ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflation in Bundesländern im März uneinheitlich
In sechs Bundesländern hat sich die Inflation im März uneinheitlich entwickelt. In Bayern und Baden-Württemberg sank die jährliche Inflationsrate, in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg blieb sie stabil und in Hessen und Sachsen stieg sie. Für Gesamtdeutschland hatten Volkswirte im Vorfeld erwartet, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 (Vormonat: 0,4) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 2,2 (2,3) Prozent sinken. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten um 14.00 Uhr.
Deutscher Einzelhandel überrascht positiv
Der unerwartet deutliche Anstieg der deutschen Einzelhandelsumsätze im Februar ist nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, eine sehr gute Nachricht für das Wachstum im ersten Quartal. "Dies gibt begründeten Anlass zur Hoffnung, dass der private Konsum im ersten Quartal positiv zum BIP-Wachstum beitragen wird", schreibt er in einem Kommentar. Prinzipiell befindet sich der private Konsum derzeit zwischen zwei Polen: "Einerseits nehmen in Anbetracht fallender Inflationsraten und Lohnzuwächse die realen Haushaltseinkommen zu. Andererseits kühlt sich die Situation am Arbeitsmarkt ab."
EZB/Panetta: Schlacht gegen Inflation noch nicht vorbei
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Fabio Panetta bezüglich der Inflation wachsam bleiben. "Mit Blick nach vorn können wir nicht sagen, dass die Schlacht gegen die Inflation schon vorbei ist", sagte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg und fügte hinzu: "Es ist wichtig, dass wir alle Faktoren beobachten, die die Inflation von einem Rückgang auf den Zielwert von 2 Prozent abhalten könnten." Als einen solchen Faktor bezeichnete er die US-Zölle, die mit Blick auf mögliche Zinssenkungen einen "vorsichtigen Ansatz" nahe legten. Panetta gilt als geldpolitische Taube.
BoE könnte Zinsen 2025 viermal senken
Die Bank of England (BoE) könnte nach Einschätzung des Chefvolkswirts für Großbritannien bei Barclays, Jack Meaning, die Zinssätze im Jahr 2025 vier weitere Male senken, da sich die Daten zum britischen Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten voraussichtlich abschwächen werden. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Arbeitsmarktdaten schwächer ausfallen werden als vom Geldpolitischen Ausschuss der BoE prognostiziert und dass die geringere Unsicherheit über die Inflationsaussichten Mitte des Jahres dazu führen wird, dass der Leitzins im Jahr 2025 vier weitere Male auf 3,50 Prozent gesenkt wird", erklärt Meaning.
US-Ratings werden wider besseres Wissen hoch gehalten
Die Ratingagenturen halten die Bonitätsnoten der USA nach Aussage von Unicredit-Volkswirt Erik Nielsen wider besseres Wissen hoch. Nielsen schreibt unter Bezugnahme auf einen Kommentar der Ratinagentur Moody's vom Freitag: "Moody's sagt uns, dass das Rating der USA auf Basis der Zahlen und ihrer eigenen Prognosen niedriger sein müsste, aber - offensichtlich - hat der Ratingausschuss dieses Ergebnis mit seiner subjektiven Einschätzung überstimmt, um das US-Rating höher zu halten. Ich gehe jede Wette ein, dass das Gleiche für die Ratings von S&P und Fitch gilt, auch wenn bei denen das US-Rating nicht mehr zur Spitzengruppe gehört." Nielsen würde es erstaunlich finden, wenn es in diesem Jahr nicht zu weiteren Herabstufungen der USA käme.
US-Zollsätze im Schnitt 2025 wohl höher als erwartet
Der durchschnittliche US-Zollsatz im Jahr 2025 wird nach Einschätzung von Goldman Sachs wahrscheinlich um 15 Prozentpunkte steigen, das sind 5 Prozentpunkte mehr als bisher erwartet. "Wir glauben weiterhin, dass das Risiko durch die Zölle vom 2. April größer ist, als viele Marktteilnehmer bisher angenommen haben", schreibt das Economics Research Team der US-Bank. "Wir gehen davon aus, dass Präsident Trump reziproke Zölle ankündigen wird, die gewichtet nach den US-Importen im Schnitt etwa 15 Prozent ausmachen", heißt es. Der "endgültige" Anstieg dürfte jedoch etwas geringer ausfallen, weil es wahrscheinlich sei, dass einige Produkte ausgenommen werden.
Gericht verurteilt Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geldern
Ein französisches Gericht hat die Rechtspopulistin Marine Le Pen wegen Missbrauchs von EU-Geldern verurteilt und damit ihre jahrzehntelangen Bemühungen, das Image ihrer rechtsextremen Partei aufzupolieren und sie regierungsfähig zu machen, zunichte gemacht. Das Gericht entschied, dass Le Pen und andere Mitglieder ihrer Partei illegal Millionen von Euro an EU-Geldern verwendet haben, die für die Unterstützung von Parlamentariern im Europäischen Parlament vorgesehen waren. Stattdessen, so die Richter, verwendeten Le Pen und ihre Abgeordneten das Geld, um Parteimitarbeiter zu bezahlen, die nicht an der Arbeit für das Parlament beteiligt waren.
Trump äußert sich frustriert über Putin
Nach Aussage von US-Präsident Donald Trump haben die Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand in der Ukraine kaum Fortschritte gebracht. Trump zeigte sich verärgert über die jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und drohte mit neuen Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Putin hatte am Freitag eine "Übergangsregierung" in der Ukraine unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gefordert, was de facto einen Rücktritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bedeuten würde.
+++ Konjunkturdaten +++
Italien/Verbraucherpreise März vorl. +1,6% gg Vm, +2,1% gg Vj
DJG/DJN/apo
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