air Force One auf dem Rückflug von dem G7-Gipfel in Kanada nach Washington. "Ein Ende. Ein echtes Ende, keinen Waffenstillstand. Ein Ende - oder eine vollständige Aufgabe, das ist auch in Ordnung." Trump sagte, er werde möglicherweise Vizepräsident JD Vance und den Sonderbeauftragten Steve Witkoff entsenden, um mit der iranischen Regierung zu verhandeln. "Ich bin mir noch nicht sicher, vielleicht werde ich das tun. Das hängt davon ab, was passiert, wenn ich zurückkomme."

Israel meldet Tötung von iranischem Kommandeur

Das israelische Militär hat erklärt, dass es Ali Shadmani, einen der ranghöchsten Militärkommandanten des Iran, bei einem Luftangriff in Teheran getötet hat. Er hatte sein Amt erst seit etwa vier Tagen inne, nachdem Israel seinen Vorgänger als Kommandeur des zentralen Hauptquartiers, Gholam Ali Rashid, getötet hatte. Die israelische Luftwaffe habe Shadmani getötet, als sie ein Kommandozentrum in der Hauptstadt angriff, teilte das israelische Militär mit.

US-Senat will weniger SALT-Abzug und Medicaid

Die Republikaner im Senat haben eine Überarbeitung des riesigen Steuer- und Ausgabengesetzes des Repräsentantenhauses vorgelegt, der dauerhaftere Steuererleichterungen für Unternehmen, tiefere Einschnitte bei Medicaid, langsamere Auslaufphasen für Steuergutschriften für saubere Energien und eine deutlich niedrigere Obergrenze für den Abzug staatlicher und lokaler Steuern vorsieht. Die Republikaner im Senat versuchen, den Gesetzentwurf bereits nächste Woche zu verabschieden, mit dem Ziel, eine endgültige Einigung bis zum 4. Juli durch das Repräsentantenhaus und auf den Schreibtisch von Präsident Donald Trump zu bringen.

DJG/DJN/apo

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