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13:30 Uhr, 15.05.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EU-Kommission lässt Wachstumsprognosen nahezu unverändert

Die EU-Kommission hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Euroraums 2024 und 2025 nahezu unverändert gelassen und ihre Inflationsprognosen etwas gesenkt. Wie aus der aktuellen Frühjahrsprognose hervorgeht, wurden die Wachstumsprognosen Italiens und Spaniens für das laufende Jahr etwas angehoben und die Deutschlands und Frankreichs leicht gesenkt. Die Kommission rechnet damit, dass das Wachstum trotz einer weiter hohen Sparneigung vor allem vom Privatkonsum getragen sein wird, während für das Wachstum der Investitionen eine Abschwächung erwartet wird. Die Kommission prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums 2024 um 0,8 (bisher: 0,8) Prozent steigen wird und 2025 um 1,4 (1,5) Prozent.

Eurozone-BIP wächst im ersten Quartal um 0,3 Prozent

Die Wirtschaft im Euroraum ist im ersten Quartal moderat gewachsen. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Damit wurde die erste Schätzung vom 30. April bestätigt, womit auch von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte gerechnet hatten. Auf Jahressicht betrug das BIP-Wachstum im ersten Quartal 0,4 Prozent, ebenfalls eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung. Im Vorfeld hatten Ökonomen eine Bestätigung erwartet.

Eurozone-Produktion steigt im März wider Erwarten

Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im März wider Erwarten gesteigert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet.

IMK: Konjunkturaussichten hellen sich weiter langsam auf

Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland hellen sich laut dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) weiter langsam auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten drei Monaten eine Rezession durchlaufe, sei dementsprechend in den letzten Wochen leicht gesunken, nachdem sie bereits im April spürbar zurückgegangen war. Das signalisiere der Konjunkturindikator des IMK, der für den Zeitraum von Mai bis Ende Juli eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 45,6 Prozent ausweise, wie das Institut mitteilte. Anfang April betrug sie für die folgenden drei Monate 48,7 Prozent und Anfang März noch 58,3 Prozent.

IEA senkt Wachstumsprognose für die Ölnachfrage 2024

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr gesenkt, da die gedämpfte Industrietätigkeit und die milden Wintertemperaturen den Verbrauch in einigen der größten Volkswirtschaften der Welt, insbesondere in Europa, verringert haben. Die Organisation mit Sitz in Paris geht in ihrem jüngsten Monatsbericht davon aus, dass die Ölnachfrage nun um 1,1 Millionen Barrel pro Tag zunehmen wird statt wie bisher um 1,2 Millionen Barrel pro Tag. Die Gesamtnachfrage wird weiterhin bei durchschnittlich 103,2 Millionen Barrel pro Tag erwartet.

DSGV: Finanzbildung ist Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat Empfehlungen der EU-Finanzminister zur Stärkung der Finanzkompetenz aller Menschen in Europa gelobt. "Nur wer über ausreichende Kenntnisse im Umgang mit Finanzen verfügt, kann sicher und selbstbewusst Entscheidungen treffen, von den Chancen der Finanzmärkte profitieren und langfristig für die eigene Zukunft vorsorgen", sagte Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. "Dies stärkt nicht nur den Einzelnen, sondern auch die finanzielle Stabilität und das Wachstumspotential der gesamten EU."

Mast: Haushaltsberatungen wegen 25-Milliarden-Loch schwerer als zuvor

Die aktuellen Haushaltsberatungen sind "noch schwerer" als im vergangenen Jahr, da mindestens 25 Milliarden Euro eingespart werden müssen, wie die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast erklärte. Man werde darüber diskutieren müssen, wie die Regierungskoalition mit der Schuldenbremse umgehen wird. Alle seien sich einig, dass man die Zukunft des Landes gestalten und besser machen wolle. In der Koalition würden mögliche Lösungen diskutiert. Dazu gehöre ein Deutschlandfonds, um private Gelder zu mobilisieren für die Finanzierung von etwa Straßen.

Wissing: Handelskrieg durch Strafzölle nicht ratsam

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat nach der Ankündigung von US-Strafzöllen auf chinesische Produkte vor einem vergleichbaren Schritt in Europa gewarnt. "Es ist nicht ratsam, einen Handelskrieg durch Strafzölle zu beginnen", erklärte Wissing über den Kurznachrichtendienst X. Deutsche Unternehmen produzierten Spitzenprodukte, die weltweit gefragt seien. "Sie müssen keinen Wettbewerb scheuen", betonte der FDP-Politiker. "Dem Standort helfen Bürokratieabbau und bessere Standortbedingungen, nicht Marktabschottung."

+++ Konjunkturdaten +++

Niederlande BIP 1Q -0,1% gg Vorquartal - CBS

Niederlande BIP 1Q -0,7% gg Vorjahr - CBS

US/MBA Market Index Woche per 10. Mai +0,5% auf 198,1 (Vorwoche: 197,1)

US/MBA Purchase Index Woche per 10. Mai -1,7% auf 141,7 (Vorwoche: 144,2)

US/MBA Refinance Index Woche per 10. Mai +4,7% auf 499,9 (Vorwoche: 477,5)

DJG/DJN/AFP/apo

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