ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IfW sieht "etwas Licht am Ende des Konjunkturtunnels"
In Deutschland setzt laut der Sommerprognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) "eine moderate Konjunkturerholung ein". Im laufenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent zulegen und im nächsten um 1,1 Prozent, sagte das Institut voraus, das in seiner Frühjahrsprognose für 2024 mit einem Plus von 0,1 Prozent und für 2025 mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,2 Prozent gerechnet hatte. "Es gibt Licht am Ende des Konjunkturtunnels. Die Zeichen mehren sich, dass sich die deutsche Wirtschaft aus der Rezession befreien kann", sagte IfW-Präsident Moritz Schularick. "Eine wichtige Weichenstellung ist dabei die von der Europäischen Zentralbank eingeläutete Zinswende."
RWI: Deutsche Wirtschaft kommt langsam wieder in Schwung
Das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung erhöht seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 von 0,3 auf 0,4 Prozent, für 2025 erwartet es 1,5 Prozent statt 1,2 Prozent. Die deutsche Wirtschaft erhole sich zunehmend, gestützt von Exporten und privatem Konsum. "Die deutsche Wirtschaft ist nach den jüngsten konjunkturellen Schocks auf einen Erholungskurs eingeschwenkt, die Risiken für die Konjunktur haben sich verringert", konstatierte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt.
IWH sieht erste Anzeichen für ein Ende des Abschwungs
In der ersten Jahreshälfte 2024 vermehren sich nach Einschätzung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) die Anzeichen für eine konjunkturelle Besserung in Deutschland. Nach der Prognose des Instituts dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 um 0,3 Prozent expandieren und im Jahr 2025 um 1,5 Prozent. Im März hatten die IWH-Konjunkturforscher ein Plus von 0,2 Prozent für 2024 und ebenfalls 1,5 Prozent für 2025 erwartet. Im Sommerhalbjahr werde die Produktion aber wohl nur verhalten ausgeweitet. Ab Herbst dürfte die Belebung mit höheren Realeinkommen und leicht steigenden Exporten Fahrt aufnehmen.
IMK: Konjunkturaussichten hellen sich weiter langsam auf
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung erwartet eine zunehmend bessere Wirtschaftslage in Deutschland. "Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland hellen sich weiter langsam auf, und ab der Jahresmitte ist eine etwas beschleunigte Erholung absehbar", erklärte das Institut. Das signalisiere der IMK-Konjunkturindikator, der für den Zeitraum von Juni bis Ende August eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 39,5 Prozent ausweise. Anfang Mai habe sie für die folgenden drei Monate noch 45,6 Prozent betragen.
Wirtschaftsministerium: Konjunkturelle Erholung "auf holprigem Pfad"
Die konjunkturelle Erholung in Deutschland befindet sich nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums derzeit noch auf einem "holprigen Pfad". Das schrieb das Ministerium in seinem jüngsten Monatsbericht. "Aktuelle Indikatoren zeichnen noch ein verhaltenes Bild der deutschen Wirtschaft zu Beginn des Sommers", erklärten die Konjunkturexperten von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die spürbare Aufhellung der Stimmungsindikatoren in der Industrie, im Bau und auch bei den Dienstleistern und die verbesserten Rahmenbedingungen spiegelten sich erst schrittweise in den realen Daten wider.
Eurozone-Produktion sinkt im April leicht
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im April leicht gedrosselt. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.
Berenberg: Deutlich höhere OAT-Spreads sind Risiko-Szenario
Die Berenberg-Volkswirte Holger Schmieding und Felix Schmidt glauben nicht, dass die extreme Rechte bei den anstehenden Wahlen eine absolute Mehrheit in der französischen Nationalversammlung bekommen wird. "Dennoch müssen wir die möglichen Folgen eines Risikoszenarios in Betracht ziehen, in dem die extreme Rechte ein entscheidendes Mitspracherecht bei der Regierung und der Gesetzgebung erhält und wesentliche Teile ihrer Agenda in einer 'Cohabitation' mit Präsident Emmanuel Macron umsetzt", schreiben sie in einer Analyse.
Citi: SNB lässt Zinsen dieses Mal unverändert
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Zinsen als erste der G10-Zentralbanken im März gesenkt. Analysten von Citi rechnen aber damit, dass sie bei ihrer Sitzung in der nächsten Woche beschließen wird, die Zinsen vorerst nicht mehr zu ändern. "Das Wachstum verstärkt sich, und die Europäischen Zentralbank und die US-Notenbank verschieben ihre Zinssenkungen", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die am Donnerstag nächster Woche anstehende Entscheidung.
JPMorgan: Bank of Japan senkt wohl Anleihekäufe
Die Bank of Japan (BoJ) wird nach Einschätzung des Japan Markets Research Teams von JPMorgan bei ihrer Sitzung beschließen, ihre monatlichen Bruttokäufe von japanischen Staatsanleihen von 5,7 Billionen auf 5,1 bis 5,3 Billionen Yen zu reduzieren. Eine weithin erwartete Verringerung der monatlichen Bruttokäufe der BoJ scheine von den Märkten bereits eingepreist zu sein, heißt es. Sofern es keine Überraschungen bei der Kommunikation, der Umsetzung oder den Reinvestitionen gebe, sei es daher unwahrscheinlich, dass eine solche Ankündigung der BoJ eine deutliche Reaktion auslöst, fügen die Experten hinzu.
Bundesregierung plant Nachtragshaushalt für 2024 - Zeitung
Die Bundesregierung plant nach einem Zeitungsbericht einen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr. Das Finanzministerium habe die Haushaltspolitiker der Ampelkoalition über die Pläne vor wenigen Tagen informiert, schrieb die Bild-Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise. Möglich sei demnach ein Kreditvolumen von bis zu 11 Milliarden, wenn die Schuldenbremse eingehalten werden solle. Das sei möglich, weil die Konjunktur schwächer als erwartet laufe und die Konjunkturkomponente in der Schuldenbremse mehr Nettokreditaufnahme zulasse.
Lindner: G7 vereinbaren weitere 50 Milliarden Dollar für Ukraine
Die Gruppe sieben führender Industrieländer (G7) hat sich nach Angaben von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf ein Darlehen von 50 Milliarden US-Dollar an die Ukraine geeinigt, dessen Rückzahlung mit Zinsgewinnen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanziert werden soll. "Gute Nachrichten von den G7: Weitere 50 Milliarden Dollar für die Ukraine", erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst X. "Dafür nutzen wir Zinsen aus eingefrorenen Vermögenswerten - ein smartes Instrument, das Putin unsere Einigkeit zeigt, der Ukraine stark hilft und die Haushalte entlastet", hob er hervor. "Jetzt arbeiten wir an Details", kündigte der Finanzminister an.
DJG/DJN/apo
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