ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schnabel: EZB-Rat entscheidet erst auf Basis aller vorliegenden Daten
Eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am 6. Juni ist nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel noch keine ausgemachte Sache. Schnabel sagte in einem jetzt veröffentlichtem ARD-Interview, das bereits am 16. Mai geführt wurde: "Entscheidungen fallen erst am Tag der EZB-Ratssitzung, und zwar auf Basis aller zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Informationen." Sollten der Inflationsausblick und neue Daten dem Rat Zuversicht geben, dass die Inflation dauerhaft auf den Zielwert von 2 Prozent sinken wird, dann wäre eine Zinssenkung im Juni wahrscheinlich.
Merck Finck: EZB senkt Zins selbst bei Inflationsanstieg
Etwas beruhigt haben sich die Zinssorgen zumindest in Europa. Die hiesigen Bond-Märkte haben ihre Verluste zumeist aufgeholt und notieren nur wenige Basispunkte im Minus. Grund ist die gespaltene Entwicklung der Volkswirtschaften in den USA und Europa. Die Schwäche des alten Kontinents erlaubt der EZB, im Juni einen Zinsschritt. Und "selbst ein leichter Inflationsanstieg wird die EZB kaum bremsen", sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck.
IMK will nach BIP-Zahlen Prognose für 2024 anheben
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) will nach den jüngsten Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) seine BIP-Prognose eines Rückgangs um 0,3 Prozent in diesem Jahr nach oben setzen. "Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass es gegenüber unserer bisherigen Prognose für das Bruttoinlandsprodukt die Notwendigkeit einer leichten Aufwärtsrevision gibt", sagte der wissenschaftliche Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts, Sebastian Dullien.
ZDB-Umfrage: Bau bewertet aktuelle Lage negativer
Die Bauunternehmen in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihre aktuelle Lage. Bis auf eine kleine Minderheit erwartet die Branche zudem keine Verbesserung in den kommenden sechs Monaten. Laut einer aktuellen Branchenumfrage des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) gehen 93,5 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die derzeitige Lagebeurteilung so bleibt oder sogar schlechter wird. Gerade 6,4 Prozent der Unternehmen erwarten eine Besserung.
Studie: Deutschland verfehlt 2030-Ziele für Energieeffizienz
Die Ziele des im Herbst beschlossenen Energieeffizienzgesetzes drohen laut einer Studie mit bestehenden Politikmaßnahmen verfehlt zu werden. Zwar gingen die beschlossenen Politikmaßnahmen in die richtige Richtung, die Bemühungen reichten aber nicht aus. Nur etwas mehr als die Hälfte der EU-rechtlich geforderten Energieeinsparungen würden laut der Studie des Beratungsunternehmens Prognos mit bestehenden Politikmaßnahmen erreicht, so die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz.
Lindner offen für weitere Schritte zu eingefrorenen russischen Werten
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich grundsätzlich offen für Vorschläge gezeigt, mit einer Hebelung Erträge aus beschlagnahmten russischen Vermögenswerten für die Ukraine zu erzielen, wenn riskante Folgen ausgeschlossen würden. "Es liegen Vorschläge auf dem Tisch, aus den konfiszierten russischen Vermögen Erträge für die Ukraine in Form einer Hebelung zu gewinnen", erklärte Lindner am Rande des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs sieben führender Industrieländer (G7) im italienischen Stresa, wie sein Ministerium über den Kurznachrichtendienst X mitteilte. "Wir sind bereit zu weiteren Schritten, wenn sie keine rechtlich oder ökonomisch riskanten Folgen haben", betonte Lindner laut den Angaben.
Lindner bestellt Minister zu Sparrunde ein - Magazin
Finanzminister Christian Lindner (FDP) will seine Ressortkollegen, die in den Etatverhandlungen für 2025 deutlich mehr Geld fordern, laut einem Magazinbericht in den nächsten beiden Wochen bei persönlichen Treffen auf Sparkurs bringen. Dabei handle es sich um vorgezogene Chefgespräche, heißt es im Bundesfinanzministerium nach Angaben des Spiegel. Lindner habe die Gespräche vorgezogen, weil absehbar sei, dass im traditionellen Verfahren keine Einigung zu erzielen sei. "Die Gespräche zur Aufstellung des Bundeshaushalts 2025 werden wie üblich auf allen Ebenen geführt", erklärte eine Sprecherin des Finanzministeriums dazu auf Anfrage von Dow Jones Newswires. Einzelne Berichterstattung kommentiere man nicht.
Wirtschaftsweiser Werding: Rentenpolitik ist nicht fair
Der Wirtschaftsweise Martin Werding hat vor den Folgen des Rentenpakets 2 gewarnt, das die Regierungskoalition noch in diesem Monat auf den Weg bringen will. "Die Koalition verlässt mit ihren Plänen den Pfad der Rentenpolitik der letzten 20 Jahre", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft dem Nachrichtenportal Web.de News. Vor allem, dass das Rentenniveau dauerhaft festgeschrieben werden soll, hält Werding demnach für einen Fehler.
Macron trifft Scholz zu Sicherheits- und Wettbewerbsfragen
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron wird nach seinem am Sonntag beginnenden Staatsbesuch in Deutschland am Dienstagnachmittag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Kabinettsmitgliedern zu Gesprächen auf Schloss Meseberg zusammenkommen. Im Fokus der Gespräche stehen Sicherheits- und Wettbewerbsfragen, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann erklärte.
DJG/DJN/apo
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