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13:30 Uhr, 27.05.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Geschäftsklima stagniert im Mai

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai entgegen den Erwartungen nicht aufgehellt, weil die Unternehmen des Dienstleistungssektors ihre aktuelle Geschäftslage etwas schlechter als zuvor beurteilten. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stagnierte bei 89,3 (April revidiert: 89,3) Punkten, wie das Münchener Ifo-Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 90,5 Punkte prognostiziert. Für April waren ursprünglich 89,4 Punkte gemeldet worden.

Hauck Aufhäuser Lampe: Ifo illustriert Konjunktursorgen

Mit der unerwarteten Stagnation des Ifo-Geschäftsklimaindex im Mai hat der Konjunkturoptimismus in Deutschland aus Sicht von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, einen klaren Dämpfer erhalten. "Vor allem die Lagebeurteilung zeigt, dass Konjunktursorgen weiterbestehen", schreibt er in einem Kommentar. Dass sich ein Aufschwungssignal bald einstellen wird, hält Krüger für wenig wahrscheinlich. "Auftragsmangel, Realeinkommensverluste, hohe Zinsen und die verunsichernde Wirtschaftspolitik belasten", konstatiert der Ökonom. Ein Mini-Wachstum bleibe vorerst das Höchste der Gefühle.

Commerzbank: Deutsches BIP steigt im 2Q nicht nennenswert

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnet nach der unerwartetet Stagnation des Ifo-Index im Mai damit, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal nicht nennenswert steigen wird. "Alles in allem zeigen die heutigen Ifo-Zahlen, dass sich die weiter gestiegenen Geschäftserwartungen nicht so schnell in eine bessere Geschäftslage niederschlagen. Das stützt unsere Prognose, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal nicht zulegen dürfte, zumal wegen der ungewöhnlich milden Witterung Bautätigkeit ins erste Quartal vorgezogen wurde", schreibt Krämer in einem Kommentar.

BdB: Im zweiten Quartal keine Beschleunigung des Wachstums

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) sieht vermehrt Anzeichen dafür, dass der konjunkturelle Tiefpunkt in Deutschland überwunden ist. Einen beschleunigten Aufschwung sieht der Bankenverband in den aktuellen Frühjahrsmonaten aber nicht. Es gebe eine leichte Konjunkturerholung in Deutschland, und das Bruttoinlandsprodukt sei im ersten Quartal mit einem Wachstum von 0,2 Prozent stärker gewachsen als erwartet. Aber es bestehe kein Anlass zu übertriebenen konjunkturellen Hoffnungen aufgrund der zu erwartenden Zinssenkungen. "Trotz dieser Verbesserungen im ersten Quartal rechnen wir für das zweite Quartal 2024 nicht mit einer Beschleunigung des Wachstums", erklärte der Bankenverband.

Umfrage: Banken sehen eigene Entwicklung positiv - Konjunktur nicht

Die Banken in Deutschland sind für die konjunkturelle Entwicklung wenig optimistisch, sehen ihre eigene Lage aber positiv. Von den befragten Geldhäusern erwarten 47 Prozent eine Verschlechterung der Wirtschaftslage in diesem Jahr, nur 30 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, wie aus der Umfrage "Bankenbarometer" der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Ihre aktuelle Geschäftsentwicklung bewerten 92 Prozent der Banken allerdings positiv, mit Blick auf die nächsten zwölf Monate sind es 93 Prozent.

Wissing und baltische Minister fordern mehr Marktwirtschaft bei Digitalisierung

Deutschland und die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben Vorschläge für Reformen in der europäischen Digitalpolitik vorgelegt, wie das Bundesdigitalministerium mitteilte. Sie wollen den Digitalstandort Europa stärken und sich für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen einsetzen. Im November 2023 hätten die Digitalminister der vier Staaten den Innovationsclub in Mainz gegründet, um bei der Digitalisierung künftig enger zusammenzuarbeiten, nun hätten sie ihre Pläne für eine neue Digitalagenda der EU vorgestellt. Zentrales Element sei dabei der Abbau von Marktbarrieren.

DJG/DJN/apo

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