ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix-Konjunkturindex Deutschland steigt im Mai erneut
Die Einschätzung von Investoren zu den Konjunkturaussichten Deutschlands hat sich im Mai erneut aufgehellt. Der von dem Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex stieg auf minus 17,5 (April: minus 20,5) Punkte und damit den höchstens Stand seit einem Jahr. Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich auf minus 33,5 (minus 36,0) Punkte und der Erwartungsindex auf 0 (minus 3,5) Punkte. Die Erwartungen waren damit erstmals seit Februar 2022 nicht mehr negativ. "Im Schlepptau der globalen Konjunkturerholung in kleinen Schritten schreitet auch die Stabilisierung der deutschen Konjunktur voran", kommentiert Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner die Daten.
S&P Global: Deutsche Dienstleister kommen im April besser in Schwung
Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor hat sich im April deutlich dynamischer als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 53,2 von 50,1 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Vorläufig war für April ein Wert von 53,3 ermittelt worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.
HDE erhöht Daten und Prognose für Onlinehandel 2023 und 2024
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Umsatzdaten für den Onlinehandel für 2023 und die Prognose für 2024 angehoben. Für 2023 gehe man nun von 85 Milliarden Euro Umsatz aus, was im Vorjahresvergleich einer Steigerung um 1 Prozent entspricht. Bisher ging der Verband laut den Angaben von einem Minus von 0,4 Prozent aus. Die Prognose für das laufende Jahr sagt nun ein Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr von 3,4 Prozent vorher, wie der HDE weiter mitteilte. Zu Jahresbeginn lag die Prognose noch bei einem Plus von 3 Prozent. Der Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz in Deutschland liege 2024 somit voraussichtlich bei 13,1 Prozent.
S&P Global: Wirtschaft der Eurozone gewinnt im April an Kraft
Die Wirtschaft der Eurozone hat im April spürbar an Schwung gewonnen. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 51,7 Zähler von 50,3 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 51,4 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.
Eurozone-Erzeugerpreise sinken im März deutlich
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im März deutlich gesunken. Die Preise auf der Erzeugerstufe reduzierten sich im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 7,8 Prozent niedriger. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Minus von 7,7 Prozent gelautet.
EZB/Lane: Nach Daten zuversichtlicher für Erreichen Inflationsziel
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, ist nach der Veröffentlichung von Daten zu Verbraucherpreisen und Wirtschaftswachstum in der vergangenen Woche zuversichtlicher als zuvor, dass die Inflation schnell genug auf 2 Prozent sinken wird. "Sowohl die April-Schnellschätzung für die Inflation im Euroraum als auch die BIP-Zahlen für das erste Quartal haben meine Zuversicht gestärkt, dass die Inflation rechtzeitig zum Ziel zurückkehren sollte", sagte Lane der Zeitung El Confidencial.
Unicredit: EZB-Mandat nicht alleine der EZB überlassen
Die Europäer sollten das Mandat der Europäischen Zentralbank (EZB) - beziehungsweise die praktische Definition dieses Mandats - nach Meinung von Unicredit-Ökonom Erik Nielsen nicht alleine der EZB überlassen. "Dies ist eine Diskussion, an der sich unsere gewählten (Volks-)Vertreter beteiligen sollten, da es für die Gesellschaft als Ganzes nicht optimal sein dürfte, wenn wir diese Aufgabe allein den Zentralbanken überlassen", schreibt Nielsen in einem Kommentar. Er weist darauf hin, dass sich die EZB zukünftig noch mehr Angebotsschocks und damit Inflationsschwankungen gegenübersehen dürfte.
IW: China dominiert Handel mit Globalem Süden - Deutschland stagniert
China dominiert seit 2019 den Handel mit den wichtigsten Ländern des Globalen Südens und hat die Europäische Union (EU) und ein Jahr darauf auch die USA als wichtigsten Handelspartner abgelöst. Das ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Russland hat seinen Anteil am Handel mit den untersuchten 25 Schwellen- und Entwicklungsländern wie Brasilien, Indien und Mexiko seit 2021 im Zuge der vom Westen verhängten Sanktionen erhöhen können, während Deutschlands Warenaustausch mit den strategisch bedeutsamen Ländern der Region stagniert. Das Institut rief Deutschland und Europa auf, die geopolitische Dimension des Handels stärker zu beachten, um so einen volkswirtschaftlichen Schaden zu verhindern.
Regierung: Überfälle im Wahlkampf gefährden Demokratie
Die Bundesregierung hat nach den jüngsten Überfällen im Landtagswahlkampf vor einer Gefährdung der Demokratie gewarnt. "Ich möchte hier an dieser Stelle im Namen des Bundeskanzlers und der Bundesregierung betonen, dass wir die brutalen Überfälle auf engagierte Kandidatinnen und Kandidaten und ihre Helferinnen und Helfer im Wahlkampf auf das Schärfste verurteilen", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Die Demokratie brauche Engagement, hob sie hervor. "Wer die Menschen angreift, die sich für das Gemeinwesen einsetzen, greift die offene und demokratische Gesellschaft an." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich bereits klar zu dem Vorfall geäußert, "achselzuckendes Hinnehmen" sei niemals eine Option.
DJG/DJN/apo
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