ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Eurozone-Industrie verlangsamt Talfahrt im Mai
Das verarbeitende Gewerbe der Eurozone hat im Mai ihre Talfahrt den dritten Monat in Folge verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor legte auf 47,3 (Vormonat: 45,7) Punkte zu, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 47,4 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
S&P Global: Deutsche Industrie stabilisiert sich im Mai weiter
Die Bedingungen im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands haben sich im Mai weiter stabilisiert. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 45,4 von 42,5 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 45,4 ermittelt worden, dessen Bestätigung Ökonomen erwartet hatten. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
BA: Nachfrage nach Arbeitskräften im Mai konstant
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im Mai konstant geblieben. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) stagnierte gegenüber dem Vormonat bei 111 Punkten, wie die Bundesagentur mitteilte. Der Rückgang, der in den jüngsten Monaten zu verzeichnen war, hat sich damit im Mai nicht fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr hat der BA-X aktuell 10 Punkte verloren. Das Allzeithoch vor zwei Jahren wird inzwischen um 27 Punkte unterschritten.
VDMA: Erstes Auftragsplus seit anderthalb Jahren
Die Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland haben im April zum ersten Mal seit anderthalb Jahren wieder steigende Aufträge in ihren Büchern verzeichnet. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte, ergab sich im Vergleich zum Vorjahr ein Auftragsplus von real 10 Prozent. Aus dem Inland kamen 3 Prozent mehr Aufträge, aus dem Ausland waren es 13 Prozent mehr Bestellungen. Besonders stark waren die Zuwächse aus den Nicht-Euro-Ländern (plus 19 Prozent), während die Orders aus dem Euroraum leicht stiegen (plus 1 Prozent).
HDE: Erneute Verbesserung der Konsumstimmung im Juni
Der monatelange Aufwärtstrend der Verbraucherstimmung reißt laut dem aktuellen Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) auch im Juni nicht ab. Der Index steige bereits zum fünften Mal in Folge und klettere damit auf den höchsten Stand seit August 2021, teilte der Verband in Berlin mit. Das Barometer erreichte laut den Angaben 98,86 Punkte nach 97,51 Zählern im Mai. "Dass es mit der Konsumstimmung bergauf geht, deutet auf eine mittelfristige Erholung des privaten Konsums hin", erklärte der HDE. Dies mache auch Hoffnung auf eine Erholung der gesamtwirtschaftlichen Lage.
EZB formuliert Erwartungen für Auslagerung von Cloud-Services
Die Europäische Zentralbank (EZB) macht die von ihr direkt beaufsichtigten Großbanken mit ihren Erwartungen hinsichtlich der Auslagerung von Cloud-Services bekannt. Wie sie zum Beginn von Konsultationen zu einem entsprechenden Leitfaden mitteilte, nutzen die Banken zunehmend Cloud-Computing-Dienste, die von Dritten angeboten werden. "Diese Dienste sind potenziell billiger, flexibler und sicherer, aber die Abhängigkeit von Dritten kann die Banken auch Risiken aussetzen, zum Beispiel in Bezug auf die IT-Sicherheit und mögliche Geschäftsunterbrechungen", heißt es in einer EZB-Mitteilung.
Rabobank: EZB lässt Juni-Schritt weitere folgen
Rabobank-Volkswirt Bas van Geffen nimmt an, dass die im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) offenbar einhellig unterstützte Zinssenkung in dieser Woche um 25 Basispunkte nur der erste von mehreren Schritten sein wird. "Es ist kaum anzunehmen, dass die EZB ihre Zinsen senkt, wenn sie diesem Schritt nicht wenigsten ein bis zwei weitere folgen lassen will", schreibt er in seinem Ausblick auf die Ratssitzung in dieser Woche. Allerdings gebe es das Risiko, dass dies ein kurzer Senkungsszyklus werde.
Morgan Stanley: EZB sieht ausgewogene Wachstumsrisiken
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Barclays-Analysten am Donnerstag eine etwas höhere Wachstumsprognose für 2024 und eine veränderte Risikoeinschätzung präsentieren. "Zum ersten Mal seit einiger Zeit wird die EZB ihre Prognose für 2024 nicht senken, sondern anheben", schreiben sie in ihrem Ausblick für die Ratssitzung am Mittwoch und Donnerstag. Ursache sei das Wachstum von 0,3 Prozent im ersten Quartal, dem eine EZB-Prognose von nur 0,1 Prozent gegenübergestanden habe.
Barclays: EZB entscheidet weiter auf Basis der Daten
Barclays-Volkswirt Mariano Cena erwartet, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Zinsen in dieser Woche um 25 Basispunkte senken wird. "Der Rat und Präsidentin Christine Lagarde werden bekräftigen, dass sie sich beim weiteren geldpolitischen Kurs wie bisher an der Datenlage orientieren werden", schreibt Cena in seinem Ausblick auf die Ratssitzung am Mittwoch und Donnerstag. Zugleich nimmt er aber an, dass die EZB ihre Präferenz für vierteljährliche Zinsschritte zu erkennen geben wird.
Commerzbank: EZB-Zinssenkung im Juli nicht ausgeschlossen
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird seine Zinsen nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner im Juni um 25 Basispunkte senken und möglicherweise gleich im Juli einen weiteren Schritt folgen lassen. "Sollten die Inflationszahlen im Mai und Juni niedrig ausfallen, wäre das nicht ausgeschlossen. Die Tauben könnten argumentieren, dass trotz einer ersten Zinssenkung im Juni die Realzinsen angesichts der im Trend fallenden Inflationsrate kaum zurückgehen und daher die Geldpolitik restriktiv bleibt", schreibt Wagner in seinem Ausblick auf die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung.
Habeck erwartet mehrere Zinssenkungen der EZB
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet angesichts der gesunkenen Inflation mehrere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Energiepreise seien fast wieder auf ein Niveau gesunken wie vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die daraus entstandene Krise sei insgesamt zwar noch nicht vorbei, aber wirtschaftlich handhabbar geworden, sagte Habeck.
Expertenrat bezweifelt Einhaltung der Klimaziele der Bundesregierung
Der Expertenrat für Klimafragen erwartet, dass die Bundesregierung ihre jüngst vorgelegten Treibhausgasziele verfehlen wird. Die unabhängigen Experten rechnen damit, dass die klimaschädlichen CO2-Emissionen besonders im Gebäude- und Verkehrsbereich über den Zielmarken liegen werden. Die Ziele für 2030 sowie diejenigen für die Jahre 2031 bis 2040 würden mit den aktuell geplanten Klimamaßnahmen verfehlt werden. Der Rat empfiehlt der Bundesregierung daher, zeitnah zusätzliche klimapolitische Schritte zu prüfen.
Haus und Grund rät zu Elementarschadenversicherung
Der Eigentümerverband Haus und Grund Deutschland hat angesichts der jüngsten Hochwasser in Baden-Württemberg und Bayern jedem Hauseigentümer in Deutschland geraten, eine entsprechende Erweiterung der bestehenden Wohngebäudeversicherung um Elementarschäden zu prüfen. "Eine Elementarschadenversicherung ist eine sinnvolle Investition in den Werterhalt der eigenen Immobilie", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke. "Sie schützt vor existenziellen finanziellen Folgen, die durch Naturgewalten verursacht werden können."
Verbände: Europawahl stellt Weichen zu Wirtschaftsthemen
Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben für die Europawahl ein Umsteuern in der europäischen Wirtschaftspolitik verlangt. "Wir brauchen eine EU-Politik, die es den Unternehmen und Beschäftigten europaweit ermöglicht, ihre Potenziale voll auszuschöpfen", erklärten sie in einem gemeinsamen Appell zu der Wahl am 9. Juni. "Dazu gehört eine Schubumkehr bei bürokratischen Belastungen. Nur so können wir unseren Beitrag zu den europäischen Transformationsprozessen und für eine gute und generationengerechte Zukunft Europas leisten", betonten die Verbände, wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mitteilte.
Opec+ will Kürzungen bis ins nächste Jahr verlängern
Die Opec+ hat sich am Sonntag darauf geeinigt, alle Produktionskürzungen bis ins nächste Jahr hinein zu verlängern. Diese Vereinbarung deutet darauf hin, dass die Ölpreise bis zu den Präsidentschaftswahlen in den USA hoch bleiben werden. Die Übereinkunft wurde am selben Tag getroffen, an dem Saudi-Arabien, der Hauptakteur der Gruppe, einen großen Verkauf von Anteilen an seinem nationalen Ölkonzern startete. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) und ihre Verbündeten, die zusammen als Opec+ bekannt sind, einigten sich darauf, die kollektiven Drosselungen bis zum nächsten Jahr beizubehalten. Es gibt seit langem eine offizielle Kürzung von 3,66 Millionen Barrel pro Tag.
DJG/DJN/apo
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